Wenn das Leben etwas Spielraum gibt… dann, ja dann schreibe ich. Ich schreibe am Blog, aber auch an anderen kleinen und großen Geschichten. Und weil ich hier nicht ausschließlich über das Kindlein schreiben mag, möchte ich heute ein paar Worte hinaus lassen. Ich hatte die letzten Tage und Wochen immer mal wieder etwas Zeit, meine Finger über die Tasten huschen zu lassen. Ganz besonders habe ich mich dabei meinem größeren Projekt gewidmet. Einer Geschichte die ich schon beinahe Jahre fest im Kopf habe – mir fehlt nur die Zeit sie komplett aufzuschreiben. Hier nun ein kleiner Ausschnitt, einfach weil ich so gern schreibe.
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Ein Schrei. Dunkle Wolken. Schwarz. Leere. Ein zweiter Schrei. Regen und Blitze. Ein Hämmern, Schläge gegen die Wand. Verworrener Nebel. Gebrüll und anschließend berührende Stille. Fingertippen auf trockenem Holz. Das Knistern von Feuer. Ein dritter Schrei. Flaches Nass und kleine Wasserfälle. Kochendes Salz. Lautes Wetter überall.
Ich schrecke hoch und sitze senkrecht im Bett. Nur ein Traum, nur ein böser Traum! Ich schaue zu ihm. Er windet sich kurz und scheint dann wieder tief und fest zu schlafen. „Gott“ flüstere ich und streiche mir die feuchten Haare aus dem Gesicht. Kleine Schweißperlen stehen auf meiner Stirn, Anspannung legt sich auf meine Schultern und presst diese fest hinab. Ich drücke meinen Rücken fest nach hinten und setze mich anschließend wieder kerzengerade hin als neben mir ein ohrenbetäubender Schrei ertönt. Er jagt direkt in mein Innerstes und lässt mich einen halben Meter der Bettkante gefährlich nahe zur Seite weichen. Seine Stimme verebbt. Kein Ton mehr. Dafür übernimmt sein Körper die Kommunikation. Ein stechender Schmerz liegt auf seinem Gesicht und tanzt mit seinen Muskeln. Es sind wilde Bewegungen. Bewegungen, die seine Lippen öffnen, seine Augen aufzucken lassen. Ich blicke in so viel Furcht und Qual. Seine Hand schlägt blitzschnell auf die Matratze ein. Fingerspitze um Fingerspitze drückt sich fest in das darüber gespannte Laken. Sein Arm hängt in der Luft, seine Muskeln beben unter der Anspannung und gehen in ein leichtes Zittern über. Er wirft seinen Kopf von rechts nach links und zurück. „Nein, nein!“ hauchend fliegen die Worte aus ihm. „NEIN!“ brüllt er plötzlich und lässt ein Schreien ertönen. „Was ist dir nur passiert?“ flüstere ich in die dunkle Nacht und fühle mich ohnmächtig angesichts des offensichtlichen Leidens.
Meine Hand legt sich vorsichtig um sein Gesicht, weich über die tiefen Falten, welche sich durch die Anspannung fest in seine Haut legen. Wieder wirft er seinen Körper um und schlägt meinen Arm abrupt weg. Schmerz durchfährt mich und die getroffene Stelle. Es tut weh, sehr weh, der Aufprall war fest und gezielt. Ich greife mit meiner freien Hand an die Verletzung und beiße mir auf die Lippe. Der Arm beginnt zu Pochen. Schnell, heftig. Der Schmerz wird schlimmer und mir schießen kleine Tränen in die Augen. Ich versuche zu Pusten und lache mich aus für diesen lächerlichen Versuch der Schmerzlinderung. „Daniel!“ rufe ich, doch er windet sich nur weiter unter seiner dünnen Decke. Mein Arm beginnt zu hämmern und ich erkenne bereits eine deutliche Rötung. Scheiße! „DANIEL!“ nun bin ich es, die schreit. „Wach auf verdammt!“ die Tränen beginnen hinaus zu fallen, tief stürzen sie sich auf meine Wangen. Hilflosigkeit kriecht tiefer in mich hinein, alle Tore sind ihr geöffnet. Heulend hocke ich auf dem Bett und halte meinen Arm, der scheinbar beginnt auf seine doppelte Größe anzuschwellen. Er wirft sich noch einmal herum, krümmt sich schrecklich, presst die Zähne hörbar aufeinander. „Bitte..“ weine ich leise und greife nach seiner Hand, presse seine Finger fest gegen meine Haut. „Bitte“ wiederhole ich, schließe die Augen und halte seine Hand gegen mein pochendes Herz. Kummer schwängert den Raum. Mein Kopf fällt gegen das Kopfteil des Bettes.
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Hallo liebe Kathi 🙂
Spannend, etwas hektisch zu lesen, aber man ist gespannt wie es weiter geht. Ich schreibe auch sehr sehr sehr gern. Unglaublich gern *grins* seit zwei Jahren komm ich kaum dazu, ich finde die Luft dazu nicht. Dabei schwirren mir so viele Ideen im Kopf, einige gehen leider verloren.
Hab sogar schon mal überlegt einen Geschichtenblog ins Leben zu erwecken. Wer weiß vielleicht mach ich das ja mal.
Bleib du auf jeden Fall am schreiben 🙂
Liebe Grüße
Kathy