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kathi

Allgemein Gedanken einer Mama

Warum wir es lieben auf dem Land zu leben

13. August 2014

NaturlebenDie letzten Wochen wurde es mir wieder so richtig stark bewusst: wir sind total glücklich auf dem Land beziehungsweise in einer Kleinstadt zu leben. Ich war mit dem Kindlein ziemlich oft in der großen Stadt – der Hauptstadt – unterwegs. So ein Shoppingcenter ist für so ein Kleinkind wie ein riesiger Abenteuerspielplatz. Und da es ihr in letzter Zeit zu hause sehr schnell sehr langweilig wird, schlendern wir gerne hin und her und shoppen, bis die Karten glühen.

Und weil ich nicht nur mit dem Auto in der Tiefgarage parke, ins Center gehe und anschließend wieder fahre, haben wir auch mal die Zeit genutzt und sind so ein bisschen durch die große Stadt geschlendert. Ich habe ja sehr viele Jahre direkt an der Spree gearbeitet und an der Warschauer Straße und im Pendelverkehr viele Dinge gesehen und erlebt. Irgendwie hatte ich es in den letzten 1 1/2 Jahren vergessen.. vergessen wie schlimm es riecht, wie laut und wuselig es ist, wie unübersichtlich.. vergessen das man Dinge sieht, die man eigentlich gar nicht sehen will. Ich war mit dem Kindlein wirklich nicht sehr lange unterwegs, aber wir sahen wirklich wieder viel Elend, vor allem aber auch unendlich viel Beton. Und gab es dann doch mal ein Stückchen grün, so war es voll mit Kippen oder Tierkot. Traurig :/.

Klar, ich kann eine Stadt eine nicht über einen Kamm scheren, es gibt überall total herrliche Ecken… und ich vermisse beispielsweise so kleine niedliche Cafés bei uns in der „Stadt“… oder so tolle kleine Boutiquen, Kinderläden, Baby- und Kinderkurse. Aber ich würde nicht für 100.000 EURO in die große Stadt ziehen. Niemals! Dazu muss ich sagen, dass wir einen wirklich großen Vorteil haben: mit dem Auto sind es einmal 20 Minuten und einmal 30 Minuten bis in die beiden großen Städte, die alles bieten, was wir brauchen. Sollte man der Natur also überdrüssig werden, so kann man schnell ins Gewusel fliehen. Ich bin leider ein Konsumjunkie und liebe Shopping… daher bin ich ganz froh um diese kurzen Strecken. Und mal ganz ehrlich? Innerhalb der Hauptstadt braucht man oft mehr als 20 Minuten von A nach B. Insofern haben wir da wirklich großes Glück.

Hier in unserer Kleinstadt öffne ich morgens die Tür und stehe im Gras, barfuß.. und schaue mit dem Kindlein in den blauen, wolkenverhangenen Himmel. Es gibt nichts schöneres als mit ihr durch den Garten zu flitzen und ihr danach mit dem Gartenschlauch die kleinen Steinchen vom Weg von den Füßchen zu spritzen. *herz* Sie liebt ihr Trampolin über alles… wir verbringen viele Stunden auf dem Hüpfteil, schauen in die Wolken und ich erkläre ihr das Wetter, die Natur, all diese tollen Vorgänge. Sie rollt sich dann von einer Seite zur anderen und kichert so niedlich.

300 Meter zu Fuß haben wir einen großen See und der Wald ist direkt hinter unserem Grundstück. Wir laufen jeden Tag hinein, beobachten auch schon mal ein Reh oder Vögel, pflücken Brombeeren oder stapfen bis zum verborgenen See, der sich mitten im Wald versteckt. Oder wir quatschen mit dem Nachbarsjungen.. er schiebt ein bisschen den Kinderwagen bis zu den Hühnern nebenan, die sich das Kindlein minutenlang ansehen möchte. Es ist einfach ruhig und schön… wobei ruhig mein Stichwort ist. Nichts ist für mich schlimmer als Lärm. Das fand ich immer sehr belastend, als ich noch in der Hauptstadt gearbeitet habe. Dieser unsagbare Lärm. Autos, Züge, schreiende Menschen… und hier… ist es still… man hört höchstens das Rauschen der Bäume im Wald oder ein paar Eichhörnchen, die wieder über die Zweige jagen. Wir sind so glücklich, dass unser Kindlein hier groß werden kann, mitten im Grünen, mitten im Nirgendwo und doch so nah am Puls der Zeit.

Hier sind die Probleme der Großstadt oft ganz weit weg… wir haben genug Kitaplätze (dank Ausbau), trotzdem einen Babyboom, einen wunderschönen Spielplatz, ein Freibad, eine schöne Altstadt, Restaurants und und und. Und ich weiß es erst nach den Erlebnissen der letzten Wochen wieder so richtig zu würdigen, dass wir hier leben dürfen. Inmitten vom Nichts. Es ist so herrlich und so schön fürs Kindlein. Vermutlich wird sie als pubertierender Teenager ähnlich wie ich damals rufen „ick zieh hier weg, sobald ich 18 bin!“… das hat bei mir auch nicht lang angehalten. Heimat ist eben Heimat und ich bin sehr glücklich darüber, dass das Kindlein in die Schulen gehen wird, die ich bereits besucht habe. Und ich hoffe so sehr, dass sie dieses Stückchen Erde hier irgendwann als ihre Heimat sieht, ein Ort an dem ihre Wurzeln und ihre Vergangenheit liegen. *herz*

2. Jahr Allgemein Kinderglück

57 Wochen – 1 Jahr, 5 Wochen – Rückblick

11. August 2014

Diese Woche (und auch die Wochen davor) stand ganz im Zeichen von „Ankommen“. Man spürt eine Veränderung mein Kindlein. Sie ist so viel fröhlicher, aufgedrehter, spielt ausgedehnter, heult nicht mehr ständig wenn sie hinfällt. Es ist wirklich angenehm mit ihr. Im Einkaufszentrum rennt sie durch die Gegend und zeigt uns damit einmal mehr ihr wirklich tiefes Urvertrauen. Wir waren die vergangene Woche oft am See… ich brauchte sie nur auf der Wiese absetzen und sie lief schnurstracks ins Wasser *hach*.

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[GELERNT]

  • sie setzt gezielt Figuren in die Duplo Autos, um dann „loszubrausen“
  • sie kann endlich Küsschen geben *herz herz herz*
  • ich glaube sie kann es schon seit ein paar Wochen, ich habe es nur noch nicht aufgeschrieben: „ei machen“
  • sie kann auf der Stelle „tippeln“
  • sie hebt den Ball über ihren Kopf und lässt ihn hinter sich herunterfallen

[GEIMPFT] wurde das Kindlein diese Woche das erste Mal in ihrem Leben. 5-fach. Ich kann kaum darüber schreiben ohne wieder in Tränen auszubrechen. Es war schrecklich, sollte aber erwähnt werden.

[GETAUCHT] ist unser Kindlein am Freitag ganz unfreiwillig. Wir waren am See baden und sie lief kreuz und quer durchs Wasser, fiel nach hinten auf den Popo und dann wiederum auf den Rücken, so dass das Wasser bereits auf ihrem Gesicht war. Anschließend drehte sie sich auf den Bauch um wieder hoch zu kommen und steckte damit das gesamte Gesicht noch einmal unter Wasser. Ich sage es mal so: sie war akustisch ziemlich weit zu hören.

[GELIEBTES SPIELZEUG]

  • die Kugelbahn ist hier gerade der absolute Hit! Minutenlang steht sie daneben und beobachtet fasziniert wie die von ihr hinein gelegten Kugeln nach unten sausen. *herz*
  • Kuscheltiere werden auch immer angesagter – sie liebt es im Autositz ihren Hasen von der Uroma im Arm zu halten
  • das Trampolin im Garten ist neuerdings wieder der absolute Hit – dafür ist die Schaukel komischerweise nicht mehr ganz so angesagt. Warum auch immer 🙂
  • Türen auf und zumachen ist tägliche Routine und eine ihrer derzeitiges Lieblingsbeschäftigungen

[GESHOPPT] hat Mama diese Woche im Zara-Sale. Und sagen wir es mal so: der nächste Sommer kann kommen! Und wie immer ohne rosa/pink und lila 😉 Außerdem habe ich das erste Mal einen Fuß in einen Primark gesetzt… bisheriges Fazit: nie wieder!

[GEÄRGERT] haben wir uns gestern über unseren Besuch im Zoo, der ein einziges Desaster war. Das Kindlein weigerte sich bis einschließlich 14 Uhr Mittagsschlaf zu machen und so hofften wir, sie schläft im Auto ein. Was sie dann auch tat – 10 Minuten vor Ankunft. Sie schlief dann noch weitere 10 Minuten bei laufendem Motor, wurde dann aber durch einen Husten wach. Tja.. man kann es ahnen. 20 Minuten reichen nicht und so kam es wie es kommen musste. Sie war absolut mies gelaunt und nach etwa 45 Minuten huschten wir wieder raus.

[BEWUSST GEWORDEN] ist mir erneut wie schön es ist, auf dem Land bzw. in einer Kleinstadt zu leben. Ich war die Woche viel unterwegs, unter anderem in der Hauptstadt und es war einfach nicht mein Ding. Es war laut, dreckig, stank bis zum Himmel… und immer diese Menschen- und Betonmassen. Ich war so froh, als ich endlich wieder in unserem Wald/Garten war. *herz* Ich bin so glücklich, dass unser Kindlein hier aufwachsen darf.

Allgemein

Lesefutter August 2014

8. August 2014

Buch

1. Weil man es gar nicht oft genug sagen kann…
Lasst Eure Babies nicht schreien! Seid bei Ihnen, beruhigt sie… und auch wenn nichts hilft und sie weiter schreien… lasst sie nicht allein! Gebt Ihnen Wärme, Liebe, Halt und Fürsorge! Das Thema liegt mir so am Herzen, seit das Kindlein auf der Welt ist, dass ich nicht anders kann, als den Link zu teilen!

2. Langzeitstillen – ist da überhaupt noch was drin in der Milch?
Da ich das Kind auch mit 13 Monaten noch stille, hat mich dieser Artikel sehr interessiert und vor allem aber auch bestärkt. In dem was ich tue… was wir tuen… Ich hatte mich in letzter Zeit eigentlich auf „blöde Kommentare“ eingestellt, aber momentan sind die Leute ganz anders drauf. Überall höre ich: „ist doch super für das Kind – das beste was du machen kannst!“ Das freut mich total. Und der Artikel ist sehr informativ… also liebe Mamas… wenn es für Euch und die Kleinen okay ist… ran an die Milchbar! 🙂

3. Nix zu lesen – dafür ein Video!
Wer etwas lachen möchte, bitte:

Allgemein

1 1/2 Jahre ohne Durchschlafen – Fazit

6. August 2014

SchlafIch weiß, ich weiß, das Kindlein ist noch gar keine 18 Monate. ABER: ich konnte schon während der Schwangerschaft nicht mehr durchschlafen und mich in diesem Bereich schon vorher perfekt einleben. Meine Blase wollte Nachts gut und gerne 2-4x entleert werden, so dass ich diese regelmäßigen Unterbrechungen nur zu gut kannte.

Mit Baby war das natürlich etwas anderes. Es wurde wach, wir stillten und an guten Tagen schlief es direkt weiter. Nach 3 oder 4 Wochen hatten wir dann so etwas wie einen Tag/Nacht Rhythmus, der sich aber auch immer mal wieder änderte. Das längste, was das Kindlein mal geschafft hatte waren 7 1/2 Stunden am Stück – und das in einer einzigen Nacht. Danach nie wieder. Und ich kann bis heute nicht sagen, ob ich das Stillen vielleicht einfach nicht mitbekommen habe. Ansonsten sind die Nächte schon immer von zahlreichen Unterbrechungen gekennzeichnet. Gerne mal alle 30 Minuten, aber auch mal alle 3-4 Stunden. Will heißen: wir hatten schon alles.

Momentan schläft sie schwer ein und kommt direkt nach ein bis zwei Stunden und im Laufe der weiteren Nacht noch weitere zwei bis vier Mal. Das war schon mal besser, aber gut… man steckt nicht drin.

Was kann ich nun sagen? Das es schlimm ist? Joah, schon irgendwie. Das es immer noch schlimmer geht? Natürlich! Unser Highlight war mal eine Nacht mit Abständen im 30 Minuten Takt, nach welcher mein Mann zu Hause bleiben musste, da ich sonst für nichts garantiert hätte. Aber solche Tage gehörten eher der Seltenheit an. Was ich aber auf jeden Fall sagen kann: es wird einfacher! Zumindest für mich als Stillende Mama. Ganz zu Beginn konnten wir noch nicht im Liegen stillen, ich musste mich aufrichten, das Kind nehmen, versuchen anzudocken. Ich war danach hellwach und hatte meine Müh und Not wieder einzuschlafen. Jetzt drehe ich mich zur Seite wo das Kindlein liegt, es dockt selbstständig an und in 90% der Fälle schlafe ich noch beim Stillen direkt wieder ein. Die Unterbrechungen sind also human und absolut auszuhalten. Trotzdem geht so eine lange Zeit natürlich nicht spurlos an einem vorbei.

Was bereitet mir also heute noch Probleme, verursacht durch Schlafmangel?

  • gibt es auch nur eine „Ausreißernacht„, in der ich zu wenig Schlaf bekomme, dann spüre ich das sofort. Früher hätte mich das kaum tangiert, ich wäre genauso fit gewesen. Habe ich jetzt eine Nacht mit nur 5 Stunden Schlaf, kann man mich vergessen
  • was mich direkt zum nächsten Punkt bringt. Mein Körper reagiert auf solche Nächte dann schon extrem. Ich fühle mich wirklich extrem müde und schlapp, gähne andauernd und habe einen Knatschkopf. Etwas, was ich früher vielleicht mal nach drei oder vier schlechten Nächten gehabt hätte. Oder während einer Erkältung.
  • meine Konzentration ist ziemlich gestört. Jemand sagt mir etwas und ich behalte es nicht – manchmal sagt mein Mann, dass er mir doch etwas erklärt habe… ich habe dann erstens nichts mitbekommen und zweitens schon gar nicht das Gesprochene behalten. Das ist wirklich wirklich schlimm. Man muss mir alles doppelt sagen und trotzdem vergesse ich vieles.
  • Mein Motor ist oft auf Minimalstufe eingestellt.. ich komme selten über 20km/h um das mal drastisch auszudrücken. Oder metaphorisch. Sport machen kann ich gleich vergessen. Ich würde mich nach fünf Metern an den Rand legen und einschlafen wollen. Mir fehlt für viele Dinge manchmal der Elan und ich spüre deutlich, dass das an meinem Körper und dem Entzug des Schlafes liegt.
  • Einschlafen: früher brauchte ich nicht allzu lange um ins Land der Träume zu huschen. Heute liege ich gerne mal eine Stunde wach. In den schlimmen Phasen waren es auch mal zwei oder drei Stunden. Es war ein Teufelskreis – verzweifelt versuchte ich schnellst möglich einzuschlafen um wenigstens eine Stunde abzugreifen. Ich pushte mich so sehr, dass es noch schlechter funktionierte und ich manchmal weinend hinter Peter Pan herflog.

Was ist noch schwierig? Früher… wenn das Kind dann nach ein oder zwei Stunden das erste Mal ins Babyphone quakte.. ist mein Mann runter, hat sie hochgenommen, leicht geschuckelt und wieder hingelegt. Ein Versuch dieser Art endet heutzutage in einer Schreiorgie, die ihres gleichen sucht. Ich muss IMMER ran… nur die Brust beruhigt. Alles andere ist vergebene Müh. Das macht es natürlich für mich schwerer… vor einigen Monaten konnte ich immerhin abends mal zu einer Freundin. Das ist gerade undenkbar. Aber ich weiß: es wird auch wieder anders – eben weil es schon mal anders war. Und das ist meiner kleiner Strohhalm.

2. Jahr Allgemein Kinderglück

56 Wochen – 1 Jahr, 4 Wochen – Rückblick

4. August 2014

Was für eine schöne Woche… Wir waren ganz viel draußen und sind dann Freitag zur Schwiegerfamilie nach Bayern aufgebrochen. Die Fahrt verlief so lala. Dafür schlug sie sich beim Aufenthalt umso besser. Oma und Opa scheinen endlich „bekannte“ Gesichter, was ja lange Zeit undenkbar schien. Sie ließ sich wunderbar abgeben und hatte sichtlich Spaß, das Haus zu erkunden.

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[GERANNT] ist die Mausi wirklich wirklich schnell. Rückwarts laufen entdeckt sie auch so langsam für sich.

[GEPFLÜCKT] das Kindlein hat am Wochenende das erste Mal selbst Himbeeren gepflückt und anschließend vernascht *herz*

[GESCHLAFEN] wurde abends erst nach einer ein bis zweistündigen Schreitriade. Keine Ahnung, was mit unserem Kind los ist. Aber sie abends ins Bett zu bekommen gestaltet sich als zunehmend schwieriger. Und das auch wenn sie zuvor sieben oder acht Stunden am Stück wach war.

[GEWACHSEN] sind die Füße! Wir waren neulich im Schuhgeschäft und haben nachgemessen. Größe 20 können wir jetzt einmotten, wir haben die 21 erreicht. Wirklich gruselig, wie schnell das ging.

[GEQUASSELT] wurde ununterbrochen. Ewig, ständig, überall. Man hat wirklich das Gefühl, dass sie einem was erzählen will. Dabei nutzt sie ständig andere Silben und vieles klingt, als würden sich zwei Erwachsene auf Chinesisch unterhalten.

[GEKLETTERT & GELERNT] wird hier gerade auf alles und jeden. Sie liebt es, irgendwo drauf zu klettern, egal wie hoch das Ziel ist, sie will da rauf. Da werden die Beinchen geschwungen, hinauf in ungeahnte Höhen. Und mittlerweile müssen wir auch nicht mehr aufpassen, wenn sie irgendwo rückwärts runter krabbelt. Das beherrscht sie perfekt!

[GEBISSEN] wurde unser Äffchen von unheimlich vielen Ameisen. Im Freibad wühlte sie in einem kleinen Sandhügel. Ich dachte blöderweise, dass es sich um einen Maulwurfshügel handelt, bis sie kratzend ankam und ich unheimlich viele Ameisen auf ihr entdeckte. Das Resultat: ganz viele Bisse am Hals, alles rot, alles nervig.

[UND SONST SO?]

  • das Kindlein setzt sich ständig Haarreifen auf
  • wenn sie eine Bürste zu fassen bekommt, will sie damit ihre Haare kämmen
  • hat sie das Telefon beim Wickel, hält sie es sich demonstrativ ans Ohr und quasselt und quasselt
  • eine Reise nach Bayern hat sie wunderbar überstanden
  • wir hatten den ersten Tag, an dem zwischen 7.00 und 17.45 Uhr nicht gestillt wurde! So lang haben wir noch nie ausgehalten.
Allgemein Alltag

Kind krank = Muddi todkrank

2. August 2014

KrankIch weiß gar nicht… aber ich glaube ich habe es schon das ein oder andere Mal erwähnt: unser Kindlein war bisher eigentlich noch nie so richtig krank. Bisher! Den ersten Miniinfekt gab es dann mit fast einem Jahr im Urlaub und pünktlich zur großen Geburtstagssause gab es das 3-Tage-Fieber. Na? Was gemerkt? Das Kind hat ein wahnsinniges Timing. Unglaublich. Aber wahr. Realität.

Wie auch immer. Neulich knallte sie dann noch mit dem offenen Mund auf eine Bettkante, weil sie wie so oft alles und jeden für eine Matratze hält, auf die sie sich fallen lassen kann. Kann man fühlen, wie ich gerade die Augen verdrehe? Auf jeden Fall schreit sie wie bekloppt, Mann nimmt sie hoch und brüllt „Blut, das Kind blutet, Krankenhaus, sofort!“ Ah ja. Kann man ja schon mal panisch werden wenn das Kind wie Edward Cullen glotzt. Es hörte jedenfalls relativ schnell wieder auf.

Das waren sie. Die ersten drei „mein Kind ist krank oder hat irgendwas“ Erfahrungen. Und was soll ich sagen? Wie machen das Eltern, deren Kinder schon viel früher was hatten? So als Säugling? Ich will es mir gar nicht weiter ausmalen. *grusel*. Auf jeden Fall war ich nun bei allen drei Erfahrungen irgendwie relativ schnell an meinen Grenzen. Nicht was die Nerven betrifft. Eher des Mitgefühls wegen. Ich meine… ich kann mein Kind ganz schwer so leiden sehen. Ganz ganz schwer. Es gab Momente während des Drei Tage Fiebers, da hätte ich mich am liebsten in ein selbst gebuddeltes Erdloch gehockt und auf die Dinge gewartet, die da so kommen. Ganz besonders schlimm war es, als ich ein Spiegelei mit Speck auf ihrem Bauch hätte braten können. *kopfschüttel*

Und dann nagt an mir gleich wieder dieses ätzende Gefühl namens „Gewissen„. Und ich denke mir: Mädchen, du denkst du hast Probleme? Schon mal was von Krebs und all dem Mist gehört? Scheiße man. Und ich frage mich dann, was man für eine Stärke besitzen muss, um so etwas zu schaffen. Und ich habe das Gefühl, schon einzugehen wenn mein Kind mit 40 Grad Fieber heult und an mir klebt wie Tesa. :/

Das schlimmste an der Situation? Das wirklich wirklich wirklich furchtbare ist eigentlich, dass ich es dem Kindlein noch nicht erklären kann. Ich kann nicht sagen: Mäuschen, du hast Fieber, aber das wird wieder! Du wirst wieder gesund und wenn alles überstanden ist essen wir ein Eis. Nix dergleichen. Und ich sehne so sehr den Tag herbei an dem sie solche Sätze versteht und weiß: mir passiert nichts. Momentan kann ich das ja nicht durch Worte vermitteln und muss daher Taten „sprechen“ lassen. Also viel Arm Arm Arm, Brust Brust Brust, kuscheln kuscheln, Nähe und all das Zeugs.

Ich habe mich selten so hilflos gefühlt.. wie in diesen Momenten, in denen das Kind von Fieber geschüttelt an mir lag und ich einfach alles gegeben hätte um ihr das zu ersparen.

Gedanken einer Mama

Ich zähle die Tage!

30. Juli 2014

KalenderUnd wie ich zähle… Hier geht es zwar eigentlich noch um ein paar Wochen, aber das Wörtchen „Tag“ gibt mir Hoffnung. In wenigen Tagen wird das Kind 13 Monate… dann ist es nicht mal mehr ein Monat und sie wird in den Naturkindergarten gehen. Für maximal sechs Stunden am Tag kann ich sie abgeben. Kann? Darf? Will ich? Momentan trifft eindeutig „Will ich“ zu. Wenn jemand fragt: „hat hier jemand ein Kind abzugeben“ bin ich mit Sicherheit die erste die sich meldet. Schon bei „abzu“ wäre meine Hand ganz ganz oben.

Ich bin einfach raus, die Akkus sind leer… ratzeputze leer. Sie füllen sich ganz kurz nach ein bis zwei Stunden Freizeit am Abend und etwa sieben bis acht Stunden Schlaf in der Nacht (natürlich mit vielen Unterbrechungen – wo denken wir hin?). Aber sie füllen sich eben nur kurz und sind schon zum Mittag hin aufgebraucht. Das Kind ist momentan einfach furchtbar anstrengend (wann ist/war es das nicht?). Ich kann gar nicht genau sagen woran das liegt? Ist es das allabendliche Drama? Die wenige Freizeit die ich habe? Vielmehr ihre Unterforderung? Unterforderung trifft es wohl am ehesten. Es ist ihr mit mir zu hause schlichtweg zu langweilig. Und das, obwohl wir in Krabbelgruppen sind und Freunde und Familie treffen, die Tante früh nach Hause kommt und und und. Ist das Wochenende vorbei, ist mein Leben vorbei – um es mal drastisch zu sagen. Ich bin so wahnsinnig schnell genervt von den kleinsten Dingen. Und das hat dann hoffentlich bald ein Ende. Und so gruselig die Eingewöhnung auch wird. Ich muss nach einem Jahr der völligen Selbstaufgabe einfach mal egoistisch sein und an mich denken.

Ich will…

  • für 10 Minuten duschen, ohne das ein schreiendes Kind an der Glastür steht und erst aufhört mit brüllen wenn Mama wieder aus dem Glaskoloss entstiegen ist…
  • essen. In Ruhe, bedacht, langsam. Ich will nicht mehr schlingen weil das Kind die Pläne seiner Mutter durchkreuzt und nach einem Happen anfängt zu plärren.
  • Ruhe. Die Vögel dürfen gerne zwitschern, der Regen darf auf den Asphalt fallen. Meinetwegen darf der Nachbar auch seinen Rasen mähen. Mehr ist aber einfach nicht drin. Dieses Dauergequake hat sich so derart in mein Hirn gebrannt, das muss da erst mal wieder raus…
  • stupide Dinge tun. Fenster putzen, Fernsehen, am Rechner zocken, schreiben schreiben schreiben, Musik hören, lesen (und zwar nicht nur einen Blogeintrag, ich will es mal wieder mit einem Buch versuchen)…
  • mir einfach mal wieder die Nägel lackieren. Und zwar nicht weil ich auf eine Hochzeit gehe, nein – einfach mal wieder so…
  • einkaufen ohne das ich zuerst Ausschau nach den Brötchen halten muss, damit das Kind wenigstens für 5 Sekunden den Mund hält.

Oh Gott ich sehne den Tag der Eingewöhnung so sehr herbei und habe doch ein so schlechtes Gefühl, eben weil ich ihn herbeisehne. Und ich bin ganz ehrlich. Hut ab vor allen Müttern die nach einem Jahr wieder arbeiten gehen (vom Regen in die Traufe und so) oder die zwei oder sogar drei Jahre mit dem Kind zu hause verbringen. Für mich ist das (gerade) unvorstellbar und ich brauche einfach jetzt mal Zeit für mich. Und sei es nur ne Woche – gerne auch zwei. Die Akkus müssen erst mal wieder aufgeladen werden! Ich liebe mein Kind mehr als Worte jemals auch nur ansatzweise ausdrücken können – aber ich bin ja auch nur ein Mensch! 🙂 Ihr seht – wir haben hier gerade ein kleines Tief. Aber wie das Leben so spielt: nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein! *herz*

2. Jahr Allgemein Kinderglück

55 Wochen – 1 Jahr, 3 Wochen – Rückblick

28. Juli 2014

Was für eine furchtbare Woche… eigentlich beschreibt das Wort furchtbar den derzeitigen Zustand nicht einmal ansatzweise. Nach dem Fiebermarathon vom Wochenende verbesserte sich ihre Laune nur minimal. Bis Mittwoch hatten wir sie fast ausschließlich auf dem Arm oder an der Brust. Beim Thema Essen müssen wir ganz von vorn anfangen :/. Zum Ende der Woche wurde es immerhn etwas besser.

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[GEÜBT & GELERNT]

  • das Kindlein schiebt alles, was Rollen hat über den Boden und murmelt dazu „brrrrr“
  • sie legt die Kugeln nun perfekt in die Kugelbahn und sieht ihnen beim runtersausen zu
  • sie bringt uns bewusst den Brummkreisel, damit wir diesen für sie in Gang bringen

[GEQUENGELT] wurde hier in einer Tour. Gerne den ganzen Tag lang. Es war furchtbar und unsere Nerven wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. Sie war natürlich noch vom 3-Tage-Fieber geschwächt, aß wenig und spielte ungern.

[GESORGT & GEFREUT] haben wir uns bei der U6. Das Kindlein ist zeitgerecht entwickelt, kann alles was es können muss. Der obligatorische Ausschlag nach dem Fieber kam direkt am Tag der Untersuchung und die Ärztin stellte auch sofort die entsprechende Diagnose. Ansonsten ist unser Kindlein mit 12 Monaten 78cm groß und wiegt… oje… nur 8,4kg. Sie ist damit im Bereich des Untergewichtes. Bisher besteht keinerlei Grund zur Sorge, da sie sich sehr gut entwickelt – wir sollten es aber dennoch im Auge behalten.

[GEBLUTET] hat das Kind diese Woche das erste Mal so richtig schlimm. Es heizte wieder durch das riesige Familienbett, stolperte und fiel mit dem Mund direkt auf die Kante. Papa filmte zufällig alles und im Nachhinein tut es wirklich weh, sich diesen Clip anzuschauen. Plötzlich sah sie aus wie ein kleiner Vampir, Blut lief ihr aus dem Mund und tropfte überall hin. Sie liess sich natürlich nicht so richtig in den Mund schauen und mein Mann brüllte schon „Krankenhaus“ als die Blutung rasch abnahm. Nix passiert.

[GEPAPAT] da sage ich dem Kindlein zum 328653682 Mal „sag Mama“… und was tut es? Plappert mir laut und deutlich „Papa“ entgegen. *grummel*… Ein weiteres Beispiel: das Kindlein wird morgens wach, Männe öffnet die Tür zum Schlafzimmer und was sagt das Kindlein? „Papa“ und strahlt über das ganze Gesicht. Das erste ganz bewusste Wort ist also neben dem allumfassenden „da“ der liebe Herr „Papa“…