Oh Gott, bitte sagt mir, dass es nicht nur mir so geht! Seitdem ich schwanger war, plagen mich so unendlich viele Ängste rund um unser Kindlein. Ich musste ja bereits um die 8. Schwangerschaftswoche ins Krankenhaus, da ich aufgrund von dauerhafter Übelkeit keine Nahrung oder Flüssigkeit mehr zu mir nehmen konnte. Schon damals konnte mir keiner sagen, ob das Ganze langfristige Folgen für unser Äffchen haben könnte. Kurze Zeit später wurde bei mir eine leichte Schwangerschaftsdiabetes festgestellt. In der 12. Woche stürzte ich mit dem Fahrrad, um den 7. Monat fiel ich die Treppe herunter. Hinzu kamen vorzeitige Wehen um die 36. Schwangerschaftswoche, nachdem ich wie eine Verrückte zwei Stunden Rasen gemäht hatte. Einmal musste ich wegen extrem schlechter Herztöne ein stundenlanges CTG über mich ergehen lassen. Ich hatte – gefühlt – so ziemlich alles, was man haben kann.
Die Geburt war das Schmerzhafteste, was ich je gespürt hatte und aufgrund der Schnelligkeit blieb keinerlei Zeit für Schmerzmittelchen. Ich hatte eigentlich nie Panik vor dem Vorgang an sich… mehr davor, dass das Kind während dessen zu irgendeinem Zeitpunkt unterversorgt sein könnte. Ich hatte ständig Angst. Zur Nackenfaltenmessung, bei jedem einzelnen Ultraschall, jedem CTG, jedem Gang zum Arzt hatte ich Panik, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich hatte Angst, dass sie zu früh raus will, ich Blutungen bekomme, sie behindert hätte sein können, dass die Fruchtblase zu früh platzt und und und. Vielleicht werden jetzt Stimmen laut à la: „dann lass doch nicht schallen und mach all die Vorsorgeuntersuchungen nicht!“ Nein, das wäre noch schlimmer gewesen, da mich die Unwissenheit aufgefressen hätte. Ich war nach jedem Termin zumindest ein kleines bisschen erleichtert.
Auch nach der Geburt wurde es nicht merklich besser. Die Liebe zu diesem Kind ist so groß, dass man nachts auch mal mit der flachen Hand auf dem Brustkorb des Kindes überprüft, ob es noch atmet. Oder weinend im Arm des Mannes liegt, weil man wieder etwas über den plötzlichen Kindstod gelesen hat – obwohl man das Thema zuvor erfolgreich für wenige Minuten verdrängt hatte. Momentan habe ich Angst, dass sie sich den Kopf anschlägt, nachts ein Einbrecher kommt und sie mitnimmt oder sie eines morgens einfach nicht mehr neben mir liegt. Ich habe Angst, dass sie krank wird – sehr krank, mache mir Sorgen, dass sie unglücklich sein könnte, ich ihr nicht immer das geben kann was sie braucht.
Hört das auf? Und wenn ja, wann? Ändert sich diese Angst? Ich sehe es jetzt schon: ich habe Angst, dass sie falsche Freunde bekommt, abrutscht in eine seltsame Szenerie, dass sie Drogen nimmt, raucht, sich nicht auf die schönen Dinge im Leben fixiert. Man liest aber auch so viel Schlimmes. Neulich meinte ich schon zu Männe: Egal wo sie feiern ist und Party macht, ich werde sie immer, überall und zu jeder Zeit abholen – auch wenn ich dafür um die halbe Welt fahren muss. Auch bis zum Mond! Ich hoffe, dass all diese Ängste irgendwann besser werden und ich mit zunehmenden Alter des Äffchens alles etwas entspannter sehe.
Liebe Kathi,
auch wenn ich Dir all Deine Hoffnungen zerstören muss (natürlich mit einem großen Augenzwinkern!!!), diese Angst vergeht nie ganz…Denn Dein Kind wird immer Dein Kind bleiben, selbst wenn es dann mal 30 Jahre alt sein wird! Natürlich lernt man loszulassen, aber man leidet trotzdem weiterhin bei jedem Problem mit und verliert diese Angst, dass Deinem Kind irgendetwas schlechtes widerfahren kann, nie ganz.
Aber es wird mit der Zeit, mit dem älter werden des Kindes, erwachsener werden des Kindes, immer ein wenig mehr zur „Routine“… :-).
Aber es ist ja auch nur allzu normal, einen Menschen, den man so bedingungslos liebt, um diesen sorgt man sich natürlich auch bedingslos.
Ganz liebe Grüße,
die Oma… :-))
Bei meiner ersten Schwangerschaft war ich genauso. Bei meiner zweiten was alles anders, weil ich durch das erste keine Zeit mehr hatte mir Gedanken zu machen. Fazit: Du brauchst ganz schnell ein zweites Baby 😉 Nein, im Ernst. Die zweite Schwangerschaft konnte ich ganz anders erleben und geniessen. Und klar hab ich auch Angst um meine Kinder, aber ich möchte das sie sich selbst ausprobieren und dadurch ganz viel Selbstvertrauen bekommen. Angst darf einen nicht ausfressen.
Liebe Grüsse Bianca