Man kann es nicht mehr leugnen – der Herbst ist da. Als ich heute morgen die Tür zum Lüften öffnete kam mir eine eiskalte Brise entgegen und wehte mich beinahe weg. Auch wenn jetzt die Sonne strahlt – es ist zumindest morgens wirklich noch bitterkalt. Das Kindlein steckte ich letzte Woche das erste Mal in eine gefütterte Jacke und gab für den warmen Nachmittag noch etwas anderes mit. Es wird spürbar früher dunkel und die Außenaktivitäten werden zusehends eingeschränkt. Dabei haben wir dieses Jahr doch ziemlich Glück mit dem Wetter.. ich weiß nicht wie es im Rest von Deutschland ist, aber hier scheint seit Tagen die Sonne und zum Nachmittag hin bekommen wir immer über 20 Grad. Nur morgens.. ja, morgens spürt man dann doch das es Herbst wird.. bei 6 Grad läuft man bibbernd in FlipFlops zum Auto, fährt zur Arbeit und verlässt diese schwitzend in langen Hosen.
Woran ich noch merke, dass es Herbst wird? Das Kindlein ist krank, der Papa auch… ach und Oma ebenso. Alle drei haben vermutlich genau den gleichen Mist, husten um die Wette und röcheln tagsüber unter Fieber in der Gegend rum. Wir dachten, wir schaffen es ohne Arzt – bis sich das Kindlein ans Ohr fasste und eine Stunde im Auto schrie… ich war auf dem Weg nach Hause und rief unterwegs natürlich völlig verzweifelt die Kinderärztin an. Nun ja… nun bleibt das Kindlein definitiv die Woche zu hause. Da kann man sich so richtig auf diese Jahreszeit einstellen… denn krank sein bedeutet auch: viel zu hause sein. Und viel zu hause sein bedeutet bei uns auch viel:
BASTELN
Ich glaube ich hatte es irgendwann schon mal erwähnt: das Kindlein ist eine absolute Bastelfee. Es vergeht kaum ein Tag an dem sie nicht sagt: „Können wir etwas basteln Mama/Papa?“. Und basteln geht ja bekanntlich immer, oder? Zumal der Herbst einem die schönen Schätze dafür liefert.
Blätter
Kastanien
Eicheln
Tannenzapfen
Ich wollte heute mit dem Kindlein Kastanien sammeln und anschließend kleine Kometen mit Krepppapier basteln. Das Kindlein hatte schon die Schuhe an, konnte sich aber nicht für eine Jacke entscheiden. Entsprechend zog sie dann ihre Schuhe wieder aus und wollte doch zu Hause bleiben. Ich überlege nun noch hin und her, ob ich die braunen Kugeln nicht allein sammeln sollte. Sähe vermutlich aber auch etwas komisch aus.. so ganz allein… Muddi mit Plastikeimer unterwegs. Vielleicht kann ich das Kindlein ja bei dem herrlichen Sonnenschein doch noch irgendwie raus locken und euch gegebenenfalls doch ein paar Kastanienkometen zeigen.
Außerdem: Die Blätter werden allmählich bunt, ist Euch das schon aufgefallen? Wenn es nach mir ginge, so dürften sie ewig bunt im Wind an den Ästen flattern. Bäume ohne Blätter sind so gar nichts meins, auch wenn so ein Astwerk natürlich auch was für sich hat. Mit den Blättern kann man so viel machen.. trocknen, einen Blätterstrauß machen, lustige Tierchen basteln. Aus Kastanien und Eicheln kann man so manches Monsterchen errichten – Streichhölzern sei dank.
Vor ein paar Tagen habe ich dem Kindlein einige Bastelsets besorgt, unter anderem auch einen der Klassiker: Bienenwachs. Kann man Kerzen draus drehen. Ist ne lustige Sache – dachte ich. Die Kerzen sahen am Ende nicht so aus, wie auf der Verpackung. Spaß hat es aber trotzdem gemacht. Anzünden wollte Madame die Teile trotzdem nicht. Lieber angucken und den Docht raus pulen… Kindlein eben. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, als würde der Geruch dieses klebrigen Zeugs noch Tage später an meinen Fingern kleben. Für die Kleinen sind diese Waben dennoch ziemlich interessant – nicht zuletzt weil sich je nach Dauer des Bügeleisens die Konsistenz doch erheblich ändert. Aufregend und spannend ist es daher allemal.
Ansonsten basteln und malen wir wie verrückt.. ich glaube mich zu erinnern an irgendeiner Stelle auf dem Blog schon einmal eine Lobeshymne auf so ganz tolle Fingermalfarben geschrieben zu haben. Das Zeug ist hier ziemlich oft im Einsatz – entsprechend muss ich sehr oft nachordern. Das Kindlein nimmt entweder die Finger oder Pinsel zum Malen… ich nehme gerne diese große Papierrolle von Ikea, breite sie einmal quer durch unseren Wohnbereich aus und gebe ihr Farben. Meistens ist sie dann ziemlich schnell ziemlich nackig und malt nicht nur die Papierrolle an.. nein… auch die Fliesen und sie selbst müssen dran glauben. Das Kindlein ist also am Ende ziemlich bunt und ein Besuch in der Badewanne unvermeidbar. Wie man dem Bild unten entnehmen kann, möchte Madame das ganze auch „ausgestellt“ haben. Es muss an unsere Magnettafel, die am Esstisch hängt. Madame hat hier mit den Fingermalfarben ein Feuer gemalt. Gar nicht so weit weg vom Original, oder? Die Fingermalfarben besorgen wir übrigens immer hier.
Und was basteln wir sonst noch so mit Farben? Eine Bastelidee habt ihr bestimmt schon bei vielen anderen Blogs beobachten können: Blumen mit Gabeln basteln/malen. Ich hatte die Idee zuerst bei Pinterest aufgeschnappt und anschließend ist sie mir auch auf vielen Blogs wieder ins Auge gestochen. Man nehme: Gabel (oft habe ich von einfachen Einmal-Plastikgabeln gelesen, hatte aber zu sehr Angst, dass diese beim Aufdrücken splittern könnten und habe mich daher für die Plastikgabeln von Ikea entschieden). Den oberen Teil der Gabel tunkt man in Farbe und drückt ihn anschließend aufs Papier. Es entsteht eine Art Blumen- oder auch Tulpenform, an die man nur noch einen grünen Blumenstil zaubern muss. Ich gebe zu: die Blüten habe zum größten Teil ich gemalt, die Stile entstammen aber zu 100% Kindleins fixen Händen. Wie ein kleiner Picasso malte sie die grünen Stengel aufs Blatt Papier. Nach und nach – jeden Einzelnen.. das Ergebnis ist diese schöne Blumenwiese, die wie all unsere anderen Meisterwerke an der Magnettafel baumelt. Nachmachen? Unbedingt! Das Ergebnis entschädigt für die bunten Plastikgabeln… ist auch alles wieder abgegangen! 🙂
OHRENSTÄBCHEN
Ohrenstäbchen und ich sind keine Freunde.. seit Jahren predige ich meinem Mann, dass das Zeug den Dreck mehr in die Ohren schiebt als ihn zu beseitigen. Aber wie Männer eben so sind: ihre Gewohnheiten behalten sie bei. Daher muss Mama diese Teile anderweitig reduzieren. Und wie macht man das? RISCHTICH… einfach ins Bastelgeschehen einbeziehen. Ich habe dem Kindlein mit normalen Tempera Farben ein Bäumchen vorgemalt. Anschließend bekam sie ein Wattestäbchen in die Hand, durfte dieses in Farbe tunken und anschließend los punkten. Hier ein Pünktchen, da ein Pünktchen – Fertig ist der Ohrenstäbchenpunktebaum.
SCHNIPSELPARTY
Jaaaa… mit Papierschnipseln kann man so viel machen. Als Klassiker haben wir hierfür natürlich normales Buntpapier. Man kann aber zum Beispiel auch Reste von Geschenkpapier nehmen.. hat in den meisten Fällen den Vorteil, dass man noch ein hübsches Muster hat. Jedenfalls haben wir mit Papierschnipseln schon Laubhaufen für kleine ausgeschnittene Igelchen gebaut… leider habe ich davon gerade kein Bildchen. Aber von dem Schnipselbaum, den wir vor wenigen Tagen beendet haben. Dafür haben wir zunächst die Hand vom Kindlein aufgemalt, ausgeschnitten und aufgeklebt. Anschließend durfte sie ordentlich Schnipsel reißen, hat einen Klebestift in die Hand bekommen und mit diesem anschließend ihre Papierfetzen beschmiert. Ihre Hand sollte dabei als Baum fungieren, die Schnipsel waren natürlich die Blätter. Einfach, schnell und das Kindlein liebte es.
Na dann ihr Lieben: an die Bastelsachen, fertig, los!!!