#besucherkinder2.0
#besucherkinder2.0
Meine Güte, jetzt ist der Winter fast vorbei und ich starte meinen Rückblick vom Januar. Meine Prüfungsphase hat es einfach nicht früher zugelassen. Und so muss ich schon ziemlich in den hintersten Ecken meines Hirnes kramen um den Monat aufzuarbeiten. Januar, da war doch was? Grundsätzlich muss ich nicht viel ändern in den Angaben. Denn eines zieht sich bis heute! durch: das Kind ist krank. Viel und gerne. Im Januar hatten wir mal wieder RS. Nun im Februar kam die offizielle Diagnose Influenza – Grippe. Aber dazu mehr im nächsten Rückblick. Nun erst mal der schneereiche Januar!
SILVESTER & MEER
Über Silvester waren wir mit der lieben Omi und Mann an der Ostsee. Silvester an sich war wunderschön. Erst waren wir essen und sind dann zum Strand. Ich habe das Kind im Zwiebellook fest und dick eingepackt und in den Fahrradanhänger/Buggy verfrachtet. Gegen 22.30 Uhr schlief sie ein und war seither nicht mehr gesehen. Bei klirrender Kälte standen wir am Strand und konnten wunderschöne Feuerwerke beobachten. Das war auf jeden Fall ein gelungener Start in das Jahr 2017. Einen Tag hatten wir sogar herrliche Sonne, was ja in den letzten Wochen auch eher Mangelware war. Das Kindlein war aber leider recht unleidlich, was in erster Linie an der Kälte lag.
QUASSELSCHNUTE
Wie immer und eh und je: ihre besten Sprüche!
„Meine Damen und Herren! Ich präsentiere: die Nackedei Frau!“
und zieht sich einmal aus.
„Ui, Mami fegt aber fleißig!
aus dem Fenster schauend und der Mutter beim Schnee schippen zuguckend
„Papi Papi, knutschi knutschi nicht vergessi!“
und geht in den Gruppenraum…
„Meine Hose wird mir langsam zu klein Papa!“
mein Baby… ich will mein Baby zurück…
„Papi, komm mal schnell!“
„Ja, was gibt’s denn?“
„Ich bin wieder gesuuuuund!“
„Papi guck mal, meine Mami. Mit ihrem Hochzeitskleid. Das ist wuuunderhübsch!“
zeigt auf ein Foto in unserer Bildergalerie
Spielt Urlaub:
„Papi, ich stehe hier gerade auf dem Golfplatz!“
Aha.
„Ich bin jetzt der Eierkocher! Wer will Eier?“
„Wenn ich irgendwann mal im Regenwald verschwunden bin, dann müsst ihr mich einfach nur suchen!“
„Papa, ihr könnt mich ruhig Igor nennen. Oder Madita!“
Will lieber im Auto einschlafen:
„Papa, wenn ich dann eingeschlafen bin, trägst du mich bitte in mein Bett. Und wenn ich aufwache ist Mami da. Dann sage ich meiner Mami, dass ich sie soooo lieb habe!“
Papa sagt zur Mama: „Tschüss Mäuschen!“
Kind empört!: „Aber ich bin doch dein Mäuschen Papa!“
„Das ist aber ein dicker fetter Mann, Mama!“
Direkt kann sie!“
„Für Dinge, die so weit weg sind, benutze ich immer meine Geheimagentenbrille!“
VORSÄTZE?
Da war ja noch was? Genau.. die guten alten Vorsätze zum Ende des Jahres. Habe ich schon fast wieder vergessen. Ihr auch? Ich mag ja Vorsätze eigentlich. Ich mag es, das Jahr Revue passieren zu lassen und kurz zurück zu blicken, um kurz darauf die Nase in die Zukunft zu stecken. 2016 war… hm… anstrengend? Verrückt? Nervenaufreibend? Eigentlich ist es ein bisschen traurig, dass mir diese Worte zuerst einfallen. Sollten meine Hände nicht „Glücklich“ oder „schön“ tippen? Hm. Keine Ahnung. Natürlich gab es auch ganz schöne Momente. Aber es war eben auch einfach sehr sehr anstrengend. Das liegt – sind wir mal ehrlich – einzig und allein am Hebammenstudium. Vollzeit Studium mit Vollzeit Arbeiten im Schichtdienst über Monate. Das muss man seiner Familie ja auch erst mal antun. Gut, nun müssen wir da durch und wir werden das schon packen. Bestimmt! Einige schreckliche neurologische Symptome ließen mich unsere Situation Ende 2016 mehrmals überdenken. Ich dachte sogar über eine Beendigung des Studiums nach, verwarf den Gedanken aber schnell. Bringt ja am Ende keinem was. Aber ich spürte einfach ganz deutlich, was diese Belastung mit meinem Körper, aber auch mit meiner Psyche macht. Und das war alles andere als schön!
Was habe ich mir persönlich also vorgenommen?
Erst einmal möchte ich – besonders das Studium – nicht mehr zu ernst nehmen. Das klingt erst mal ziemlich dumm: Studium nicht ernst nehmen. Aber es hilft ja nix. Ich habe mich in den ersten beiden Lernphasen fast bis zum Umfallen abgerackert. Und wofür? Für eine 1,0? Ist es das wert? Nicht so wirklich. Klar, man möchte bestehen. Aber ich muss einfach lernen, meinen persönlichen Perfektionismus etwas herunter zu schrauben. Und das wird vermutlich die größte Herausforderung.
Dann: nicht schwanger werden! Ja, richtig gelesen. Bloß nicht schwanger werden. Der Herzmann und ich haben uns verständigt, nun doch erst einmal das Studium bis zum Examen durchzuziehen. Dagegen steht natürlich der innerliche und ganz bewusste Wunsch nach einem zweiten Kind. Ich hatte darüber schon öfter geschrieben. Unsere Familie fühlt sich noch so „falsch“ an. So nicht komplett. Es fehlt ein Stück. Oder auch zwei. Ich weiß es nicht. Jedenfalls möchte ich gerne versuchen, diese Vereinbarung mit dem Mann einzuhalten. Wir werden sehen.
Mehr Zeit für mich nehmen. Das habe ich im letzten Jahr aufgrund des Studiums definitiv versäumt. Es gab Monate, die waren so schlimm, dass ich fast abgeklappt wäre. Der Schichtdienst, all die Eindrücke, die Verantwortungen, die Lernerei, dazu Familie, Mann, Kind, Haus. Ich war einfach fix und fertig. Zeit für sich selbst nehmen war da maximal ein Frisörbesuch, den man auch nur notdürftig eingeschoben hatte. Jedenfalls möchte ich mich wieder mehr den Dingen widmen, die mich glücklich machen: Sprache, schreiben, fotografieren, reisen, Zeit mit der Familie. Wir werden sehen, wohin das führt.
Etwas für den Körper tun. Ach ja, der Klassiker. Ich möchte abnehmen und mehr Sport treiben. Ende des Jahres zeigte die Waage eine ziemlich ätzende Zahl an – mittlerweile sind 3kg wieder weg. Nach etlichen Versuchen zu Beginn des Jahres, habe ich nun mit weight watchers begonnen und werde sehen wohin die Reise geht. Ich bin ja nicht so wirklich dick, aber ich fühle mich auch einfach nicht mehr wohl. Ein paar Kilos dürfen also gerne noch purzeln. Der Mann hat inzwischen auch fast 10kg abgespeckt. Wir sind und bleiben dran!
SCHNEE SCHNEE
Ach ja, der liebe Schnee. Zu Beginn war das Kindlein natürlich mehr als erfreut. Und da sie praktisch mehr zu Hause als im Kindergarten war hatten wir ja viel Zeit mit dem weißen Pulver. Pulver ist auch das Stichwort: zunächst konnte man daher keinen Schneemann bauen und das Kindlein war sehr unglücklich darüber. Irgendwann matschte das Zeug endlich und wir konnten fleißig einen Schneemann bauen. Allgemein können wir uns dieses Jahr trotz geografischer Lage nicht über die Masse an Schnee beschweren. Herrlich!
Ansonsten starteten trotz Januar schon die ersten Frühlingsboten: die Tulpenzeit hat begonnen! Schon seit Wochen stehen hier die Blumen auf unserem Esstisch. Ich mag das einfach. Endlich wieder Farbe .. das Ende des Winters ist absehbar. Herrlich. Und sonst so? Jaaaa, sonst war im Januar alles nicht so einfach. Das ständige Kranksein vom Kindlein steckt uns allen in den Knochen. Auch uns Eltern erwischte es abwechselnd, aber nicht ansatzweise so schlimm wie das Kindlein. Es war hart. Immer musste einer aufpassen, das Kindlein war nicht ausgelastet und damit auch sehr gut im Nerven strapazieren. Ich musste anfangen für die Prüfungen zu lernen. Ich hasse diese Lernphasen. Das Leben bleibt praktisch stehen und man kann nichts anderes mehr machen. Tut man es doch, so wird man vom Gewissen aufgefressen. Hobbies? Freizeit? Was ist das? Ich habe Glück, wenn ich ein bisschen blöd im Internet daddeln kann oder mal für eine halbe Stunde Fernsehen schaue. Dieses Studium geht so derart an die Substanz. Ich hoffe wir kommen da als Paar und auch als Familie gesund raus. Die Hälfte ist nun Ende März geschafft. Tschakka!
MALFEE
Wie man auf dem Bild oben sieht malt sie schon so richtige Bilder. Zu Erkennen: eine Sonne, Gras und ein Männchen. Das Bild hat sie für Opa in eine Geburtstagskarte gemalt. Herzlich, oder? Je nach Tagesform haben „Menschen“ bei ihr einen Körper oder eben nicht. Oft malt sie Beine direkt an den Kopf. Wenn ich frage wo denn der Bauchnabel ist, guckt sie mich mit großen Augen an. 🙂 Auf der Collage darunter sieht man übrigens auch ihre Ausmal-Skills. Das beherrscht sie mittlerweile auch ziemlich gut. Das ist allerdings nicht ihre favorisierte Vorgehensweise beim Malen. Lieber frei rum kritzeln. Filzstifte kann ich hier alle paar Wochen nachkaufen, da das Kindlein ständig vergisst die Kappen wieder drauf zu setzen. Und diese Kappen entwickeln dann gern ein Eigenleben. Sie verschwinden einfach. Oder das Kind hat ein heimliches Lager davon. Keine Ahnung. Jedenfalls liegen die Stifte immer ausgetrocknet in einer Ecke – kappenlos.
RSV – DAS GRAUEN
Ich hatte ja schon berichtet: es war wieder da – Das RS Virus. Ätzend, oder? Die ganze Kita war wieder verseucht und an jeder Ecke hörte ich diese drei kleinen Buchstaben: RSV. Ich erkannte diesen blöden Husten schon 10 Meter gegen den Wind und bin froh, dass wir die erneute Infektion ohne einen Krankenhausaufenthalt überstanden haben. Puh. Nächstes Jahr möchte ich bitte mal Pause, ja? Danke.
UND SONST SO?
fast 3 1/2 Jahre
Schuhgröße 27 geknackt
Größe 99cm – noch 1 cm to go
Gewicht 13,5 kg – ohne Worte
geht momentan nicht gern in die Kita :/
Rollenspielkind durch und durch – gerne 5 Stunden am Stück
immer noch eine kleine Fernseheule
unverändert: läuft maximal 10 Meter und will dann getragen werden
will die halbe Nacht kuscheln
zwischen 22.00 und 23.00 Uhr ist Bettchenzeit *gähn*
immer noch Daumenlutschermädchen
redet wie ein Wasserfall
macht aus allem einen Wettbewerb: „Ich bin erster beim Anziehen!“
malt und bastelt für ihr Leben gern
würde am liebsten jeden Tag eine Party geben
#besucherkinder
Da wiegt man sich in trügerischer Sicherheit.. und glaubt fest daran: so etwas passiert uns nicht noch mal! Einmal RSV, nie mehr RSV. Und dann dreht sich der Wind und weht alles zu dir zurück. Ja, es ist wieder da. Das RS-Virus. Das Kindlein hat es wieder. Und es schlägt erneut mit voller Wucht zu und macht unser kleines Äffchen zu einem kleinen Haufen voller Elend. Aber ich beginne mal von vorn.
VOR ZWEI JAHREN
Vor fast exakt zwei Jahren hatten wir das erste Mal RSV. Ich hatte hier ganz ausführlich über diese schrecklichen Tage berichtet. Was ist – abgesehen von den schmerzhaften Erinnerungen – übrig geblieben von diesem RSV? Kaputte Atemwege? Asthma? Dauerhafter Husten? So richtig kann ich das eigentlich gar nicht beantworten. Fakt ist: das Kindlein leidet seitdem – wenn es denn mal krank ist – unter massivem Husten. Husten, der uns nachts gerne mal mehrere Stunden am Stück auf Trab hält und einfach nicht weg geht. Das Inhalationsgerät, der gute Pariboy, gehört seit Jahren zur Familie und steht aufgrund der immer wieder auftauchenden Probleme mit Husten standardmäßig bei uns an der Couch. Dahin verzieht sich das Kindlein dann mit dem Papa. Das Gerät summt dann die ganze Nacht und läuft so richtig heiß. Es gab schon Morgende an denen die Tante aufstand und fragte ob hier irgendwo gebaut wird, so laut ist das Ding. Der Pariboy verreist auch gerne mit uns und landet immer wieder im Koffer.
Fakt ist: sie ist seit dem RSV extrem anfällig in den Atemwegen. Bekommt sie eine Erkältung, so bleibt es selten bei Rotz und eventuell etwas erhöhter Temperatur. Sie hat dazu IMMER sehr sehr schlimmen Husten, der in der Regel 3 Wochen zum Abklingen benötigt. In die Kita geben ist dann eher schlecht – sie wacht bevorzugt beim Schlafen auf und wird von einer Hustenattacke geplagt. Diese würde dann die ganze Kitagruppe beschäftigen, nicht zuletzt weil diese Attacken bei ihr eben Stunden anhalten können. Und so leben wir seit dieser Erkrankung vor zwei Jahren mit diesem hustenden Dauerzustand. Im Sommer wird es natürlich besser, keine Frage. Nichts desto trotz scheint ihr Gewebe dauerhaft geschädigt.
Hinzu kommt: in meiner und auch in der Familie meines Mannes ist Asthma und Co. leider nichts seltenes. Meine Mama und ich haben zum Beispiel beide allergisches Asthma… RSV führt nun leider dazu, dass man später erhöhtes Risiko hat an Asthma zu erkranken. Hier ist dazu eine ganz interessante Übersicht zu finden. Und so schwanke ich zwischen Hoffen und Bangen… bitte mein kleines Kindlein: sei stark… bitte kein Asthma. Aber hier gilt wie so oft: kommt Zeit kommt Rat.
ES IST WIEDER DA!
Letzten Montag kam mir das Kindlein schon irgendwie seltsam vor. Am Dienstag Morgen erwachte sie mit Husten und das Thermometer zeigte fast 41,0 Fieber. Diese Zahl erschreckt mich seit dem ersten Mal RSV nicht mehr. Wäre ich früher schreiend im Kreis gerannt, so bleibe ich ruhig… da ich weiß: es geht immer noch eine Schippe drauf. Wie auch immer: ich habe das Kindlein also von der Kita abgemeldet – direkt für die ganze Woche. Ich kann das nach all der Zeit mittlerweile am Husten hören… und anhand dessen einschätzen wie lang dieser wohl braucht um auszuheilen. Verrückt, oder?
Jedenfalls war das Fieber hoch – parallel las ich dann überall in den Medien von Sara Kulkas Tochter und ihrem Kampf mit dem RSV. Auch sie wurde – wie wir damals – zunächst nach Hause geschickt. Nachdem unser Kindlein dann schnell wieder in die sehr apathische Richtung rückte und das Fieber auch mit Medis nie unter 38,5 ging, war schnell klar: wir gehen dann nächsten Tag doch mal besser zum Arzt. Mir war schon vorher klar: es ist wieder RSV. Ich kannte diesen typischen Husten ja schon – nicht zuletzt weil ich im Dezember einen Monat auf der Kinderintensivstation gearbeitet habe und dort viele viele Kinder mit dem RS-Virus lagen.
Und was ist das für ein Husten. Das Kindlein rasselte zunächst wie verrückt. Allein beim reinen Ein- und Ausatmen knisterte und blubberte es ganz deutlich. Ich habe diese furchtbaren Geräusche mit dem Telefom aufgenommen und in den Familien-Chat bei WhatsApp geschickt. Wie meinte die Tante so schön? „Klingt als ob Godzilla angestapft kommt.“ Ende der letzten Woche wurden wir dann noch mal beim Kinderarzt vorstellig – beim RSV muss man nämlich immer ganz engmaschig auf eine Pneumonie (Lungenentzündung) checken. Ich hatte das damals schon im ersten Beitrag geschrieben: eine Pneumonie bekommt man – netterweise – oft noch mit dazu. Und dann ist alles noch viel doofer und die Kinder leiden noch mehr.
Ergebnis des zweiten Arztbesuches: RSV ist quasi offiziell. Es gibt weitere bestätigte Fälle aus der Kita und Umgebung. Seufz. Aber immerhin. Nachdem das Fieber die Nacht noch fast bei 40,0 lag erwachte sie an diesem Morgen endlich fieberfrei. Sie war total verschwitzt… egal. Kein Fieber! Trotzdem erhielten wir ganz klar die Auflage: noch einmal über 38,5 die nächsten Tage und wir müssen ein Antibiotikum geben, da akute Gefahr auf Pneumonie besteht.
ABER DAS WAR ES NOCH NICHT
Wir dürfen zusätzlich bis Ende März ein Spray morgens und abends inhalieren. Da kommt einfach ganz viel zusammen: Familiäre Vorbelastung, erster RSV mit Krankenhaus und dann diese schlimmen Hustenepisoden danach. Ich „kenne“ die Kinderärztin seit ich ein Baby war. Unsere Eltern sind schon seit gefühlt 100 Jahren befreundet. Ich vertraue ihr… dem entsprechend machen wir das jetzt einfach so. Und hoffen das Beste. Trotzdem: ich denke schon an die nächste RSV Erkrankung. Erst heute habe ich die Mama eines anderen Kindes aus der Kitagruppe getroffen. Ihr Sohn hatte es damals bei der Welle vor zwei Jahren gleich 2x in einer Saison. Muss ich erwähnen, dass das der absolute Horror wäre?
Unser Fahrplan für den RSV
Inhaliergerät
Nacl – am besten gleich die großen Packungen
Salbutamol
Atrovent
Fieberzäpfchen und/oder Fiebersaft
immer eine Kotzschale in der Nähe – wenn das Kind vor lauter Husten alles wieder hochwürgt
Taschentücher für den Rotz
und zum Schluss:
gute Nerven
Durchhaltevermögen
einen Fernseher, der funktioniert
Abgesehen vom Husten, den ich ja schon ziemlich oft erwähnt habe, ist vor allem das Fieber ein großes Problem. Bei unserer ersten RSV Erkrankung kletterte das Thermometer sehr schnell Richtung 42,0. Mittlerweile ist das mit Fiebermittelchen wie mit vielen anderen Dingen: ich kann es online shoppen. Unser Kindlein neigt eher zu hohem Fieber… da kann ich das Zeug quasi einkaufen wie Obst oder Gemüse. Und auch das kann man ja mittlerweile online einkaufen.
UND DIE ANDEREN?
Haha – 3x dürft ihr raten. Natürlich hat Mutti es mittlerweile auch bekommen. Aber wie… meine Ohrenschmerzen befördern mich gerade auf eine ganz andere mentale Ebene. Eine Ebene, die ich ganz gern schnellst möglich wieder verlassen würde. Und auch Oma erklärte gestern am Telefon, dass es schon wieder los geht. Dabei war die ja erst krank und konnte 2 Wochen quasi nix machen. Der Husten ist nicht ganz so schlimm wie beim Kindlein.. aber eklig. Kennt ihr das – wenn man hustet und da plötzlich Dinge in deinem Mund sind, die da nicht hingehören? Pfui… nach etlichen Pillen Schmerztabletten ging es dann besser und ich konnte mich immerhin auf die Couch schleppen und etwas Fernsehen. Immerhin geht es beim Kindlein bergauf.. In diesem Sinne:
Kommt gut durch diese RSV Saison.
2017… das klingt so „unecht“… die Zahl 17 gehört irgendwie nicht zu meinen begehrtesten Zahlen und ich habe keine Ahnung warum. Klingt komisch, ist aber so. Siebzehn. Seltsame Zahl. 2016 ist also Geschichte und mit dem Jahr auch der Monat Dezember 2016. Es ist also wie immer ein kleiner Rückblick gefällig… und hier ist er nun, der Dezember.
Im Dezember war ich auf der Kinderintensivstation im Rahmen meines Hebammenstudiums eingesetzt. Ich mochte es dort nicht, was viele Gründe hatte. In erster Linie war das natürlich die emotionale Ebene, wobei ich diese besser als gedacht weg gesteckt habe. Also das Erlebte. Am Ende streckte mich eine Angina nieder und ich war so oder so ganz froh, das Haus erst einmal nicht mehr verlassen zu dürfen. Es folgte: Urlaub. Der Plan: lernen, Hausarbeit und all der Rest von der Uni, der da so liegen geblieben war. Der Plan blieb ein Plan und erst vor wenigen Tagen habe ich ansatzweise etwas von all dem Kram bearbeitet *gähn*. Vorsätze? Viele. Zunächst muss erst einmal der Weihnachtsspeck weg, dann sehen wir weiter.
Und das Kindlein? Tja.. das Kindlein war im Dezember 2016 ziemlich oft ziemlich krank. Ein Husten jagte den nächsten und ich war gefühlt ziemlich oft am Rande des Nervenzusammenbruches. Vor allem weil ich eben die freie Zeit für Unisachen nutzen wollte.. mir aber das Kind oft einen Strich durch die Rechnung machte. Sie hustete und hustete.. wie so oft seit dem RSV. Sonst ist alles mehr oder minder beim Alten. Sie redet wie ein Wasserfall, denkt sich Geschichten aus von denen jeder Schriftsteller träumen würde und ist auch sonst ganz gut drauf. Unten mehr.
Kindlein
Geschichten
Ich habe keine Ahnung, wo sie diese wahnsinnige Phantasie her nimmt… aber sie ist nun mal da und eigentlich ja auch schön. Neulich war Oma zu Besuch… das Kindlein baute ein Flugzeug aus Stühlen und allerlei anderem Kram. Mit Oma ging es dann auf Safari.. man beobachtete Affen, Giraffen, Löwen… das Fernglas wurde gezückt.. man rannte vor wilden anderen Tieren davon, fuhr mit dem Auto weiter, ging in einem großen See baden und trocknete sich danach so herrlich mit den imaginären Handtüchern die Beinchen ab. Mit der Lupe wurden Käfer untersucht und anschließend ging es dann weiter mit dem Flieger. Und das alles in unserem Wohn- und Esszimmer. Sie denkt es sich einfach so aus. Fragt mich nicht wie, aber sie tut es.
Brustkuscheln
Ja ähm.. sie nennt es selbst „Brustkuscheln“.. seit ein paar Wochen hat sie wohl erkannt: scheiße, ich habe mich abgestillt, wie doof war ich? Und nun will sie gerne immer mit Mamas Brust kuscheln. Ich zitiere:
„Mamas Brust ist so herrlich weich.“
Und ich sitze daneben und weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll. Lachen, weil es so süß ist. Oder weinen, weil ich mir der Konsistenz des Gewebes sehr wohl bewusst bin. Nun ja.. wir haben hier weiterhin eine ziemlich verschmuste Maus, die nachts präferiert mit Rundum-Körperkontakt schläft. Zum Kuscheln muss man sie allgemein schon eher animieren, aber nachts und zum Einschlafen braucht sie vor allem eines: Mama, Mamas Nähe, Mamas Arme, ganz ganz viel Mama. Das ist in Ordnung, auch wenn ich nachts oft nur meine 10cm habe. Ich vermisse das Stillen irgendwie. Und mein Kind als Baby… und ich will noch ein Baby… und ich schweife ab. Grummel.
Und der Charakter?
Darf ich mal was sagen? Ich tue mich ja unwahrscheinlich schwer damit, den Charakter meiner Tochter einfach so aus dem Ärmel schüttelnd zu benennen. Mir fällt das eher so spontan auf wenn ich andere Kinder beobachte und merke: ah, deine ist ja so und so. Jedenfalls tue ich mich schwer, sie da in irgendwas rein zu „pressen“ was ich ja eigentlich auch gar nicht will. Was kann ich aber dennoch sagen?
Das Kindlein ist… immer noch eher skeptisch. Besonders was neue Sachen angeht. Immer erst mal Schauen und sich die Argumente der Erwachsenen anhören. Dann sehen wir weiter. Sich einfach so ins Getümmel schmeißen? neee… wobei das schon besser geworden ist. Viel besser. Kennt sie Situationen, Orte und Menschen, so geht es direkt los.
Bis auf’s Fernsehen *heul* hat sie eine ziemlich kurze Aufmerksamkeits- beziehungsweise Spielspanne. Ich kann ihr keine 30 Minuten ein Buch vorlesen, wie das andere Eltern tun. Sie lauscht keinem Hörspiel länger als 5-10 Minuten. Und sie spielt nicht gern allein. Sie mag immer einen von uns dabei haben. Und da sind wir wieder bei den Rollenspielen. Sie baut sich hier aus all ihrem Kram alles mögliche zusammen und schnappt sich dann alles an Figuren was sie hat. Vorwiegend Kuscheltiere, Puppen und all das Zeug. Und dann wird es uns in die Hand gedrückt und gesagt: „Kannst du für xy sprechen?“ und dann tun wir das. Sind ja die Eltern und so.
Sonst stehen malen und basteln nach wie vor sehr hoch im Kurs. Mit 98 cm auf 13,5kg ist sie nach wie vor untergwichtig und das Thema Essen bereitet uns den ein oder anderen Tag Kopfzerbrechen. Lustig: ich heule der Oma an der Ostsee vor, wie schlecht das Kind doch essen würde. Und was tut es? Schaufelt da ungeahnte Mengen allerlei Zeugs in sich hinein. Toll, oder? Typisch… *grummel* Jedenfalls ist es momentan wieder weniger geworden mit dem Essen und ich muss sie – natürlich eher beiläufig – immer dazu anhalten zu essen. Und das, wo Muddi auf low carb ist und am liebsten in Schoki baden würde. Herrlich … nicht!
Sie ist sonst ein echtes „Zu Hause Kind“. Egal wo wir sind. In den meisten Fällen kommt ziemlich schnell der Satz: „Ich will nach Hause fahren.“ Wir sind es ja gewohnt. Aber über Silvester an der Ostsee gipfelte das Ganze dann mit viel weinen und Sätzen wie „Ich vermisse meinen Bären so!“ Tränen flossen und alle Argumente nützten nichts. Das Kind freute sich wie ein Honigkuchenpferd als wir wieder zu Hause waren. Und das geht uns fast immer so.. ist ja toll, dass sie so gern zu hause ist. Aber ein bisschen Dankbarkeit und so?! Ich weiß, geht mit 3 1/2 noch nicht. Wäre aber schön.
Drachen steigen lassen
Eine kleine Premiere stand an: das erste Mal einen Drachen steigen lassen. Wir hatten uns das gute Stück schon zum Geburtstag von lieben Freunden schenken lassen.. aber bisher.. hielt sich der Wind echt in Grenzen. Aber der Dezember ließ es an zwei Tagen bei uns so richtig krachen. Und so konnten wir endlich mal eine Runde auf’s Feld und das gute Stück in den Himmel jagen. Ich hatte den Drachen aufgrund guter amazon Bewertungen auf unsere Wunschliste gesetzt.. bisher sind wir sehr zufrieden. Für den Preis ist das gute Stück wirklich perfekt. Den zweiten Einsatz gab es auch direkt: an der Ostsee über Silvester.
Wer schauen mag: wir haben diesen Kinderdrachen.
Kleiner Sprachkünstler
„Mama ich möchte Dich ganz lange behalten!“
Zu viel Doc McStuffins geschaut:
„Das Pony hat Glitzeritis.“
„Dein Auge ist pink. Du hast Pinkeritis und Glitzeritis.“
Ähm.
„Das schmeckt aber alkoholig.“
Kindlein: „Kannst Du mir ein Nutella Brot machen?“
Papa: „Wir haben kein Brot.“
Kindlein: „Dann nehme ich nur ein Brot.“
Auf dem Weg zum goldenen M.
„Papa lauf schneller, sonst verhungere ich.“
Malt sich Striche auf die Hand und sagt:
„Guckt mal, ich bin ein Zebra.“
„Mein Körper sagt, dass wir Lego bauen sollen. Ich denke auch, wir sollten das machen.“
Heiraten. Das Kindlein will unbedingt die Mama heiraten und ist extrem aufgelöst, wenn sie hört, dass ich ja schon mit dem Papa verheiratet bin. Neulich erwiderte sie darauf:
„Wenn du wieder frei bist, will ich mit Dir heiraten!“
Erster Übernachtungsgast
Im Dezember hatten wir hier das erste Übernachtungskind zu verzeichnen. Das Gastkind selbst war noch nicht mal 3 Jahre alt, ist aber, was Übernachtungen angeht, ziemlich unkompliziert. Dieser Umstand trieb mir beinahe die Tränen in die Augen, immerhin hat das Kind hier quasi noch keine Nacht ohne uns verbracht. Das höchste der Gefühle war ein fehlender Elternteil. Und sie mag auch nicht.. so gar nicht. Und ich mag sie nicht zwingen, sie soll selbst entscheiden wann sie mal bei Oma / Opa / Tante und Co. übernachten möchte. Ich befürchte aber, dass dies noch laaaaange nicht der Fall sein wird. Jedenfalls trieben die zwei Mädels allerlei Schabernack, ich lag die halbe Nacht wach, da ich Angst um alles und jeden hatte und stapfte den Tag darauf wie ein Zombie durch die Gegend. Den Kindern aber ging es blendend. Die schliefen wie eine eins und kicherten um die Wette.
Das Fest und die Weihnachtsgeschenke
Für das Kindlein stand ja schon sehr lang fest: ich wünsche mir ein Puppenhaus. Und eine Puppenfamilie. Das Zeug stand schon lange vor Weihnachten unten im Heizungskeller, inklusive Möbeln. Den Wunsch musste ich ihr aus zweierlei Gründen einreden. Erstens: das Kindlein ist derart verwöhnt, dass es gar keine Wünsche hat, also muss ich ihr mögliche „Optionen“ aufwerfen. Zweitens: ich selbst wollte schon immer mit so einem Puppenhaus spielen da ich – soweit ich mich erinnere – als Kind keines hatte.
Kurz vor Weihnachten entwickelte sie dann doch noch einen eigenen Wunsch namens „Glitzerpony“. Zunächst wollte sie ein echtes. Wie echt so ein Glitzerpony auch immer sein mag. Jedenfalls wollte sie ein lebensechtes Glitzerpony. Wir konnten uns dann auf ein Spielzeugglitzerpony einigen. Immerhin. Also begann ich kurz vor dem Fest im Internet zu suchen und fand letztlich so ein glitzerndes Einhorndingens in lila. Für mich: sehr sehr ähm… hässlich? Ende der Geschichte: das geilste Puppenhaus ever wurde Weihnachten ziemlich links liegen gelassen. Für? Genau… das verdammte Glitzerpony. Gut, das glückliche Kind zählt. Also alles richtig gemacht.
Was haben wir an Weihnachten sonst noch gemacht? Gegessen. Punkt.
Wer schauen mag: unsere Weihnachtsgeschenke für das Kindlein (ich werde bei Gelegenheit gaaanz ausführlich über das Puppenhaus berichten.)
Glitzerpony
tip toi Starter Set Bauernhof
Le Toy Van Puppenhaus Cherry TreeHall
Le Toy Van Puppenfamilie
Puppenprinzessin
Puppenmöbel
Le Toy Van Puppenmöbel Waschraum Set
Le Toy Van Puppenmöbel Wohnzimmer
Le Toy Van Puppenmöbel Schlafzimmer
Le Toy Van Puppenmöbel Küche
Le Toy Van Puppenmöbel Esszimmer
Le Toy Van Puppenmöbel Kinderzimmer
Le Toy Van Puppenmöbel Badezimmer
Vorab haben wir dieses Jahr zum ersten Mal unseren Weihnachtsbaum selbst geschlagen – wie man ja so schön sagt. Dafür sind wir in den Stadtwald gestapft (zusammen mit der besten Kitafreundin des Kindleins) und haben uns ein schönes Tännchen ausgesucht. Es regnete – aber das war völlig nebensächlich. Es gab Kinderpunsch vom Feuer, Kuchen und allerlei Süßigkeiten. Es war herrlich. Die Tanne stürzte zwar in den kommenden Tagen samt Weihnachtsbaumständer um – aber das lag hoffentlich nicht an der Aktion selbst.
Tropical Island
Einen Tag vor Weihnachten nutzten wir den bereits vorhandenen Urlaub und fuhren ins Tropical Island. Ich mag ja, was sie da in den letzten Jahren so draus gezaubert haben und der neue Außenbereich ist so ziemlich mein Ding. Wildwasserbahn und so. Jedenfalls haben wir uns Tante und Onkel in spe geschnappt und sind da hin. Unsere Hoffnung, dass es schön leer sein würde – so einen Tag vor Weihnachten – wurde erhört. Und so konnten wir ganz entspannt relaxen, schwimmen, essen, Spaß haben und alte Freunde wieder sehen, die nur kurz in Deutschland zu Besuch waren.
Silvester
Werde ich ganz frech einfach in den Januar Rückblick packen. Nur so viel: echt schön war es! Bestes Feuerwerk am Meer. Wunderschön!
*enthält Affiliate-Links
#EsstischmitKindern #derganznormaleWahnsinn
Der November ist rum – und irgendwie steht Weihnachten schon vor der Tür. Der Sprung war irgendwie ziemlich schnell und so komme ich nicht so recht zu den Vorbereitungen. Vom Bloggen brauche ich ja gar nicht sprechen. Das fällt immer hinten runter. Das Kindlein, die Uni, die Arbeit – ist eben alles wichtiger. Ich arbeite aktuell auf der Kinderintensivstation. Es ist hart, besonders auf der emotionalen Ebene. So kurz vor Weihnachten rückt dieser Arbeitseinsatz die eigene Weltordnung noch mal etwas zurecht. Und so freue ich mich riesig auf das Fest. Dieses Jahr lassen wir die Reiserei zu den Feiertagen ganz weg und können so ganz entspannt einfach feiern und essen. Über Silvester geht es dann an die Ostsee *herz*. Nun aber mag ich zunächst mal den November festhalten:
Quasseltasche
Oma soll auf das Kindlein aufpassen und Papa will auf die Arbeit. Zuvor flüstert sie Papa noch folgendes ins Ohr:
„Ich hab was vergessen: ich habe Oma so doll gerne, Du kannst jetzt gehen!“
Im Schlaf:
„Ähhh … Fernsehen gucken!“
Mama: „Nachher fahre ich in die Kita und helfe den Wichteln beim Basteln für den Nikolaus.“
Kindlein: „So ein Quatsch!“
Auf der Schaukel:
„Papi, mir ist ganz dolle kalt. Kannst Du mir den Ofen anmachen und einen warmen Kakao? Dann können wir uns vor dem Fernseher aufwärmen.“
Nach einer halben Stunde im Zoo:
„Vielleicht können wir jetzt lieber nach Hause gehen.“
Mit Oma und Opa beim Griechen essen, am Ende gibt es Ouzo für die Großen und für das Kindlein Gummibärchen. Ihr Kommentar: „Was hat DAS zu bedeuten?“
„Weißt du was der Hase mir gerade erzählt hat? Dass er zuhause dann Fernsehen gucken will!“
„Mama, kaufst du mir das? Sonst bin ich traubig!“
Mama: „Kindlein? Kommst du bitte?“
Kindlein: „Ich muss mich aber hier kurz konzentrieren?“
VOM VERMISSEN
Im November hatte sie kurz eine sehr seltsame Phase. Ein Beispiel: kurz bevor es in die Kita ging legte sie sich auf die Treppe und begann zu schluchzen. Auf die Frage, was denn los sei und ob sie die Mami vermissen würde (die schon auf Arbeit war) antwortet sie: „Nein, ich werde dich vermissen!“
Zweites Beispiel: Kurz bevor wir zum Kinderturnen aufbrachen stand sie wieder schluchzend und mit kleinen Tränchen in den Augen auf der Treppe. Wieder unsere Frage was denn nur los sei: „Ich werde den Bären so vermissen wenn wir beim Turnen sind.“ Wir sind für etwa 1 1/2 Stunden unterwegs, das Kindlein allerdings gab einem immer das Gefühl für immer zu trennen. Diese Phase hielt für etwa zwei Wochen an und verschwand so schnell wie sie gekommen war. Vom Vermissen redet sie schon auch noch oft, was besonders am Schichtdienst der Mama liegt.
KÜNSTLERIN
Es vergeht kein Tag, an dem das Mäuschen nicht malt. Stifte gehören hier also zum täglichen Lieblingsspielzeug. Sie hat mir im November eines schönen Nachmittags die Fugen einiger Fliesen nachgezogen. Fein säuberlich. Mit einem blauen Filzstift. Gut, oder? Nebenher beginnt sie nun erkennbare Dinge zu zeichnen. Grüne Striche – für Gras, Strichmännchen, Regentropfen oder einen gelben Kreis für die Sonne. Es wird, es wird. Neben normalen Filzstiften – die ganz nebenbei bemerkt nicht lang halten, da sie die Spitze herzallerliebst gern eindrückt – nutzt die alles mögliche. Glitzerstifte, Fingerfarbe, Wasserfarben, Buntstifte. Hauptsache sie darf malen.
Wir haben diesbezüglich auch noch ein kleines Vorhaben. Wir möchten dem Mädchen sehr gerne eine eigene Bastel- und Malecke einrichten. Das gestaltet sich allerdings als ziemlich schwierig. Ginge es nach mir, würde ich wohl zum Schreiner müssen, da meine Anforderungen weg von der Norm sind. Nun stöbere ich immer fleißig nach Ideen und hoffe, dass wir das Ganze bald umsetzen. Das Haus ist nämlich voll von Bastelutensilien.
KRANK KRANK KRANK
Den November erwischte es das Kindlein gleich 2x. Seit dem RSV ist sie – was Husten angeht – extrem anfällig. Sobald es mit dem Husten los geht wissen wir: mindestens eine Woche zu Hause. Abgesehen vom Fieber (was uns seit dem RSV keine Angst macht, wenn es nicht gerade Richtung 42° geht), hat sie dann jedes Mal richtige Hustenanfälle, es rasselt und rauscht überall, wir inhalieren Nachts stundenlang und trotzdem braucht dieser ätzende Husten TAAAAAGE bis er auch nur ansatzweise wieder verschwindet. Das Doofe daran: das Kindlein ist eigentlich wieder fit, aber der Husten ist vor allem beim Schlafen so schlimm, dass ich sie partout nicht in die Kita geben will. Ist ja für alle Beteiligten fürchterlich. Und so war der Monat November vor allem durch Kranksein gekennzeichnet.
WEIHNACHTSMARKT WÖRLITZ
Unser Weihnachtsmarktbesuch führte uns dieses Jahr nach Wörlitz. *hust* Hatte ich noch nie von gehört und meine Eltern entführten uns quasi in dieses kleine Städtchen. Erst dort sah ich, weshalb die Stadt so bekannt ist. UNESCO Welterbe und so. Na wie dem auch sei. Es war so richtig knackig kalt an diesem Samstag – herrlich! Es kam richtig Weihnachtsstimmung auf. Der Markt war wunderschön verwinkelt, überall standen heiße Feuerkörbe umher an denen man sich wärmen konnte. Das Essen war gut.. nur das Kindlein. Nun ja, das schlief im Fahrradanhänger recht schnell zu Beginn ein. Der Husten brachte sie zum Erwachen und darauf hin war ihre Stimmung nicht mehr ganz so glänzend. Am Ende des Besuches aßen wir lecker und traten dann die Heimreise an. Seit diesem Tag ist meine Weihnachtsstimmung mehr oder minder ungebrochen.
WEIHNACHTSVORBEREITUNGEN
Wie man auf dem Bild sieht – wir haben Plätzchen gebacken. Fand das Mäuschen auch ganz ok (sie verliert oft schnell das Interesse an Dingen). Endlich nascht sie auch mit Mama gemeinsam Teig. Ich hatte mir ein altes Rezept meiner Mama genommen und habe einfach die Hälfte des angegebenen Zuckers genommen und den anderen Rest mit einer halben Banane ersetzt. War zwar etwas klebrig und man brauchte etwas Mehl zum Ausstechen. Aber verdammt: die waren mega lecker!!!
REZEPT (mit wenig Zucker)
150g Butter
(ich mache die Butter immer etwas in der Mikrowelle warm, so dass sie schön weich ist)
300g Mehl
1 TL Backpulver
50g Zucker
1 Ei
1/2 Banane
Mehl zum Ausstechen
Alles vermischen, ausstechen, backen bei 160°C für 10 Minuten.
Bei uns ergab der Teig 3 Bleche.
UND SONST SO?
98cm groß (wenn wir uns nicht vermessen haben)
hat die 14kg noch nicht ganz geknackt
Schuhgröße 26
trägt nicht mehr nur Kleidchen – die Phase ist endlich vorbei
liebt ihre Kuscheltiere
und spricht mit ihren Puppen
kleine Rollenspielmaus
liebt nach wie vor Fernsehen über alles
bastelt aber auch stundenlang
wünscht sich nun einen Bruder
Es gibt so Tage im Kreißsaal.. die sind schwer zu ertragen. Heute war einer dieser Tage. Ich habe in nur drei Einsätzen (à vier Wochen) bereits sehr viel erlebt, aber der heutige Tag hat mich emotional an eine neue Grenze gebracht. Aus Schutz und Wahrung der Privatsphäre möchte ich nicht genauer darauf eingehen. Aber heute lagen Freude und Leid nah beieinander. Ich durfte mehrere Geburten erleben und die Schicht verging wie im Flug. Doch es sind Dinge passiert, die mich vermutlich nie mehr los lassen und mich auch prägen werden. Ich stand mehr als einmal weinend im Pausenraum und bekam hier und da ein gutes und auch aufbauendes Wort von anderen. Es half – ein bisschen.
Ich bin danach zur Kita gefahren und habe unser Kindlein sehr sehr fest in den Arm genommen. Und ihr sehr sehr oft gesagt, wie froh und glücklich ich darüber bin ihre Mami sein zu dürfen. Und das sie ein Wunschkind und absolut gewollt ist. Ein Herzenskind. Entstanden aus Liebe. Ich hab sie ganz fest gedrückt und dann sind wir nach Hause gefahren. Nun sitzt sie auf der Couch und schaut eine Runde Fernsehen – Eis essend. Und ich schaue sie an und weiß: Kinderliebe ist diese eine ganz besondere Liebe, die leider nicht alle Menschen auf dieser Welt erfahren möchten oder auch können.
Und ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen diese eine große alles einnehmende Liebe spüren und erfahren dürfen. Sehen, hören und riechen können… diesen kleinen Mensch, der das Leben so auf den wunderschönsten Kopf stellt. Es fällt mir sehr schwer, diese Gefühle in Worte zu fassen. Und eigentlich möchte ich heute nur sagen:
Einmal mehr bitte!
Einmal mehr in den Arm. Einmal mehr geknutscht. Einmal mehr gekuschelt. Einmal mehr geliebt. Einmal mehr an die Hand genommen. Einmal mehr vorgelesen. Einmal mehr zusammen. Ich brauche das einfach. Heute. Für mich! Nicht um zu vergessen, aber um verarbeiten zu können. Es kommen auch wieder gute und bessere Tage voller Liebe und Zuversicht und Hoffnung. Hoffnung auf eine neue Stunde, einen neuen Tag oder auch ein neues Jahr. Auf eine neue Chance. Auf einen neuen Anfang, oder auf eine Einsicht, die da kommen mag. Vielleicht bricht auch gerade alles zusammen. Aber auch dann gibt es einen neuen Tag. Sogar eine neue Minute. Und sie geht vorbei und dann ist da schon ein neuer Moment. Manchmal sind es schon die kleinen Dinge, die helfen. Eine Tasse Tee, ein Stück Schoki oder ein liebes Wort. Ich wünsche, dass ganz ganz viele Leute heute solch einen Moment haben und wünsche jedem Leser einen noch wunderbaren Abend!
Und wusch, ist er vorbei… der Oktober. Ich bin ja etwas traurig über das Wetter. Letztes Jahr konnte ich so tolle Bilder mit herrlichen Sonnenstrahlen zaubern. Dieses Jahr war der Oktober – zumindest bei uns – eher graue Suppe als 5 Sterne Menü. Ich habe die wenigen Sonnenstunden genutzt und geknipst, was das Zeug hielt. Ich hatte im Oktober 4 Wochen Uni und entsprechend jedes Wochenende frei. Das ändert sich nun gerade bis – sage und schreibe – Weihnachten. 2 Monate Schichtdienst. Es hat hart begonnen und wird wohl auch so weitergehen. Aber nun erst einmal zum Oktober.
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DAS KINDLEIN
Hach, was bist du nicht für ein tolles, kleines großes Mädchen. Wir sind verliebt wie am ersten Tag, weißt du das? Wenn Mama Abends zu dir ins Bettchen kriecht (wenn sie nicht schon vor dir eingeschlafen ist) dann kommt dein Papa immer noch mal mit. Und dann stehen wir an deinem Hochbett, schauen auf dein Gesichtchen, was vom Nachtlicht spärlich beleuchtet wird… und… können unser Glück kaum fassen. Das mag kitschig klingen, aber es ist tatsächlich die Wahrheit. Wie oft sagen Mama und Papa zueinander „Ist sie nicht toll?“. Und ja, das bist Du! Du bist so wahnsinnig toll…
so emphatisch
aufgeweckt
kreativ
bastelst und malst für dein Leben gern,
schaust aber auch genauso gern Fernsehen
singst gerne
denkst dir eigene Lieder aus
baust dir eine Bühne auf der Du Gitarre spielen kannst
zählst und spielst mit deiner Uroma Karten
liebst Rollenspiele und bist so gern die Mama
bist sprachlich deinem Alter weit voraus
du kleines Quasselstrippchen *herz*
Quasselmäuschen
Kindlein steht am Steuerrad auf ihrem Kletterturm:
„Ich fahre nach Merika, willst du mitkommen Papa?“
„Weißt du… ich foloniere gerade mit der Oma!“
(wir lieben diesen süßen Versprecher!)
Im Gespräch mit der Oma:
„Ihr könnt bis zum See fliegen, aber nur bis zur Oberkante!“
„Papa, wenn du auch mal ein Mädchen bist und du auch so ein Kindlein bist und auch so klein bist wie ich: dann kannst du meine Kleider tragen!“
„Jahaaaa, mein Opi holt mich heute ab!“
(Opa hat sie das erste Mal aus der Kita abgeholt!)
„Das ist ja fabelhaft!“
„Hm, schick die Handschuhe. Gehören die mir oder was?“
Papa: „Möchtest du auch einen Bruder haben?
Kindlein: „Ja, mit Nutella!“
Papa: „Einen Bruder mit Nutella???“
Kindlein: „Nein, ein Brot!“ und grinst über beide Ohren!
Trotzanfälle? Was ist das?
„Anfälle“ wie man so oft liest – so etwas kennst du nicht. Argumente helfen uns fast immer bei dir. Du wirfst Dich nicht auf den Boden oder schreist minutenlang wegen irgendetwas. Wir fragen uns, ob das noch kommt… glauben aber bei fast 3 1/2 Jahren nicht mehr so richtig daran. Entsprechend entspannt ist unser Alltag. Natürlich willst Du auch mal dein Köpfchen und deine Ideen durchsetzen. In den meisten Fällen finden wir aber einen Kompromiss und so entspannt sich die Lage schnell wieder.
Freundschaften
Du bist eine kleine Freundschaftsmaus… abgesehen von deinen Freundschaften in der Kita gibt es ganz viele Kinder mit denen du dich gerne triffst und spielst. Wenn es nach Dir ginge, könntest du jeden Nachmittag ein anderes Kind zum spielen zu hause haben. Das ist toll – aber auch etwas schmerzlich für Deine Eltern.. hatte ich erst neulich über die Sehnsucht nach einem weiteren Kind geschrieben und warum dieser Traum erst einmal ein Traum bleibt. Aber wir versuchen so oft es geht, dir einen Spielkameraden zu organisieren. Und bald wirst du neue Nachbarn bekommen… und deren Tochter ist schon jetzt eine feste Freundin von dir. Du bist nach wie vor sehr gern mit anderen Kindern zusammen, teilst dein Spielzeug und dein Essen sehr gern. Jeder Besuch darf auf deinem Platz am Tisch sitzen und alles tun, was du auch tust. Du bist sehr sozial und pflegst und hegst alles um dich herum du großer Mauseschatz. Hatte ich schon erwähnt, wie lieb wir dich haben? Ja? Egal!
Kuschelkönigin
Ja, das bist du wirklich.. die Königin des Kuschelns. Das mag vielleicht daran liegen, dass deine Eltern so wahnsinnig gerne mit dir kuscheln?! Hm.. keine Ahnung. Jedenfalls kommst du mehrmals täglich ungefragt zu uns, nimmst uns in den Arm oder drückst dein Gesicht gegen unseren Arm oder ans Beinchen. Hauptsache es wird ein bisschen gekuschelt. Dabei grinst du ganz frech und sagst gerne „kuscheln“. Dann ist alles gut. Küsschen werden sowieso verteilt – von beiden Seiten. Nachts schläfst du in den letzten Wochen besonders gerne mit 100% Körperkontakt. Du nimmst aktiv meinen Arm und legst ihn über Dich. Den anderen Arm lege ich dann über dein Köpfchen und so bist du mittendrin… in der Mamakuschelhöhle. Du liebst es.. und wir genießen es. Dann lasse ich meine Gedanken schweifen und weiß, dass ich diese kostbaren Minuten nutzen darf, da es vermutlich in ein paar Jahren nicht mehr so ist. Du großes, tolles Kuschelmonster!
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BESUCH BESUCH BESUCH
Kirmes
Die Tante aus Bayern war ein paar Tage zu Besuch. Und wir haben den Feiertag und das Wochenende ganz ausgiebig genutzt. Das Kindlein liebt seine Tanten ja sehr und so war die Stimmung ganz ausgelassen und entspannt. Wir waren unter anderem auf einem Oktoberfest in der nächst großen Stadt. Das glich allerdings mehr einer typischen Kirmes, abgesehen vom Festzelt nebenan. Das Kindlein fuhr das erste Mal Achterbahn… die war so kurz, dass man ganze drei Runden düsen durfte. Nach zwei Runden fing das Mäuschen an zu weinen und wollte raus. War ihr wohl doch etwas zu rasant. :/ Jedenfalls wollte sie danach nicht mal mehr in die ruhigsten Kinderfahrgeschäfte. War auch ok, so teuer wie so etwas mittlerweile ist. Eine Runde im Riesenrad sind wir noch gedreht – das wiederum fand das Mäuschen so richtig toll. Ich jedoch hatte Panik – ich mag so hohe Dinge nicht und schiebe ständig Panik, dass die Gondel sich in den Abgrund wirft. Jedenfalls war ich froh, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten.
Tretboot
Danach wollten wir noch eine kleine Runde Tretboot fahren. Mieten kann man die Bötchen für eine Stunde. Nach 20 Minuten wollte das Kindlein nicht mehr und meckerte das Gewässer zusammen, so dass wir wieder anlegten. Trotzdem war es wunderschön. Die Sonne schien – entgegen des restlichen Oktobers – herrlich! Die Blätter schon etwas bunt, den Geruch von Wasser in der Nase und Bewegung in den Beinen. Mehr braucht es nicht.
Spielplatz und Futtern
Anschließend wollte das Mäuschen noch auf den nahe gelegenen Spielplatz und tobte sich noch etwas aus bevor es dann in den Peter Pane um die Ecke ging. Kennt ihr diese Kette? Soweit ich weiß handelt es sich dabei um eine Abspaltung von Hans im Glück. Jedenfalls war das Essen super lecker, die Organisation und das Team aber schrecklich. Unser Nachbartisch wartete 30 Minuten, bis sie überhaupt angesprochen wurden und auch sonst hörte man nur Beschwerden von anderen Tischen. Das nächste Mal gehen wir dahin, wenn es nicht so voll ist.
Tier- und Freizeitpark Germendorf
Einen Tag später brachen wir dann nach Germendorf auf. Hier findet sich ein (von der Autobahn nicht ausgeschilderter) Tier- und Freizeitpark. Ich habe das Ausflugsziel immer mal wieder bei Freunden gehört/gesehen und so dachten wir: hin da. Ich mag jetzt hier nicht so ausführlich schreiben, da der Park einen eigenen Post verdient… nur so viel: es lohnt sich! Wir hatten wahnsinnig viel Spaß!
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Entwicklungsgespräch Kita
Das jährliche Entwicklungsgespräch in der Kita stand an. Tja und was soll ich sagen? Die Aussagen der Erzieherinnen decken sich komplett mit unseren Eindrücken.. Du bist ausgeglichen, spielst ganz toll, bist hilfsbereit und machst keinerlei Schwierigkeiten.
Du hast drei ganz feste Kita-Freunde, spielst aber auch mit den anderen Kindern ganz toll. Dabei sind Rollenspiele deine liebste Beschäftigung.
Du bist so kreativ, dass du die anderen Kinder schon mal dazu überredest mit dem „Kinderwagen Klebestifte einkaufen zu gehen.“
Oder du nimmst Dir ein Buch, setzt dich zu den kleineren Kindern und tust so als würdest du eine Gesichte vorlesen.
Wenn die Erzieherinnen ein Lied singen und dabei mal den Text vergessen, dann schauen sie laut eigener Aussage immer zu Dir, da sie sich sicher sein können: Kindlein kann den Text.
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So… und das war der Oktober. Ich hatte wieder etwas mehr Zeit und Muße Fotos zu machen und den Monat festzuhalten. Mir ging es die Wochen zuvor gesundheitlich nicht so gut – aber dazu vielleicht in einem anderen Post mehr. Nun kommt alle gut in die neue Woche. Ich breche nachher zu Spätschicht in den Kreißsaal auf und hoffe auf neue, wundervolle Erlebnisse.
Ich weiß gar nicht wie oft ich dieses Thema schon angeschnitten habe… auf jeden Fall mehr als einmal. In den letzten Tagen, Wochen und Monaten ist sie wieder besonders stark – die Sehnsucht.
Diese tiefe, tiefe alles verschlingende Sehnsucht nach einem weiteren Kind.
Kennt ihr das? Wenn man sich als Familie noch nicht komplett fühlt? So geht es mir und meinem Mann. Glaubt man dem Kindlein, so geht es ihr ebenso. Auf die Frage, ob sie sich eine Schwester oder einen Bruder wünscht, antwortet sie „Ein Baby.“ Diese Einstellung lässt unser Herz natürlich höher schlagen. Sehr viel höher.
Nun schleicht sich diese Sehnsucht ja immer mal wieder, mal mehr mal weniger ein. Aber in letzter Zeit.. ich weiß auch nicht.. da ist sie doch sehr präsent. Liegt es daran, dass um uns herum viele Kinder Geschwister bekommen? Oder ich gefühlt nur noch schwangere Frauen wahrnehme? Die ganze Welt scheint schwanger – so kommt es mir manchmal vor.
Und bei uns so?
Wir wünschen uns sehnlichst noch weitere Kinder. Ja, KindER. Wie meinte mein Mann neulich? „Schatz, dann wird es aber Zeit für Nummer zwei… oder drei oder vier?“ Dazu setzte er ein strahlendes Lächeln auf. In solchen Momenten weiß ich einmal mehr: ich habe den richtigen Menschen geheiratet. Meinen besten Freund. Nun ist diese Sehnsucht nach einer kompletten Familie manchmal so schlimm, dass man all seine Pläne am liebsten über den imaginären Haufen werfen würde. Was dumm wäre – sehr dumm.
Ich studiere gerade, verdiene wenig bis nichts und ein weiteres Kind zu diesem Zeitpunkt wäre nicht wirklich schlau. Ich sollte zunächst das Studium beenden und zumindest ein bisschen Berufserfahrung sammeln – was ja gerade im Beruf der Hebamme essentiell ist. Trotzdem bleibt der Wunsch. Und die Sehnsucht. Ein seltsames Gefühl, was da an einem hoch kriecht. Je älter das Kindlein wird, desto mehr pocht es in meinem Kopf: „Nummer zwei!“ Und je mehr verschwimmt dieses Wort „sollte“.. ja klar sollte ich warten, klar sollte ich erst fertig studieren und klar sollte sollte sollte.
Was, wenn ich einfach mache?
Um es mal ganz plump zu sagen? Was wäre die Konsequenz? Das Kind würden wir bekommen, es lieben, uns freuen. Aber der fade Beigeschmack bleibt… wir kommen jetzt schon bezüglich der Organisation an unsere Grenzen. Was, wenn dann da zwei Murkel wären? Finanziell wäre das auch nicht so lustig. Und und und… Und so bleibt die Sehnsucht eben erst einmal die Sehnsucht. Je näher das Ende des Studiums rückt, umso eher können wir uns all diese Entbehrungen aber vorstellen. Nicht zuletzt weil bei einem Wiedereinstieg das letzte Stückchen Weg nicht mehr so weit wäre.
Noch traue ich mich aber nicht.
Noch trauen wir uns nicht. Und so schmachte ich weiter Babybäuche und kleine schnuckelige Babies an. Wer glaubt, Arbeiten auf der Wochenbettstation könne die Sehnsucht stillen.. der irrt. Es wird eher schlimmer. Jedes kleine Kind ist auf seine Art und Weise magisch. Egal mit welchem Neugeborenen ich arbeite, es ist und bleibt immer ein Zauber… ein Zauber, der die Sehnsucht wachsen und gedeihen lässt. Als nächstes bin ich erst einmal im Kreißsaal eingeteilt. Ob es dann besser wird? Wenn ich all den Schmerz und die Verzweiflung erlebe? Wohl nicht.. denn aus Erfahrung kann ich sagen: es gibt so viel mehr in diesen Räumen als Schmerz und Tränen. Es gibt so viel Liebe, Zuversicht, Hoffnung, Wärme und Geborgenheit. Menschen die zu Familien werden, perfekte kleine Tränenmomente, Glücksgefühle und Seligkeit.
Während ich das schreibe, verspüre ich dieses Gefühl wieder ganz klar und deutlich. Es ist quasi allgegenwärtig. In mir. In uns. In unserer Familie. Dieses Gefühl, dass jemand fehlt. Ob es nach dem zweiten Kind vollkommen wird? Erfüllt wird? Kann es das jemals? Fragen über Fragen. Fakt ist: Sehnsüchte möchten gestillt und befriedigt werden. Und zu wissen, dass das erst einmal nicht geht.. das tut irgendwie weh. Und macht benommen. Ein wenig zumindest. Und ich denke mir: die Welt hat andere Probleme. Aber dennoch ist das meine ganz persönliche Sehnsucht. Und sie ist nun mal da, so wie sie ist. Und ich, wir, die Familie muss damit umgehen, Lösungen und Wege finden. Und eines Tages wird dieser ganz besondere Wunsch hoffentlich erfüllt. Und eines ist sicher: dieses neue Leben ist schon jetzt geliebt, gewünscht und Willkommen!