Seit gestern läuft das Kindlein… und nicht mehr nur die kleinen zwei Minitippelschrittchen. Nein – sie läuft… an einer Hand, an beiden Händen, frei. Gut und gerne schon 20 Schritte. Mama und Papa sind dann gestern gleich dem obligatorischen Shoppingwahn verfallen und haben die ersten paar Schuhe gekauft. Dazu bastle ich aber bestimmt einen eigenen Post.
Nun läuft sie – und ich bin… glücklich? Es ist ein ganz seltsames, neues Gefühl. Es ist für mich dieser letzte kleine „Schritt“ zu einem richtigen kleinen Menschlein. Es sieht so selbstständig aus, dass es mir Angst macht. Das erste Jahr ist noch nicht mal rum und es hat sich so viel getan. Erst heute war ich wieder ein ganz kleines Neugeborenes besuchen und habe mich erneut zutiefst erschrocken, wie klein diese Würmchen am Anfang doch sind. Ich würde schwören, dass mein Kind niemals so klein war, hätte ich nicht Fotos, die das Gegenteil beweisen.
Und nun läuft unser Kindlein ganz allein durch diese große, weite und wunderschöne Welt. Das ist ziemlich beängstigend. In der Krabbelgruppe wurde applaudiert und sich für uns gefreut… das hat wiederum mich als Mama sehr gefreut. Und dann kamen sie auch gleich, die gut gemeinten Ratschläge der Mamas an ihre Kinder „doch mal das Äffchen anzusehen und es auch so zu machen!“ Niedlich. Dabei war die Maus heute das älteste Kindlein und mit 7 oder 8 Monaten muss man ja nun noch nicht laufen können.
Und dabei geht es nicht nur um die erstem Schritte – der erste Ton, das erste Greifen, krabbeln, robben, essen, „Mama“ sagen, hochziehen, hinsetzen. Im ersten Jahr dreht sich – zumindest habe ich oft das Gefühl – alles nur darum, wer wann was zu erst macht. Dabei geht es ja in diesem Jahr nicht um das „Gewinnen“ – vielmehr darum, die Welt zu entdecken und uns Eltern auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Wer sonst, wenn nicht das eigene Kind, kann uns zeigen, wie einzigartig aufregend und schön diese Welt doch ist? Und doch muss ich selbst zugeben, dass ich manchmal schon blöd aus der Wäsche geschaut habe, wenn ein Kind in der Krabbelgruppe plötzlich so viel weiter war als unser Äffchen. Es ist ein komisches Gefühl… mit dem ich aber kaum in Berührung kam, weil unser Kindlein einfach mit allem sehr sehr früh dran war.
Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass man als Mama von einem Kind, was vielleicht echt so 2 bis 3 Monate „hinter den anderen“ ist… von Sätzen wie „es hat sein eigenes Tempo“ oder „Das wird schon“ genervt ist. Gerade in so Krabbelgruppen trifft man ja oft auf die selben Kinder und kann deren Entwicklung über mehrere Monate verfolgen. Und wenn dann das eigene Kind immer in der motorischen Entwicklung hinter den anderen ist… hm… dann fragt man sich bestimmt oft, woran das liegt. Dabei stimmt der Satz, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat vollkommen. Auch wenn es vielleicht nerven mag – aber eingeschult werden sie alle!