Mallorca mit Kleinkind: Cap de ses Salines – Platja d’es Caragol – Cala en Tugores
Eigentlich wollten wir gar nicht zum Cap de ses salines… Leuchtturm angucken? Hmm… ok! *hehe*… da aber die Cala en Tugores (unser eigentliches Ziel) mehr oder weniger nur über diesen Punkt zu erreichen war, haben wir uns auf den Weg zur südlichen Spitze Mallorcas gemacht. Der Fahrtweg war zum Ende hin sehr „rustikal“…Parken kann man kurz vor dem Leuchtturm an den Seiten der Straße (siehe Bild). Macht nicht den Fehler und fahrt bis zum Ende vor.. Ja, hier kann natürlich auch noch ein Parkplatz frei sein, so dass man nicht so weit laufen muss. Man kann aber auch – wie wir – Pech haben und plötzlich vor dem Tor zum Leuchtturm stehen, eingekeilt zwischen den am Rand parkenden Autos.. und nicht mehr richtig heraus kommen. Nach Ewigkeiten des Manövrierens konnte ich dann rückwärts raus und habe irgendwo weiter am Anfang geparkt. So weit mussten wir gar nicht laufen, immerhin waren wir außerhalb der Ferienzeit auf Mallorca.
Am Leuchtturm angekommen (den man sich übrigens nicht mal richtig ansehen kann – nervig) erwartet einen eine imposante Felsenlandschaft… und natürlich das Meer. Die Wellen peitschen ordentlich gegen das Gestein.. überall wurden kleine Türmchen gebaut. Steinchen auf Steinchen. Es ist wunderschön… Man hält sich aber gar nicht lang am Leuchtturm auf, da es hier eigentlich nicht wirklich etwas anzuschauen gibt. Das cap de ses salines ist an sich – unserer Meinung nach – also nicht wirklich eine Reise wert. Dafür aber das „Tor“ zu anderen tollen, sehenswerten Orten. Wenn man am Leuchtturm steht, geht man anschließend nach rechts.. von dort aus geht es zu den Zielen.. den eigentlichen Stränden. Man kann sich zu Beginn gar nicht vorstellen, dass da irgendwann mal Sand kommt. Immerhin steht man nur in Gestein. Überall nur Steine.. Steine Steine…Je weiter man in Richtung Strand läuft, umso weniger werden diese tollen Steinchengebilde. Man kann den Weg zum Platja d’es Caragol und zur Cala en Tugores übrigens gar nicht verfehlen. Man läuft immer entlang eines Zaunes… auf einem Weg, der deutlich als solcher zu erkennen ist. Es gibt hier und da mal mehrere Pfade.. verlaufen kann man sich aber nicht!
In dieser kargen, steinigen und doch so schönen Landschaft trifft man dennoch immer wieder auf geniale Fotomotive… wie diesen alten Bunker? Also wir vermuten einen Bunker… es sah alles danach aus. Falls nicht – ich lasse mich gerne berichtigen. Oma nutzte die Chance und ließ von mir ein neues Profilbild schießen *hehe*. Man kann also unterwegs hin und wieder die Kinder klettern lassen… Vorsicht sollte trotzdem angesagt sein. Teilweise geht die Steinküste steil ins Wasser. Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt irgendwo rumturnen. Unsere Maus entspannte gott sei Dank einen Großteil des Weges in der Kraxe.
Unser eigentliches Ziel war ja die Cala en Tugores… eine kleine Minibucht, die im Internet vielversprechend klang. Dabei passierten wir auf dem etwa 4km langen Weg entlang der Küste den Platja d’es Caragol. Ein wunderschöner Strand, einsam, abgelegen, keinerlei Möglichkeit dort mit dem Auto hin zu gelangen. Entsprechend leer war der lange Strand. Es gibt Mülleimer, so dass es keinerlei Vermüllung gab. Toiletten sind keine vorhanden… leider :/ Dafür feiner Zuckersand, glasklares und warmes Wasser… tolle Menschen… alles sehr entspannt. Aber dazu später mehr.. denn eigentlich wollten wir ja zur Cala en Tugores.
Die Cala en tugores sollte noch eher ein Geheimtipp sein.. und so liefen an dem schönen Strand vorbei… und liefen und liefen… und standen irgendwann in einer Bucht, die es wohl sein sollte. Das Problem: es gab keinen Strand. Lediglich Türme von Seegras versperrten alle Wege. Wir dachten erst, wir hätten uns geirrt. Ich studierte Karten, Google und diverse andere Quellen. Ich war mir sicher: wir waren in der richtigen Bucht. Nur leider war die so gar nicht toll… Beschreibung im Netz hin oder her. Die Cala en tugores war wie „ausgefressen“ vom Meerwasser… Das, was noch von der Bucht übrig war, war über und über mit dem stinkenden Seegras bedeckt. Uns war schnell klar: hier brauchen wir nicht bleiben. Entnervt machten wir kurz Rast… nur um den Rückweg anzutreten. Wir liefen also wieder los… auf zum Platja d’es Caragol.
Der Platja d’es Caragol ist wie gesagt ein Traum von einem Strand.. Ja, auch hier gibt es das doofe Seegras.. da der Strand im Privatbesitz ist und aufgrund dessen eher weniger „gemacht“ wird. Trotzdem hielt sich das Zeug in Grenzen und man hatte immer wieder große Abschnitte, an denen man ins Wasser kam.. der Strand fiel extrem flach ab. Perfekt für Kleinkinder. Unser Kindlein turnte wie eine Verrückte umher und sprang von einer Ecke des Wassers in die nächste. Wir konnten ganz viele tolle Bilder machen *herz*. Ich empfehle unbedingt eine Strandmuschel oder einen Sonnenschirm. Es gab keinerlei Schatten! Dafür peitschte der Wind ordentlich an den Strand, so dass Schattenspender auch ordentlich befestigt werden mussten.
Ebenfalls wichtig: man kann dort keine Getränke und kein Essen kaufen! Ihr müsste also für Euch und Eure Kleinen Mäuse definitiv genug Proviant mitnehmen! Daher sind auch Rücksäcke angesagt… Der Weg vom Cap de ses salnies zum Platja d’es Caragol beträgt in etwa etwas über 2km. Die wollt ihr nicht mit schweren Taschen laufen. Der Weg ist teilweise sehr steinig, es geht vorbei an vielen Büschen und kann auch kurzfristig mal etwas eng werden. Ein Hoch auf den Rucksack.
Am Strand ankern auch einige Schiffe.. sie kommen und gehen… zwischendurch haben wir noch einige Kanufahrer getroffen. Ansonsten trifft man nur auf Spaziergänger und Leute, die Erholung abseits vom Massentourismus suchen. Je weiter man gen Westen läuft, umso weniger werden die Spaziergänger… je weiter man wieder in Richtung Leuchtturm geht, umso mehr werden sie wieder. Trotzdem ist die Ecke (September) absolut kein Massentouripunkt. Es war eher menschenleer.. auch wenn das Foto mit den parkenden Autos am Anfang täuschen mag. Wir waren die meiste Zeit komplett allein unterwegs und konnten weder vorn noch hinter uns irgendwen erspähen.
Fazit: Ich habe keine Ahnung ob sich die Cala en tugores irgendwie „erholen“ wird.. dafür müsste ja erst einmal jemand die Seegrasmassen weg räumen. Und wer soll das machen? Die Bucht ist – soweit gelesen – ebenso in privatem Besitz. Also wird vermutlich erst einmal alles so bleiben wie es ist. Und unserer Meinung nach ist die cala en tugores damit kein Besuch wert. Dafür aber der Platja d’es Caragol weitaus mehr. Auch wenn er an diesem Tag nur unsere zweite Wahl war… es hat sich gelohnt. Wir konnten entspannt am Strand rumtollen. Dadurch, dass der Strand so extrem flach abfiel, konnte sich die Maus austoben und in Knöchelhohem Wasser planschen. Der Platja d’es Caragol ist wirklich sehr abseits, es gibt nichts zu kaufen und man sollte definitiv alles mitnehmen, was man so für einen Strandtag braucht. Dann ist es dort einfach nur wunderschön!