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kathi

Allgemein Gedanken einer Mama

Phase Phase Phase

21. Juli 2015

Bettdecken

Eine Geschichte über abendliche Autofahrten mit Kleinkind.

Beginn:

Ich erinnere mich… vor etlichen Monaten schrieb ich einen Beitrag, der ungefähr den selben Titel hatte. Da ging es – wie so oft im Leben einer Erstlingsmama – um das Thema schlafen. Das Kindlein stillte gefühlt alle 10 Sekunden und ich schlich tagsüber wie ein Zombie durch die Gegend. Diese Phase endetet nach 20 Jahren (Mamagefühl) und viele Falten später lief es eigentlich sehr gut.

Gegenwart: 

Es ist alles wieder nur scheiße. Darf ich das sagen? Ja, verdammt! Denn es ist total blöd… Wir wurden angesprochen. Von den Erzieherinnen. Etwas hatte sich geändert. Das Kind war Vormittags zu nix mehr zu gebrauchen. Wir so: hä? Sozial gefangen in einem Kokon, verkroch sie sich Vormittags in einer Ecke und quengelte im Grunde genommen jede Sekunde, Minute.. Nach dem Mittagsschlaf sei das Kind wie ausgewechselt. Wir wieder so: hä? Ja ja… nachmittags wird gespielt, getanzt, gesungen. Alles froh, alles Eierkuchen.

Wir wühlten also in unseren Gedanken… und es wurde schnell klar: das Kindlein hatte ja auch beschlossen Abends erst so gegen 22.00 Uhr ins Traumland zu fliegen. „Zu wenig Schlaf“ lautete das Urteil der Erzieherinnen. Macht Sinn – dachten wir. Also wurde gedoktert.

Wie?

  • früher ins Bett gehen
  • später ins Bett gehen
  • singen
  • lesen
  • Sandmann gucken
  • schlafend stellen
  • desinteressiert mit dem Handy daneben liegen
  • Kind zum Hinlegen bewegen
  • Wasser, Schnuller, hell, dunkel, Kuscheltier

Wir gaben auf. Fast. Dann dachten wir: ach, packen wir das Kind doch einfach ins Auto und gucken. 10 Minuten später war sie eingeschlafen. Gegen 20.15 kehrte der Mann mit schlafendem Kind zurück in die Einfahrt und wir starteten den ersten Versuch des Umbettens. Funktionierte. Ohne Probleme. Kind war schon auf irgendeiner Wolke umhüllt von Schlafliedern.

Am nächsten Tag gab es die Rückmeldung der Kita: Das Kind war super, ob irgendetwas anders war? Wir so: ja, früher ins Bett. „Ja, dann jetzt bitte immer so.“ Wir so: fuck!

Ihr erkennt: Teufelskreis… zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Weg dahin. Ihr vermutet schon richtig: mittlerweile sind wir mittendrin statt nur dabei. Und der Kreis ist verdammt riesig. Grummel.

Aufgegeben wurde nicht. Jeden Abend versuchen wir es erst einmal im Bettchen. Schnell wird jedoch nach dem Papa geweint. Versuche, sich abzuwechseln scheitern, indem das Kind den Abend so in die uuuuuendliche Länge zieht.

Was macht sie da so, während wir warten?

  • singen
  • hampeln
  • klettern
  • Geschichten erzählen
  • „Papa Auto fahrn“ rufen – sehr oft
  • Wasser trinken

Sie tut alles, außer schlafen. Und selbst wenn sie kurz davor ist ihre zuckersüßen Äuglein zu schließen… 5 Sekunden später reißt sie die Lider wieder auf und guckt mich verschmitzt an. Gerne ruft sie dazu lautstark „Alle wach“ nur um anschließend „alle“ deutlicher zu definieren. „Mama wach, Papa wach, Tante wach, Oma wach, Opa wach.“ Never ending. Never never. Sie turnt, kichert, reibt sich ihre übermüdeten Augen. Und tut alles – außer schlafen.

Und so geht das jetzt seit zwei oder drei Wochen. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Und das Auto fahren wurde zur Routine. Ein oder zwei Abende hatte ich es geschafft sie halbwegs im Bettchen in den Schlaf zu bekommen. Mehr war nicht drin.

Woran liegt das nur?

Ist das eine der wohl bekannten Phasen? Was tut sie nur? Was passiert da in ihrem kleinen Köpfchen? Hat sie Angst etwas zu verpassen? Sicher ist: sie ist momentan sehr sehr Papa-Kind. Und der Papa ist den ganzen Tag arbeiten. Ich habe stark das Gefühl, dass sie sich seiner sicher fühlen muss. Und ihn somit ständig abruft, auch schon kurz nachdem wir ins Bettchen gegangen sind. Man spürt dann ihre Verzweiflung während sie schon unter Tränen nach ihrem „Papi Papi“ ruft. Tut im Herzchen weh. Sehr weh. Wie könnten wir ihr etwas verwehren, wenn sie so weint? So ernst?

Jetzt werden einige sagen: ja bist du denn bescheuert? Pack das Kind ins Bett und feddich.

Jaaahaaaa… lustig. Nicht! Denn dann beginnt ein anderer Teufelskreis von vorn: das Kind ist in der Kita zu nix zu gebrauchen und Vormittags nur weinerlich, übermüdet und alles andere als kooperativ oder fröhlich. Und was wollen wir für unser Kindlein? Einen ganz ganz tollen Aufenthalt in der Kita. Was noch zu bemerken ist: in der Zeit, während es in der Kita aufgrund von Schlafmangel so schlecht lief, wollte sie auch nicht gern gehen. War morgens schon ein echter Miesepeter und weinte beim Abgeben.

Nachdem wir sie Abends ins Auto verfrachtet haben läuft sie morgens wieder freudestrahlend in die Kita und Papa muss sich einen Abschiedskuss hart erkämpfen. Merkt man was? Verzwickt! Wir wollen doch nur das Beste…

Und so steigt Tag für Tag die Kilometeranzeige im guten Auto, dass fleißig seinen Dienst abfährt. Papa genießt die Zeit mit seiner Mausi sehr, wie er mir fast reumütig gestand. Ihr seht: wir nehmen es noch mit Humor.

Vor allem ich – die Mama. Ich leide selbst unter starken Problemen beim Einschlafen, brauche oft auch mal einige Stunden zum runter kommen. Und liege und liege und liege. Die Gedanken rattern, fahren viel viel Achterbahn und sind unermüdlich. So ist das. Mein Mann schläft schon während er sagt „bin mü….“. Ist scheinbar so ein Männerding. Keine Ahnung.

Aufgrund meiner eigenen Erfahrung möchte ich ihr die Möglichkeit bieten, sanft in den Schlaf zu gleiten. Ohne Druck, ohne Brüllen, ohne Festhalten oder ähnliches. Über das Schreien lassen brauchen wir hier übrigens gar nicht reden.

Zukunft:

Sollte jemand noch einen ultimativen Tip haben – gerne her damit. Vielleicht sind wir nicht allein? Bis dahin tuen wir es als Phase ab und fahren weiterhin bis zum See und zurück… während unser Mädchen ganz sanft in ihrem Sitz davon schlummert … dieser kleine, zauberhafte Mensch.

3. Jahr Allgemein Kinderglück

2 Jahre + 2 Wochen – Rückblick

20. Juli 2015

Montag. Endlich ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Papa ist wieder vollkommen genesen, nachdem ihn eine fiese Bronchitis lahm gelegt hatte und das Kindlein geht wieder eifrig in den Kindergarten. Gestern waren wir noch auf einem sehr schönen Kindergeburtstag, auf dem sie auch zum Ende hin etwas mehr auftaute. Sonst war die Woche recht unspektakulär und wir genießen den Sommer in vollen Zügen.

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[GEQUASSELT]

  • „Salz“
  • „Kindlein alleine“ wenn sie mal wieder unbedingt etwas selbst tun möchte
  • „heile heile“ wenn sie eine Schramme begutachtet
  • „Kuchen“
  • „Besen sauber“ wenn sie mit dem Handfeger hantiert
  • „date Ofi Eisebahn mehr bauen“ – der erste 5-Wort-Satz! bedeutet so viel wie: Tante J., bau mir hier mal ein paar mehr Schienen hin, klar? 😀
  • „Viele“ – zum Beispiel „viele Autos“ oder „viele Pferde“
  • „Elefat“ für Elefant
  • „Papa ziehen“ wenn sie auf dem Surfbrett durch die Gegend gezogen werden will

Außerdem beginnt sie seit ein paar Wochen sich selbst und natürlich auch uns kleine Mini-Geschichten zu erzählen. Sie quasselt drauf los, nickt dabei ganz eifrig und redet ein sehr komisches Kauderwelsch zusammen. Unheimlich niedlich.

[KLETTERTURM] der Kletterturm ist da! Das gute Stück wurde geliefert und fristet nun erst einmal sein Dasein in Einzelteilen auf der Palette in der Einfahrt. *hust* Nachdem wir die Aufbauanleitung studiert hatten, war auch schnell klar: allein benötigen wir wohl etliche Tage, zumahl das gute Stück anders aufgebaut werden soll, damit es sich perfekt ins bestehende Gartengefüge integrieren kann. Und so wird wohl der Opa in ein paar Wochen noch mal vorbei schauen um uns zu helfen.

[KITAFREI] nach dem letzten Wochenende haben wir entschieden, dass das Mäuslein den Montag zu Hause bleibt. Sie war so aufgedreht von all dem Besuch und spielte an ihrem freien Tag ganz toll allein und entspannte sich zusehends. Die Tage darauf wollte sie aber unbedingt wieder zu ihren Freunden in die Kita und stapfte ganz fröhlich hinein.

[ADDICTED TO] Brio. Verdammt. Ich habe den großen Fehler gemacht und eine kleine Holzeisenbahn von Brio auf die Wunschliste vom Kindlein gesetzt. Die Tante hat sie gekauft, geschenkt und wir waren sofort verliebt. Das Kindlein baut sie mit einer Begeisterung auf und lässt die Züge durch die Gegend fahren.. es ist herrlich. Zwei Tage später waren wir im Spielzeugladen und haben Nachschub gekauft, damit wir Eltern mehr zum Bauen haben.. wo soll das nur hinführen? Habe mich gleich minutiös in das Thema eingearbeitet und habe jetzt eine Wunschliste die einmal zum Mond und zurück reicht *hilfe*

Allgemein

Sommer – Hilfe!

17. Juli 2015

Sonne

Er ist wieder da – der Somme. Der Spruch: „Sommer ist die schönste Woche im Jahr“ kann einpacken. Denn sie scheint wieder… die liebe Sonne. Und verwöhnt uns mit viel Wärme und Vitamin D. Es ist so toll!

Für mich persönlich gibt es kein „zu heiß“. Ich liebe Hitze – selbst wenn sie mir Schweißperlen auf die Stirn oder besser noch, auf den ganzen Körper treibt. Es ist einfach herrlich wenn es brütend heiß ist und man schon am Morgen im Schlüppi und Hemdchen auf der Terrasse sitzen kann. Sonnenbrille raus (Sonnencreme auch!), Sprenger an und den Grillen zuhören. Mehr geht nicht. Irgendwann hat man dann doch das Gefühl, dass die ersten Hirnzellen aufgrund des gelben Balls am Himmel absterben. Spätestens dann muss ich beginnen meine kleine Sommerliste abzuarbeiten… Und los geht’s!

  1. Füße ins Planschbecken halten – oder einfach mit den Kindern rein setzen!
  2. Kalt geduscht ins frisch bezogene Bettchen hüpfen.
  3. Wassermelone. Zum Frühstück, Mittag und Abendbrot. Zwischendurch sowieso.
  4. Eis. Suboptimal für die Figur, aber seeeehr gut für’s Gemüt.
  5. Wer ein Trampolin besitzt: wässern und springen.
  6. Nackt sein. Nackt ins Bett, Nackt durch’s Haus oder die Wohnung tanzen. Abends nackig in den See hüpfen.
  7. Alles durch Strohhalme trinken. Und die Eiswürfel nicht vergessen. Urlaubsfeeling. Yeah!
  8. Keine schlechte Laune – und wehe es schaut einer grimmig. Bitte lächeln.
  9. Albern durch den Sprenger hüpfen und beim Berühren des kalten Brunnenwassers jauchzend kichern.
  10. Genießen! Denn bald ist wieder Winter.

Und nun – raus mit Euch! 

Allgemein Food

Regenbogenkuchen – ein Traum

14. Juli 2015

Das Kindlein ist 2! Hurra!
(Werbung da Verlinkung – selbst gekauft)

Und da ich zum ersten Geburtstag keine richtige Geburtstagstorte gebacken habe und auch nicht wirklich backen konnte (Das Kindlein hatte damals das Drei-Tage-Fieber) stand fest: dieses Mal bekommt sie einen Traum von einer Torte!

Was kann es da schöneres geben als den Regenbogenkuchen bzw. die Regenbogentorte?

Na nix! Denn sie ist einfach der Hammer. Und so haben die Tante vom Kindlein und ich uns in die Küche gestellt und begonnen zu backen. Wir haben verschiedene Rezepte gemischt und so für uns das best mögliche raus geholt. Das Wichtigste aber vorweg: die Farben. Denn ohne die geht gar nix!

Welche Lebensmittelfarbe für den Regenbogenkuchen?

Die Farben sind das wichtigste Element des Regenbogenkuchens – klar, schmecken soll er auch. Er soll aber vor allem eines: knallen! Und zwar so bunt wie möglich!

Regenbogenkuchen_0

Welche Lebensmittelfarben braucht ihr genau für den Regenbogenkuchen?

lila
blau
grün
gelb
orange
rot

Wo bekommt ihr gute Lebensmittelfarben?

Ich habe zunächst in einem großen Lebensmittelladen geschaut… habe aber nur 4 einfache Farben gefunden. Plan B: Internet. Ich habe ein bisschen verglichen und mich dann für diese Farben entschieden.

Hier gibt es die Lebensmittelfarben für den Regenbogenkuchen!

Ich war skeptisch bei den Farben.. aber sie haben mich nicht enttäuscht. Wir haben pro Teig die komplette Ampulle  verbraucht, da wir wollten, dass die Farbe nur so explodiert. 🙂

Rezept Teig Regenbogenkuchen
Ihr braucht:

6 Lebensmittelfarben
300g weiche Butter
260g Zucker
3 Eier (komplett)
3 Eiweiß
3 Päckchen Vanillinzucker
650g Mehl
1 1/2 Päckchen Backpulver
1/2 Teelöffel Salz
530ml Buttermilch

Wie geht nun der Teig? Als erstes wird die Butter mit dem Zucker und dem Vanillinzucker schaumig geschlagen. Dann kommen nacheinander erst die Eier und dann die Eiweiß hinzu. Alles gut zu einer Butter-Zuckermasse verrühren.

Das Mehl wird anschließend mit dem Salz und dem Backpulver vermischt. Diese Mischung wird im Wechsel mit der Buttermilch unter die Butter-Eimasse gerührt (hierfür haben wir einen einfachen Schneebesen genommen). Wenn der Teig fertig ist, wird dieser auf 6 Schüsseln verteilt. Entweder kann man alles abwiegen oder man arbeitet beispielsweise mit einem Eisportionierer oder einer Kelle um ungefähr die gleiche Menge in jeder Schüssel zu haben.

Anschließend beginnt das große Färben! Wie schon oben beschrieben, haben wir pro Teig die ganze Ampulle Lebensmittelfarbe hinzugegeben – es soll knallen! 🙂

Anschließend müsst ihr Geduld haben. Jeder Teig wird einzeln gebacken. Dazu gebt ihr den eingefärbten Teig in eine Springform mit Backpapier und gefettetem Rand (wir haben es in der Springform sowohl mit einem gefettetem Boden als auch mit Backpapier probiert. Letztlich löste sich das Backpapier einfach besser).
Der Teig wird relativ dünn – also gut verteilen und schön vorsichtig arbeiten.

Jeder Teig darf für etwa 10 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 170°C (Umluft) backen. 

Nach dem Backen haben wir den jeweiligen Teig auf einem Rost abkühlen lassen.

Regenbogenkuchen_Collage_1

Rezept Frosting Regenbogenkuchen
Ihr braucht:

1kg Frischkäse (gerne eine Mischung aus fettarm und fettig :))
150g Puderzucker
400g weiche Butter

Nun einfach den gesiebten Puderzucker, die weiche Butter und das Kilo Frischkäse mit einem Mixer verrühren – fertig ist das Frosting.

Nun kann das Schichten beginnen. Als erstes haben wir mit dem lilafarbenen Boden begonnen, Frosting drauf, blauer Boden, Frosting drauf, grüner Boden, Frosting drauf… und so weiter. Die Reihenfolge der Farben bleibt einem dabei selbst überlassen. Man kann auch ganz unten mit rot beginnen und sich zum lila vorarbeiten. Ganz wie man mag. Am Ende haben wir mit einem heißen Messer das Frosting um den Kuchen herum verteilt, was nicht ganz so leicht war.

Anschließend kam der Kuchen über Nacht in den Kühlschrank. Das muss nicht sein, aber eine Stunde Kühlen würden wir auf jeden Fall empfehlen, so dass das Frosting nicht davon schwimmt (gerade wenn es warm ist).

Regenbogenkuchen_Collage_2

Und die Deko?

Bei der Dekoration des Regenbogenkuchens sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Man kann Streusel nehmen, mit Smarties arbeiten oder mit Zuckerfarbe verzieren. Wir haben uns am Ende für Smarties entschieden, die wir ebenso in den Regenbogenfarben angeordnet habe. Drei Reihen später und eine Kerze in der Mitte, war der Regenbogenkuchen für unser Kindlein komplett.

Regenbogenkuchen_Collage_3

Das Ergebnis:

Knallig, knalliger, Regenbogenkuchen. Die Farben waren wirklich der Hammer und leuchteten sehr kräftig. Die Kinder waren hin und weg und sogar die Erwachsenen zückten ihre Kameras und machten Bilder. Der Regenbogenkuchen ist durch die vielen Schichten recht hoch und daher reicht es, wenn die Stücke sehr schmal geschnitten werden. Er ist trotzdem seeeehr mächtig und viele haben es einfach nicht geschafft.

Regenbogenkuchen_00

Und wie lange dauert es, so einen Regenbogenkuchen zu backen?

Sehr sehr lange.*hihi*
Wir haben bei verschiedenen Rezepten unterschiedlichste Angaben zu den Arbeits- und Backzeiten gefunden. Insgesamt haben wir wohl so um die 2 Stunden gebacken, geschichtet und verziert. Es brauchte einfach seine Zeit, bis wir den Dreh raus hatten und wussten, wie wir am besten die Böden lösen und anschließend schichten.

Aber nur Mut! Das Ergebnis entschädigt!

3. Jahr Allgemein Kinderglück

2 Jahre + 1 Woche – Rückblick

13. Juli 2015

Ich habe heute nicht so viele Worte… was für ein schönes Wochenende! Wir haben den Geburtstag vom Kindlein, der Tante und vom Papa gefeiert… ganz viele Freunde und ganz viel Familie! Kinder überall. Es ist kaum zu glauben, dass unser Mädchen schon 2 Jahre alt ist. *hach* Ich hoffe, ihr hattet auch alle so ein paar schöne Tage!

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[WORTE]

  • lauter – auf Musik bezogen
  • Unfall
  • anziehen

Die ersten 4-Wort-Sätze sind gefallen 🙂

  • „Kindlein ein Licht an“
  • „Kindlein Windel alleine ab“

[STRANDUNFALL] da rennt unser Kindlein quer über den Strand, fällt, und knickt sich die Hand um. Das Geschrei war groß und es wurde überhaupt nicht besser. Sonst ist nach spätestens fünf Minuten Ruhe, aber sie schrie und schrie. Dazu kamen Sätze wie „Hand aua“. Wir haben dann erst mal gekühlt, aber auch zu Hause schien sie immer noch starke Schmerzen zu haben. Ich war schon kurz davor die Tasche für die Notaufnahme zu packen, als sie endlich wieder begann ihre Hand zu belasten. Was für ein Abend.

[PARTYYYYYY] uiuiui… was für ein Wochenende! Eskalation pur.. auf allen Seiten: Kinder, Frauen, Kinder :D. Der Garten sah aus wie ein riesiger Spielplatz, überall Bälle, elektronische Geräte im Planschbecken, Sand überall, Geschrei, viel Lachen und Sonne, Kuchen, Grill, Feuer und Musik. Es hat viel viel Spaß gemacht, ich habe 1000 Bilder geschossen und viel zu viel gegessen. Für das Kindlein gab es eine Regenbogentorte, die soooo toll aussah. Doch dafür wird einen extra Post geben.

[SCHLAFPROBLEMATIK] wir wurden in der letzten Woche mehrfach in der Kita darauf angesprochen, dass unser Äffchen vormittags nach spätestens einer Stunde für nichts mehr zu gebrauchen ist. Quengelqueen… absolut nicht kontaktfreudig, in sich gekehrt… und vor allem eines: müde! Nach dem Mittagsschlaf ist sie wohl wie ausgewechselt, ein anderes Kind. Sie spielt, ist super drauf und findet alles toll. Nach einigen Gesprächen war uns schnell klar: es liegt daran, dass unser Kindlein momentan abends nicht runter kommt und frühestens gegen 22.00 Uhr einschläft. Dabei ist es egal ob ich mit ihr um 19.00 Uhr oder um 21.30 Uhr ins Schlafzimmer gehe. Es ist egal ob ich singe, lese, mir Geschichten ausdenke, mich schlafend stelle oder auf meinem Telefon tippe. Das Kind packt den Hampelmann aus und ist nicht zu bändigen. An zwei Abenden wussten wir uns nicht mehr zu helfen und haben sie zwangsweise im Auto zum Schlafen gebracht – der momentan einzig sanfte und schnelle Weg. An den darauf folgenden Tagen lief es auch in der Kita besser. Wir sind trotzdem ratlos. Sie bräuchte eigentlich mehr Schlaf – will ihn aber nicht. *heul*

2. Jahr Allgemein Kinderglück

104 Wochen – 1 Jahr & 52 Wochen

6. Juli 2015

 

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[WORTE].. allmählich müssen wir dann doch aufpassen, was wir so von uns geben. Das Kindlein plappert nämlich alles nach.

  • „Mucke“ – im Auto gerne „Papa mehr Mucke“
  • „Papa lesen“ – wenn sie etwas vorgelesen haben möchte
  • „Papa bauen“
  • „Pferd“
  • Artikel: bisher sagt sie immer „einer Bär“, wenn wir sie berichtigen, macht sie es aber richtig
  • „Zug“
  • „Eisenbahn“
  • „ICE“
  • „Maulo“ = Maulwurf
  • „See fahrn“ wenn sie zum See möchte 🙂
  • „hier hin“ wenn sie möchte, dass ein Gegenstand an eine bestimmte Stelle gestellt werden soll
  • „Zwieba“ = Zwiebel

[KURIOSES] Dass das Kindlein Pesto liebt, ist ja nix neues. Letzte Woche lief sie die ganze Zeit durchs Haus und rief „Hunga Hunga“. Also schnappte sich die Tante das Äffchen, öffnete den Kühlschrank und wartete der Dinge, die da kommen mögen. Das Kindlein zögerte nicht lang und griff zielgerichtet auf ein Glas mit grünem Pesto, welches sie anschließend ratzeputzeleer löffelte. Ich verstehe es einfach nicht :D.

[DURCHGESCHLAFEN] und plötzlich schlief sie die erste Nacht durch. Von 21.00 – 7.30 Uhr. Erst beim morgendlichen Stillen fiel mir auf, dass es ja schon so spät ist und Madame tatsächlich keine Unterbrechungen hatte. Es blieb vorerst bei der einen Nacht, aber auch sonst kommt sie nur noch in der Früh und es passt für alle Seiten.

[MOTORISCH] sie springt nicht mehr nur auf der Stelle auf und ab, sondern hopst jetzt in einer Tour nach vorn.

2. Jahr Kinderglück

103 Wochen – 1 Jahr, 51 Wochen – Rückblick

29. Juni 2015

Das teils doch schöne Wochenende ist vorbei und wir starten in eine heiße Woche. Vermutlich werden wir 50% des Tages am Strand liegen und uns den Rest der Zeit im Freibad oder im kühlen Schlafzimmer vertreiben. Die letzte Woche stand ganz im Zeichen der Sprache. Ich komme ehrlich gesagt nicht mehr hinterher mit dem Aufschreiben. Es sind einfach zu viele neue Wörter, Sätze und Kreationen. Sie brabbelt alles nach und kann sich immer besser ausdrücken. Nun sind es nicht mal mehr zwei Wochen bis zum großen zweiten Geburtstag.

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[SPRACHFABRIK] neu ist:

  • „Autobahn“
  • „Kea“ für Ikea
  • „Sonne“, wobei sie das „e“ ganz besonders betont
  • „Nopf“ = Knopf
  • „Loch“
  • ein neuer Name aus der Kita 🙂
  • „durm“ für Turm
  • „weg“, kichert sie immer, wenn sie etwas versteckt
  • „and“ = Sand
  • „Polizei“
  • „Mate“ = Tomate
  • „Bohnen“
  • alle möglichen Namen unserer Freunde und Bekannten…

Außerdem hat sie endlich ihr erstes Verb gesagt: „Auto fahrn“ *hach*

[MEIN SPIELZEUG] sie hat das erste Mal einen Namen vergeben, wenn ich das so sagen darf. „Mimi“ wurde ein Hund getauft, den sie durch Zufall in einer alten Kiste gefunden hat.

[EINE NEUE FARBE] nachdem sie ja schon „lila“ für sich entdeckt und ebenso verinnerlicht hat, kommt nun eine neue Farbe hinzu: weiß! Mitte der Woche stand sie beispielsweise an Papas Auto und krähte lauthals „weiß“. Das gleiche gilt für unsere Tische im Wohnzimmer: „weiß“. Muss ich erwähnen, dass wir ziemlich stolz sind? 🙂

[TROCKEN/SAUBER WERDEN] hier gibt es auch ein paar Neuigkeiten. Morgens geht sie nicht mehr ganz so verlässlich aufs Töpfchen, da sie sich oft einfach nicht mehr drauf setzen möchte. Als Alternative bieten wir dann das große Klo mit Aufsatz, was oftmals auch angenommen wird. Interessant ist eigentlich aber der Fakt, dass sie ihre Geschäfte immer ein klitzekleines bisschen eher ansagt. „Pipi“ und „Kacka“, wie es bei ihr so schön heißt, werden nun nicht mehr angesagt, wenn es schon läuft, sondern oft einige Sekunden vorher. Die Zeit reicht allerdings selten um sie anschließend auf den Pott zu begleiten ;).

Allgemein

Allergiepanik

23. Juni 2015

AllergieSchon vor der Geburt des Kindleins haben wir uns wahnsinnig viele Gedanken rund um das Thema Allergie und Prävention gemacht. Denn: ich bin Vollblutallergiker (darf man das so sagen?). Meiner Mutter geht es genauso. Wir zwei können uns da die Hände reichen… Bei ihr beginnt der Horror allerdings schon im Februar, während meine persönliche Leidenszeit erst im Mai startet. Beide haben wir es aber ähnlich schlimm. Der Taschentuchbedarf steigt immens an, Augen werden täglich betröpfelt und dank leichten Anflügen von Asthma darf auch hin und wieder inhaliert werden. Spaß ist anders.

In der Familie vom Herzensmann ist nicht viel mit Allergien und auch mein Papa und meine Schwester sind scheinbar verschont geblieben. Dafür hatten und haben sie immer leichte Anflüge von Hautproblemen. Von Neurodermitis kann man vermutlich nicht sprechen, geil ist es trotzdem nicht. Ich selbst bekam etwa 3 oder 4 Jahre eine Hyposensibilisierung gegen Birke, die jedoch kaum bis gar nicht anschlug. Am schlimmsten sind Gräser… stell‘ mich in ein Feld und ich niese anschließend so lange, bis jeder Halm abgeknickt ist. Neben Gräsern, bin ich noch gegen zig anderes Zeug allergisch und habe zum Teil auch mit Kreuzallergien zu tun. Meine Mama hat es auch beim Essen ziemlich schwer und muss sich oft einschränken. Hier habe ich – Gott sei Dank – noch relativ freie Bahn.

Nun wollte ich von Beginn an alles Menschenmögliche tun, um das Kindlein vor diesem Dreck zu schützen. Denn.. es ist eben nicht nur ein bisschen Niesen und mal hier und da die Nase putzen. Es sind verklebte Augen am Morgen, ein Gefühl des dauerhaften Krankseins, es sind Atembeschwerden und Sportverzicht im Freien. Jedes Jahr muss ich Medikamente nehmen. Und auch wenn diese vielleicht nicht so hart sind und ich auf mein Cortisonspray verzichten kann, so sind es eben doch Medikamente. Meine Mama hat jedes verdammte Jahr on top wenigstens eine Bindehaut- und wenn es ganz schlecht läuft eine Hornhautentzündung. Das tut weh und nach all den Jahren sieht man es den Augen auch an. Und man reibt… denn es juckt und juckt und juckt. Und man kann nur versuchen sich selbst zu überlisten.

Alternative Methoden haben wir bereits ausprobiert… hat nicht viel gebracht, außer ein besseres Gewissen, es zumindest versucht zu haben. Während der Schwangerschaft war ich übrigens nahezu beschwerdefrei. Ein Segen, aber eben auch nur ein kurzer. Nun schlägt die Allergie scheinbar umso schlimmer zu und ich drücke jeden Tag einmal mehr die Daumen, dass unser Äffchen verschont bleibt.

Was haben wir also gemacht, in der Hoffnung, dass sie verschont bleibt?

Erst einmal war klar: das Kind wird gestillt. Egal wie, Muttermilch muss in diesen Körper. *hehe* Das war mir und meinem Mann sehr wichtig in Hinblick auf eine mögliche Prävention. Immerhin ist nachgewiesen, dass gestillte Kinder seltener an Allergien erkranken. Wichtig ist hierbei: sechs Monate voll stillen, denn dann sind die kleinen Minis noch besser vor etwaigen Allergien geschützt. Nun hat es ja mit dem Stillen von Anfang an sehr gut geklappt. Der Punkt war abgehakt.

Nach dem Stillen ist vor dem Stillen… auch was das Essen betrifft, wollten wir vorsichtig sein. Sprich: keinen fertigen Brei, Baby Led Weaning war angesagt. Hierzu hatte ich unter anderem hier schon viel geschrieben. Zusätze waren also tabu… Nun ja… das Kind hat ja im ersten Lebensjahr so gut wie gar nix gegessen. Dieser kleine Stilljunkie ;). Also habe ich irgendwann resigniert und versucht überhaupt etwas in den kleinen Bauchi zu bekommen. Bis heute gibt es eigentlich keine Fertiggerichte, das goldene M mal ausgenommen. Leider isst sie (außer in der Kita) zu hause noch recht einseitig. Das ist für uns nicht immer einfach, aber sie bekommt ja auch noch einige Portionen Muttermilch, so dass ich mir da immer weniger Gedanken drum mache.

Beim Thema Impfen kann man sich nun streiten. Ich habe hier schon mal berichtet, weshalb wir uns dazu entschieden haben, unser Kind erstens nicht gegen alles und zweitens erst spät impfen zu lassen. Mittlerweile ist sie 5-fach und gegen MMR geimpft (nur einmal). Die zweite MMR Impfung und die letzte 5-fach Auffrischung stehen noch an und mehr möchten wir zunächst auch nicht machen lassen. Ich hatte mich im Vorfeld sehr viel mit dem Thema Impfen und Allergien beschäftigt, bin aber natürlich weder eine Ärztin, noch habe ich eigene Untersuchungen durchführen können. Allerdings hatte uns das Gespräch mit dem Kinderarzt der freien Impfentscheidung darin bestärkt, im Hinblick auf die Familiengeschichte der Allergien besser länger zu warten. Bisher hat es sich gelohnt.. ob es nun vom Warten kommt, kann selbstverständlich niemand sagen.

Was kann man noch tun?

Es gibt noch ein paar mehr Sachen, die man beachten kann (die uns aber nicht betrafen)… weitere Tipps zur Allergieprävention könnt ihr bei Baby Walz nachlesen. Rauchen sowie Haustiere betrafen uns nämlich so gut wie gar nicht. Meine Eltern haben zwar einen Hund, aber das Zusammentreffen vom Kindlein mit dem Fellknäuel ist sehr selten. Und selbst wenn die zwei sich sehen, hat das Kindlein oftmals einen riesigen Respekt und streichelt den „wuff wuff“ äußerst zögerlich.

Nun weiß ich ja, dass Allergien nicht angeboren sind und auch später ausbrechen können. Vererbt werden können nur die Anlagen. Ob die Allergie dann letztlich ausbricht, ist eine ganz andere Sache. Bei mir begann das ganze Trara erst mit ungefähr 13 oder 14, bei meiner Mutter mit Ende 20 nach einem Umzug an den Waldrand. Ob und wann es beim Äffchen kommt… das wissen wir schlichtweg nicht. Im Grunde genommen können alle Maßnahmen umsonst gewesen sein. Ich hoffe trotzdem – gerade in der belastenden Zeit für mich und meine Mama – dass unser kleines Mädchen davon verschont bleibt und nie nie nie diesen Mist bekommt.

Habt ihr Allergien in der Familie? Und wenn ja, haben Eure Kleinen das gleiche Los gezogen?

2. Jahr Kinderglück

102 Wochen – 1 Jahr, 50 Wochen – Rückblick

22. Juni 2015

Meine Güte… da waren wir die letzte Woche noch im Freibad und genossen die Wärme in vollen Zügen… da durften wir uns diese Woche teilweise in dicke Pullis wickeln. Es nervt. Es ist Juni verdammt. Sommer, komm zurück! Das Wochenende war entsprechend oft verregnet und so bekamen wir Samstag „nur“ ein bisschen Besuch zum Spargelessen und vertrieben uns den Rest im Shoppingcenter.

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[WORTFABRIK] neu ist:

  • „Lied“
  • sie benutzt das Wort „das“ gezielt. Zum Beispiel: „Kindlein, möchtest du die Knete?“ – „Nein, das“ und zeigt mit dem Finger auf den gewünschten Gegenstand.
  • „Ole“ für Eule
  • „Libell“ für Libelle
  • „Loni“ = Melone
  • „Pizza“
  • „Biene“
  • „wach“ (versteht sie auch komplett als Gegenteil von Heia, sprich schafen)
  • „binne“ für „Spinne“
  • „Hummi“ für „Hummel“

Außerdem werden 3-Wort-Sätze immer beliebter und sehr oft genutzt. Nur das mit den Verben mag nicht so recht klappen… da hat sie so gar keine Lust drauf. Ansonsten versucht sie beinahe alles nachzuquasseln, was wir ihr vorgeben.

[ZAHNFEE] Zahn Nummer 16 lugt seit letzten Montag durch die Kauleiste. Nun fehlen nur noch die letzten vier Backenzähne. Und wir haben so das blöde Gefühl, dass die sich gleich im Anschluss auf den Weg machen. Sie fummelt doch recht oft im Mund herum und wir hatten seit langem Mal wieder eine Unterbrechung nach nicht mal einer halben Stunde Schlaf.

[KITA UPDATE] in den letzten Tagen läuft das Abgeben leider ganz schlecht. Viele Tränen und ewiges Gezerre am „Papi Papi“ sind an der Tagesordnung. Wir können es uns nicht erklären. Ja, sie hat zwar gerade eine sehr ausgeprägte Papa Phase, ansonsten hat sich aber nichts geändert. Donnerstag Abend ging sie seit langem mal wieder vor 21.00 Uhr ins Bett und Freitag lief das Abgeben plötzlich wieder problemlos. Vielleicht bekommt sie doch zu wenig Schlaf? Nur wie soll ich sie dazu bringen, früher einzuschlafen? Fragen über Fragen… *grummel*

Allgemein Gedanken einer Mama

Veränderungen… Entscheidungen…

17. Juni 2015

VeränderungIch habe es getan. Ich habe gekündigt.

Ist das zu fassen? Ja… und endlich kann ich auch offen darüber schreiben. Seit beinahe Jahren schlummert in mir ein neuer Berufswunsch, den ich nun endlich wahr werden lasse. Darüber öffentlich zu schreiben ging, verständlicherweise, erst einmal nicht. Aber nun ist alles anders. Und ich wage zu behaupten, dass ich heute die glücklichste Frau der Welt bin. Jawohl! Abgesehen von frischbegackenen Mamas und Frauen, die heiraten.

Was habe ich bisher gemacht?

Ich habe nach dem Abi Medien und Kommunikation studiert, da ich ehrlicherweise keinen Plan hatte, was ich später machen wollte. „Mach ich halt was mit Medien“ war mein Credo. Soweit so gut. Nach 5 Semestern hatte ich den Bachelor in der Tasche und bin über ein Praktikum recht schnell im Online Marketing hängen geblieben. Die Branche ist schnelllebig, schonungslos, sehr gut bezahlt und entwickelt sich rasant. Man kann sich seinen Arbeitgeber praktisch aussuchen, so viele offene Jobs gibt es. Wöchentlich erhielt ich mehrere Anfragen mit neuen Angeboten.. da kann man schon mal Höhenflüge bekommen.

Was ist denn bloß passiert?

Bei meiner ersten und auch zweiten Station fühlte ich mich sehr wohl. Die Kollegen waren der Kracher, ich verdiente gut und hatte – scheinbar – die Zeit meines Lebens. Dann heiratete ich den Herzmann und wechselte erneut in eine andere Firma. Und es änderte sich alles. Der Druck war groß, die Verantwortung noch größer. Die unmittelbaren Kollegen waren… puh… nicht alle so nett. Es gab Neid, Missgunst und Messer, die einem in den Rücken gejagt wurden, während man vorn herum nett angelächelt wurde. Das war aber gar nicht mein eigentliches Problem, denn so etwas gibt es in jedem Beruf.

Andere Menschen, andere Einstellungen.

Was war also das eigentliche Problem? Ich finde das schwer zu beschreiben und muss wohl vorweg sagen, dass ich eher ländlich wohne, aber in der nächst größeren Metropole arbeite. Während ich nach der Arbeit immer so schnell wie möglich nach Hause wollte, um Zeit mit meiner Familie (noch ohne Kind) verbringen wollte, schienen die Kollegen nur eines im Kopf zu haben: Arbeit! Da wurde auch mal bis Mitternacht geackert. Wenn man das nicht tat, war man shoppen, auswärts essen oder in irgendeiner coolen Bar. Familie? Ja, gern, zu Weihnachten. Ich versuchte damit klar zu kommen, spürte aber immer deutlicher wie sehr ich mich von dieser Einstellung unterschied. Das Leben der anderen erschien mir so leer, so oberflächlich, so nichts sagend. Tiefgehende Gespräche konnte man vergessen und oftmals lediglich übers Wetter reden.

Dann wurde ich schwanger.

Der zweite Strich auf dem Test war für mich eine Befreiung. Immerhin konnte ich endlich raus aus diesem ätzenden Arbeitsalltag, aus diesem Büro, weg von diesen leeren Menschen, die weiterhin nur für ihr freies Wochenende oder den nächsten überteuerten Urlaub schufteten. Ich wurde recht schnell arbeitsunfähig geschrieben und durfte so ab dem 5. Monat schon zu Hause bleiben. Worte können nicht ausdrücken, welche Last mir von den Schultern fiel. Ich entschied mich für zwei Jahre Elternzeit und beschloss während dessen mein berufliches Chaos neu zu ordnen.

Kindlein.

Und dann wurde sie geboren. Dieser kleine, perfekte Mensch. Und so schwer das erste Jahr war… umso leichter ist jetzt das zweite. Und man verändert sich. Seine Sichtweise, die Einstellung… die große Stadt und vor allem ein Großteil der Menschen wurde mir noch fremder als zuvor, nicht zuletzt als ich die Kollegen mit Baby besuchte. Ich fühlte mich fehl am Platz und spürte einmal mehr wie sehr ich wünschte, niemals dorthin zurück kehren zu müssen. Die Zeit verging. Der Druck wuchs. Mit jedem Monat der verstrich, nagte sich die Angst mehr und mehr in mich hinein. Eines stand fest: ich wollte nicht zurück.

Was nun?

Wisst ihr was? Als ich klein war, wollte ich immer Medizin studieren. Ärztin werden. Der Plan erschien mir jetzt dann aber doch etwas zu gewagt. Zumal ich eigentlich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen wollte. Nie wieder von 8 bis 8 aus dem Haus sein (oft sogar noch länger), Freizeiten einbauen, wann ich es wollte. Raus aus diesem Büroalltag. Aus einem Job, bei dem man niemals das Gefühl hatte etwas Gutes zu tun, etwas das bewirkt, hilft. Klingt kitschig, ist aber so. Wenn man vor seinem Rechner sitzt, Newsletter verschickt, Werbemittel erstellt oder im 100. sinnbefreiten Meeting der Woche festhängt, hat man nicht gerade das Gefühl anzukommen. Stattdessen fuhr man am Ende des Tages den Rechner herunter und fühlte… nichts. Leere. Und obwohl ich ein Projekt abgeschlossen hatte, fühlte ich mich unfertig. Ich war es leid.

Der Entschluss stand fest.

Als ich meinen Mann vor etlichen Jahren kennen gelernt habe, war seine Schwester gerade im dritten Ausbildungsjahr zur Hebamme. Und irgendwann führte dann eines zum anderen. Auf einmal war es wie ein innerer Drang: ich will Hebamme werden. Mit Haut und Haaren, mit allem Drum und Dran. Parallel bewarb ich mich im ersten Jahr der Elternzeit noch für ein Zweitstudium auf Lehramt, bei dem ich nicht angenommen wurde, da ich mit bereits einem abgeschlossenen Studium so gut wie keine Chance mehr hatte an ein weiteres Studium zu kommen. Und dann verschickte ich die erste Bewerbung für die Ausbildung zur Hebamme. Und bekam eine Einladung an DEM Krankenhaus. Der Bewerbertag bestärkte mich in meinem Vorhaben. Die Mädels waren alle lieb, die Inhalte klangen toll. Nach Wochen die Antwort: Warteliste. Ich hoffte… vergebens. Im Nachhinein, das Beste was uns passieren konnte, da das Kindlein mit den sechs Monaten Eingewöhnung jeden Plan zunichte gemacht hätte.

Bewerbungsmarathon.

Ich gab nicht auf und bewarb mich bei einem weiteren Krankenhaus. Hier begann alles mit einem Einstellungstest für den ich tagelang Mathe übte. Den Test meisterte ich und bekam kurz darauf die Zusage für ein persönliches Gespräch. Da immer zwei Bewerberinnen gleichzeitig vorsprechen mussten, war klar: man musste überzeugen. Das gelang mir nur teilweise, da meine „Gegnerin“ sehr stark war. Das Ergebnis: Warteliste. Ich hoffte erneut.. bangte wochenlang und dachte: dieses Mal muss es einfach klappen. Doch es klappte nicht und einige Wochen nach Ausbildungsbeginn flatterte die Absage ins Haus. Ich resignierte beinahe und wusste doch: eine Chance gibt es noch.

Der letzte Versuch.

Ein Krankenhaus gab es noch.. die letzte Bewerbung wurde verschickt. Dieses Mal handelte es sich sogar um ein Studium in Hebammenkunde.. inklusive Ausbildung an verschiedenen Orten. Auch dieses Mal bekam ich prompt eine Einladung zu einem Gespräch. Parallel schrieb ich den Antrag auf Teilzeit bei meinem Arbeitgeber und vereinbarte ein Wiedereinstiegsgespräch. Dieses Gespräch hatte ich am Tag des Vorstellungsgespräches. Das konnte kein Zufall sein. Showdown! Das Gespräch am Krankenhaus war hart und absolut kein Spaziergang. Meine Hoffnung sank, Panik stieg in mir auf, als ich anschließend durch die Stadt fuhr, um zu meinem alten Job aufzubrechen. Dort heuchelte ich Interesse und fühlte mich so unwohl wie schon lange nicht mehr. Ich fühle mich plötzlich zurück versetzt in mein altes, so leeres Leben. Viele alte Kollegen saßen noch immer ihre 10 Stunden-Schichten dort ab und lächelten mich gequält an. Nein, hier wollte ich nicht zurück. Verschwitzt fuhr ich nach Hause und weinte beinahe als ich das Kindlein und den Papa wieder in die Arme schloss.

Befreiung.

Anfang Juni sollten die Bescheide für das Studium/Ausbildung verschickt werden. Als am 11. Juni immer noch nichts im Briefkasten war hielt ich es nicht länger aus und rief in der Schule an. Eine nette Dame glich mein Geburtsdatum ab, versicherte mir, dass die Briefe eigentlich schon raus wären und sagte mir dann doch mündlich mein Ergebnis: ZUSAGE! Ich zitterte, weinte und sagte der Sekretärin, dass sie mich heute zur glücklichsten Frau der Welt macht. Sie kicherte und freute sich mit mir. Ich stürmte zu meinem Mann, der an diesem Tag Home Office hatte und fiel ihm um den Hals. Ich hüpfte und grinste über beide Ohren. Es war geschafft. Ich hatte es geschafft. Der Druck fiel ab. Und doch dauerte es einige Tage, bis ich es wirklich realisierte. Eine Stunde nach dem Telefonat fiel mir die Zusage dann doch postalisch entgegen. Schwarz auf weiß hielt ich die Bestätigung in den Händen und genehmigte mir erst einmal einen alkoholfreien Sekt.

Und Tschüss.

Wenige Tage später vereinbarte ich erneut einen Termin bei meinem Arbeitgeber. Heute habe ich nun gekündigt und gab auch meine Bestätigung im Krankenhaus ab. Ein neuer Abschnitt beginnt. Einen Wehrmutstropfen gibt es: finanziell wird es wohl nun nicht möglich sein, in absehbarer Zeit ein zweites Kind zu bekommen. Dieses Opfer muss ich bringen. Es ist hart, aber es ist okay. Dafür kann ich endlich das tun, was ich möchte, was ich mir so sehnlichst gewünscht habe. Langfristig werden wir alle von der Entscheidung profitieren. Mir ist durchaus bewusst, dass auch dieser neue Werdegang kein Zuckerschlecken wird. Viel lernen, wenig Zeit für die Familie, kaum Geld. Doch ich bin so klar und vor allem so positiv wie beinahe noch nie in meinem Leben. Ich will es so. Das wurde mir heute nach Abgabe der Kündigung noch deutlicher bewusst. Anschließend fuhr ich mit lauter Musik über eine große Brücke und schaute (hoffentlich) ein letztes Mal auf den großen Bürokomplex. Der Druck ist abgefallen. Der Alptraum hat ein Ende. Ein für allemal. Und in wenigen Jahren heisst es dann hoffentlich: Hebamme Kathi.

In diesem Sinne: Träume sind dafür da, gelebt zu werden… das Leben ist zu kurz… zu kurz um etwas zu machen, was einem nicht das erhoffte Glück bringt. Ich umarme heute die ganze Welt!  

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Ich werde in den kommenden Wochen ganz viel berichten… über Beweggründe, Abläufe, Organisation und und und. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, ein Hebammenblog aufzusetzen. Aber: kommt Zeit, kommt Rat.