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Spielplatzerfahrungen #1

15. Mai 2014

Spielplatz_1Ist es zu früh, mit einem neun oder zehn Monate altem Kind auf den Spielplatz zu gehen? Keine Ahnung.. ist mir ehrlich gesagt auch total schnuppe. Ich bin froh, dass ich mit dem Fahrradanhänger ein Ziel habe, welches ich erreichen kann. Ich habe eine Bank, viel Sand in dem das Kindlein so wundervoll wühlt und jede Menge Klatsch und Tratsch, den entweder die Mutter nebenan erzählt oder wiederum ihr Blag lauthals von der Rutsche brüllt.

Spielplätze sind schon eine komische Sache. Irgendwie muss man da erst mal ankommen… als ich die ersten Male mit unserem Äffchen dort ankam wurde ich ziemlich musternd von allen Seiten angeglotzt: „wer ist die denn?“ Himmel… als müsste ich wem da irgendwas beweisen. Die darauf folgenden Male bin ich dann gleich mit meiner Schwester hin gefahren. So hat man wenigstens jemanden, mit dem man kurz quatschen wenn, wenn zufällig keiner da ist, den man kennt.

Eines schönen Tages war ich aber Teil des… ich nenne es mal… des Rudels! Jawohl! Folgendes ereignete sich: viele Leute kommen zu Fuß, mit dem Fahrrad aber eben auch mit dem Auto auf den Spielplatz. Auf jeden Fall parkte eines schönen Tages wie üblich ein Auto neben dem anderen. Aus einem neuen Wagen flitzte ein kleiner Junge direkt Richtung Schaukel. Nix besonderes… er war ja auch nicht das „Highlight“ an diesem Tag. Seine Mutter lief hinterher. Ähm… ich versuche sie mal eben kurz zu beschreiben:

Minirock
flachster Bauch ever … ever ever ever
Perfekte Möpse (und es ist mir scheiß egal ob die gute Frau einen BH trug)
brauner, frischer Teint
lange, blonde und gepflegte Haare
die straffsten Oberschenkel… nein.. der straffste Körper ever..
sie wog etwa 3,8 kg

Meine Schwester.. gerade auf der Schaukel wippend sah mich an. Ich schaute zu ihr zurück… unsere Blicke sagten alles. Ich flüsterte „ich glaub ich hab irgendwas falsch gemacht!“ Sie antwortete: „ich glaub ich auch, aber ich hab‘ nicht mal nen Kind!“.

Ich schaute über den Spielplatz. Mein Blick traf den einer Mutter, die ich aus der Krabbelgruppe kannte. Und auch ihr Blick sagte nur „du blöde Kuh, hau ab!“… Und ich schaute mich weiter um.. überall das gleiche. Ich meine… wir hatten ja auch Recht. Die Frau sah als, als hätte sie nie nie nie niemals ein Baby in ihrem Bauch gehabt. *grummel* Für einen kurzen Moment keimte Hoffnung in mir auf, da ich dachte, sie sei eventuell die Tante oder so was. Leider schrie das Kind immer „Mama Mama“. Verdammte Axt! Statt Bewunderung fühlt man in solchen Momenten ja eher Wut und fühlt sich wie die einzige Mutter auf Erden, die nicht den verdammten Traumbody nach der Schwangerschaft hat.

Wenn ich mich recht an die Blicke der anderen Mütter erinnere, dann war vor allen eines in ihren Augen: *sorry aber ich finde gerade kein Wort dafür*… es war eher so wie „hau ab hier, bevor unsere Männer kommen und dich sehen!“ Stimmt ja auch! Und ja, ich weiß.. in den meisten Fällen ist das ganze nur eine Sache von Disziplin und Selbstbeherrschung. Sagt übrigens gerade die Mutter, die hier mit einem Nutellaglas sitzt und fleißig das braune Zeug in sich löffelt. Als wir gerade gehen wollten zündete sie sich dann eine Zigarette an. Damit wich meine aufkeimende Bewunderung ganz schnell einem anderen Gefühl. Zu Recht, wie ich finde.

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  • Wiebke (Verflixter Alltag) 15. Mai 2014 at 21:35

    Und bestimmt hatte sie ganz fürchterliche Schwangerschaftsstreifen am ganzen Bauch ;-P

  • Cati 18. Mai 2014 at 15:18

    :mrgreen: herrlich hast Du das beobachtet. Jaja, solche Mamas habe ich beim Babyschwimmen dabei … entsetzlich.