Rückblick… Weihnachten haben wir schön im Kreise der Familie zu Hause gefeiert. Das Kind war trotz sieben anwesenden Personen super drauf, machte jeden Spaß mit und stahl allen die Show. Sie brabbelte am Tisch und saß bereitwillig auf Opas Schoß. Und das, obwohl sie ihn wirklich selten sieht und ja sowieso am Fremdeln ist. Wir waren also voller positiver Energie für die vor uns liegende große zweite Reise.
An dieser Stelle sei so viel verraten: die positive Energie verschwand so schnell, wie ein Blitz kommt und geht. Und ich glaube zu wissen, dass so ein blinkendes Teil am Himmel ziemlich schnell ist. Aber von vorn: unsere Reise setzte sich aus zwei Etappen zusammen. Am ersten Weihnachtsfeiertag fuhren wir zunächst eine Stunde zu meiner Oma und feierten deren Geburtstag. Dort blieben wir bis 20.30 Uhr und verfrachteten anschließend das Kindlein ins Auto. So schlief sie auch recht schnell ein und es gab seit langem kein Theater im Auto. Die Fahrt dauerte… puh… ich glaube fast drei Stunden?! Kind schlief und schlief… ich war so happy, dass es scheinbar so gut klappte.
In Bayern angekommen hatte ich einen Plan im Kopf: das Kind in der Schale blitzschnell in Richtung Schlafzimmer bringen, rausheben, andocken und jaaaaa nicht richtig wach werden lassen. Der Plan blieb ein Plan. Sie wurde schon vom Tragen wach und wollte alles andere als die Brust. Es war mittlerweile nach 23.00 Uhr und ich einfach nur hundemüde. Das Kindlein spürte natürlich, dass es an einem anderen Ort war und blieb anschließend für sage und schreibe zwei Stunden hellwach. Um 1.00 Uhr nachts schlossen sich dann langsam unsere Äuglein, nur um anschließend im 1-2 Stunden Takt wieder geöffnet zu werden.
Und ich weiß ja was auf eine schlechte Nacht folgt: ein schlechter Tag! Und so war es dann auch… mit dem Kindlein morgens ins Wohnzimmer, alles gezeigt, rumgeführt, gestreichelt, gut zugeredet. Ich gab ihr genau 30 Minuten, bis sie austicken würde. Ich glaube sie schaffte 15 Minuten und schrie sich anschließend so schlimm ein, dass mein Mamaherz wieder in 1000 kleine Scherben zerbrach. Wenn es nur das Schreien wäre… aber es kullerten so viele Tränen… sie wurde heiß, fing an zu schwitzen, zappelte, verweigerte im Laufe des Tages ständig die Brust, war selbst im Tuch schlecht zu beruhigen. Ich hatte es vor der Fahrt geahnt, ich wusste es einfach… ich kenne ja unser Kindlein und weiß, wie sie auf fremde Umgebungen reagiert. Und trotzdem sind wir gefahren! Warum denn nur? … werden sich jetzt einige fragen. Ja, diese Frage stelle ich mir im Nachhinein auch. Denn es bedeutete ja nicht nur Stress für das Kindlein, sondern auch für uns als Eltern war es alles andere als schön. Wir haben es halt einfach gemacht, in der Hoffnung, dass es dieses Mal besser klappen würde. 🙁 Natürlich waren all die fremden Menschen um sie herum nicht gerade förderlich. Gerade auf die Krabbeldecke gelegt, waren immer wieder andere Köpfe über ihr. Zukünftig werde ich unsere kleine Krabbe wohl nur noch im Tuch herumschleppen, um sie vor einer Überreizung wie dieser besser schützen zu können.
Den ersten Tag verbrachte das Kind also hauptsächlich damit, ihren Schlaf von der Nacht nachzuholen. Die Nacht darauf verlief etwas besser (wenn man einen zwei Stunden Rhythmus so nennen kann) und dementsprechend war der zweite Tag nicht ganz so arg schlimm. Wir versuchten ihre Zeichen besser zu deuten und packten sie vorsorglich lieber einmal mehr ins Tuch. Es half und wir entspannten uns. Trotzdem war unser Kind an diesen zwei Tagen nicht unser Kind.
Wir wären einen Tag länger geblieben, hätte Papa nicht einen Termin gehabt und wäre das GANZE für das Kindlein nicht ganz so wild gewesen. Wir fuhren also Abends wieder 21.00 Uhr los, rasten wie der Wind nach Hause. Angekommen nahm ich das Kindlein aus der Schale, legte es aufs Bettchen, dockte an und sie schlief so seelenruhig als wäre nichts gewesen.
Und am nächsten Tag hatten wir ENDLICH unser Kind wieder. Sie strahlte wieder mit Papa und Mama um die Wette, lachte, quietschte und fühlte sich wohl. Ich war so unendlich glücklich und dankbar, mein Mädchen wieder zu haben! Eine Sache haben wir seitdem aber immer noch: schlechte Nächte. Ich hatte auch das geahnt, nachdem wir nach unserer ersten Reise auch wochenlang mit schlimmen Nächten zu kämpfen hatten. Und so schleppe ich diese zwei Tage immer noch mit uns herum. Es ist zum verrückt werden. Rückblickend kann man nur sagen: hätte hätte Fahrradkette. Natürlich hätten wir nicht fahren sollen/können. Und ich bin ganz ehrlich… ich habe mich bei unserem kleinen Äffchen mehrfach für die Strapazen entschuldigt. Fest steht: demnächst fahren wir hier nirgendwo mehr hin – zumindest nicht über Nacht! Denn den Stress will ich unserer kleinen Zaubermaus einfach nicht mehr antun.
So ihr Lieben… und nun sind Eure Däumchen gefragt: drückt sie ganz ganz fest dafür, dass die Nächte endlich besser werden! :-*
Wer noch einmal den Bericht der ersten großen Reise durchlesen möchte, kann dies gerne tun!
Liebe Kathi, das klingt ja leider nach viel Stress für euch alle. Aber ich würde das an deiner Stelle dann auch lieber lassen mit dem Verreisen bzw. über Nacht wegbleiben. Aber ich kenne das – man will es allen recht machen. Alle wollen das Kind sehen und man selber möchte die Verwandtschaft ja auch ab und zu sehen. Aber wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Zuhause ist es doch eh am Schönsten! Lg, Dajana