Noch eine von vielen Fragen, die ich zum Thema Baby Led Weaning erhalte: Geht das auch ohne Zähne? Das kann ich wirklich guten Gewissens und mit vollem Ernst beantworten: Ja, natürlich geht das! Und wie das geht! Ich glaube, wir unterschätzen manchmal, welche Kraft die Kauleisten beziehungsweise der Kiefer unserer kleinen Mäuse haben. Die ist nämlich immens und zerkleinert auch recht feste Nahrung. Unser Kindlein ist nun knapp über neun Monate alt und hat noch nicht einen einzigen Zahn. Da bin ich schon etwas traurig, da ich mir für das Äffchen schon ein kleines Zähnchen wünsche :). Aber da hat auch wieder jeder Mensch seinen eigenen Rhythmus.
Auf jeden Fall war ich natürlich zu Beginn des Experiments sehr skeptisch… ob sie es auch wirklich schafft Dinge „abzubeißen“ – wenn man das denn so nennen kann :). Aber ja… es kappte natürlich nicht von Anfang an. Zu Beginn wurde eher „abgequetscht“, was aber vielleicht auch daran lag, dass ich das Fingerfood sehr sehr weich gekocht habe. Das mache ich natürlich immer noch, aber bei weitem nicht mehr alles und schon gar nicht so weich, dass es praktisch in ihrer Hand zerbröseln würde. Mit der Zeit hat sie gelernt, ganz gezielt abzubeißen und die Nahrung anschließend zu zermalmen. Und ich denke mir hier nichts aus – denn allzu oft kommt die breiige Pampe noch aus dem Mund und läuft schön das Lätzchen entlang, da sie sich im letzten Moment doch gegen das Schlucken entschieden hat. Passiert das eigentlich auch bei Breikindern? Das ist überhaupt so ein Phänomen – ab in den Mund, ewig hin und hergeschoben, eingespeichelt und schwuppdiwupp – draußen – und zwar überall. Am Bein, am Fuß, auf dem Hochtsuhl und dem Lätzchen. Nerv nerv nerv.
Ich möchte aber eines ganz klar sagen: habt den Mut! Eure Mäuse brauchen keine Zähne! Es Klappt auch so! Man muss es nur langsam und ganz behutsam angehen. Zunächst immer seeeehr weich kochen und dann eventuell auch variieren und schauen, was sie können und schaffen. Es ist zum Beispiel oft so, dass ich um die sechs Broccoliröschen koche und sie Abstand von 1-10 Minuten aus dem Topf nehme. So lernt die Mausi auch kennen, dass eine Gemüsesorte verschieden fest beziehungsweise weich sein kann. Für mich ist es einfach praktisch, weil ich sehe, wie weit ich gehen kann. Nichts desto trotz würde ich mich so langsam schon mal über das erste Zähnchen freuen :).
Lilli ist 11 Monate alt. Sie hat noch keinen einzigen Zahn. Lilli isst Hähnchenkeule, Putenfleisch, Nudeln, Brokkoli … Brei mag sie gar nicht. Genau wie deine Tochter schafft Lilli auch alles ohne Zähne 🙂
Vielleicht brauchen unsere Kinder einfach keine eigenen Zähne? Gibt es Babygebisse?
Liebe Grüße,
Ane
Zähnchen sind nett, aber noch nicht wirklich nötig. Mein kleiner Neffe hat seine Zähnchen erst etwa mit einem Jahr bekommen, dann dafür gleich 8 innert 6 Wochen, offenbar ohne grössere Probleme. Gegessen hat er alles, was er erreichen konnte und irgendwie geniesbar und zerquetschbar war.
Hat auch Vorteile, denn es gibt viele Kinder, die bei jedem Zähnchen zahnen und quengelig sind. Wenn sich das jeden Monat für 2 Wochen hinzieht, lohnt sich das späte „Kompaktpaket“ für Kind und Eltern durchaus 😉
Unser Murkelchen hat mit 7 1/2 Monaten seine ersten zwei Zähnchen bekommen. Seitdem er 6 Monate alt ist, gibt es Fingerfood gemäß BLW und es lief von Anfang an total super. Er hat auch alles super ohne Zahn zerquetscht, zermalmt, eingespeichelt und geschluckt. So und nun der Haken: Ich habe das Gefühl, dass er sich vor dem Zahnen deutlich weniger verschluckt hat als jetzt mit den zwei „Beißerchen“. Nun beißt er so große Stücke ab und zermalmt anschließend nicht mehr ordentlich und dann passiert es… immer mal wieder würgen und verschlucken. Alles nicht dramatisch. Aber es hat halt vor dem ersten Zah schon einmal deutlich besser geklappt. So herum geht es also auch ;-). Vielleicht muss er sich nun erst einmal eine Weile an die neue „Mundsituation“ gewöhnen und sich nach jedem neuen Zahn eine neue Esstechnik zulegen :-D. Viele Grüße