In letzter Zeit geisterte in der Mama-Blogger-Szene eine Menge zum Thema „Körpergefühl“ herum… und auch bei mir hat die Schwangerschaft Spuren hinterlassen. Ich war noch nie spindeldürr… 5kg weniger hätten mir schon seit Jahren ganz gut gestanden. Aber ich bin ein absoluter Genussmensch, habe viel gearbeitet und mich wenig bewegt. So kam es wie es kommen musste 😀 Außerdem liebe ich Süßes… Himmel, ich könnte mich davon ernähren wenn es darum ginge. Mein Lieblingsessen ist heißer Toast mir zerlaufener Butter und obendrauf ne Schicht Nutella.
Dann wurde ich schwanger. Und konnte ab der achten Woche weder Nahrung noch Flüssigkeit zu mir nehmen. Ich musste mich nie übergeben, aber dieses Ekelgefühl vor Essen trieb mich immer näher an den Abgrund. Ich verlor innerhalb von zwei Wochen etwas um die sechs bis acht Kilo und endete im Krankenhaus an der Infusion. Letztlich habe ich durch diese frühe Abnahme auch nur fünf Kilo vom Ausgangsgewicht zugenommen. Ich bin nicht gerissen, habe keinen einzigen Schwangerschaftsstreifen. Mein Bauch ist sogar nach der Schwangerschaft immer noch relativ straff… keine Ahnung warum :D. Nach der Geburt war ich durch die Stillerei sogar ganz fix fünf Kilo unter Ausgangsgewicht, die ich mir im Laufe der darauf folgenden Monate mit Miss Quengel brav wieder angefressen habe. Sobald das Kind eingewöhnt ist, werde ich wieder Sport machen – soviel ist klar. Ich bin kein Sportfreak, Gott bewahre, dafür ist mir meine Zeit viel zu wertvoll. *grins* Aber so ein bisschen schadet nicht und ich fühle mich – zumindest temporär – ganz wohl.
Es gibt aber eine Sache an meinem Körper, die unwiederbringlich zerstört ist.
Dabei handelt es sich um meine beiden Freunde… Brust A und Brust B… Ich hatte schon immer viel Vorbau – an dieser Stelle ein Danke an meine Oma, von der ich und meine Schwester das wohl haben. In der Schulzeit hatte ich da einige neidische Blicke… ich habe es gehasst und auch genossen. Zwiespalt eben – Pupertät. Und trotz der beachtlichen Größe waren die zwei immer auf einer sehr akzeptablen Höhe. Auf jeden Fall wuchsen meine beiden Freunde in der Schwangerschaft mal direkt um zwei Größen. Ich sage mal soviel – ich war vorher bei dem Buchstaben, der auf E folgt, jedoch mit einem Umfang von 70-75, so dass es nicht sooo krass ist/war. Nach dem Milcheinschuss konnte ich dann noch mal zwei Größen drauf packen. Na, hat wer mit gezählt? Wir sind noch nicht bei Z, aber gefährlich nahe dran. Ich konnte nicht mal ansatzweise einen BH tragen, habe ich mich einfach in enge Tops gequetscht, die das Notwendigste hielten. Das ging und sag okay aus. Dann habe ich so vor mich hingestillt… und die Möppis zogen sich etwas zurück und ich konnte wieder zwei Größen abziehen.
Mittlerweile habe ich noch ungefähr eine Größe zu meiner Ursprungslage on top. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die beiden sich wie ein Schwamm vollgesogen und dann von der Vampirin ausgequetscht wurden. Hin und her… Und sie haben es nicht so recht überlebt. Das Gewebe ist nicht gerissen, aber einfach nicht mehr das, was es vorher war. Matsch halt. Und da wird sich auch nix mehr dran ändern, wenn ich gänzlich abgestillt habe. Tagsüber stillen wir meistens nur noch einmal und ich weiß, wie die Brust aussieht, wenn sie leer gesoffen ist. Baumelnd halt. Ich muss schon tiefer schauen als früher, keine Frage. Daneben hat sich auch die Form und die Farbe geändert. Und sie fühlen sich fremd an. Ich habe Tränen deswegen vergossen und auf der anderen Seite viel Bestätigung von meinem Mann bekommen. Und ich habe eine Tochter, ein Kind bekommen… und es ist okay. Es relativiert zumindest teilweise.
Ich will betonen, dass der Ist-Zustand absolut nichts mit dem Stillen zu tun hat. Dieses Gerücht hält sich ja hartnäckig … „Hängebusen durchs Stillen“… kann ich echt nicht mehr hören. Es war und ist einfach eine Schwangerschaft, die die entsprechenden Veränderungen mit sich führt, das Stillen macht da auch nix mehr. Ich jedenfalls kann das bestätigen.
Was mache ich nun mit dem, wie es ist?
Frustriert sein? Ja.. schon oft… vor allem wenn man dann beim Babyschwimmen Mamas trifft, die voll gestillt haben und bei denen alles fest und knackig ist. Ich wiederum muss aufpassen, mir mit den Freunden nicht selbst eine runter zu hauen, um es mal überspitzt (aber ehrlich) zu sagen. Es gibt ja letztlich auch immer noch eine Option: OP. Die aber für mich wohl eher nicht in Frage kommt. Ich habe davor eine riesige Angst und Ehrfurcht. Also bleibt alles erst mal da wo es ist. Die modernen Hilfmittel lassen es auch so erscheinen, als wäre die Ordnung von früher wieder hergestellt. Wie ich nackig unter der Dusche stehe, weiß ja kein Mensch *hehe*…
Ich hadere trotzdem mit meinem Schicksal… Humor hilft – manchmal. „Kannst Sie doch als Schal im Winter nutzen“… „Pass auf, wenn du den BH aufmachst sind deine Kniescheiben kaputt“… Joah, da muss man schon mal witzeln um nicht zu heulen. An wenigen Tage denke ich sogar, ich hätte meinen Frieden damit gemacht. Bis ich mich irgendwo so sehe, wie ich eben wirklich bin… und werde zurück geworfen. Ich muss mich da echt manchmal aufrappeln, mein Kindlein ansehen… und dann ist es wieder gut. Es ist „nur“ eine Hülle... alles andere zählt!