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Ausflugtipp Mallorca – Playa des Coll Baix mit Kind und Familie

26. März 2018

Der Frühling lässt ja auf sich warten. Und was gibt es da besseres als sich die Zeit mit herrlichen Bildern mit viel Sonnenschein zu vertreiben? Ich wollte ja schon lange die Ausflugsziele unseres letzten Mallorca Trips verbloggen.. aber bisher fehlte ja immer die Zeit. Nun möchte ich aber ein absolutes Highlight zeigen. In vielerlei Hinsicht.

Der Playa des Coll baix

Diese Bucht stand schon für unseren vorletzten Mallorca Urlaub auf dem Programm, aber damals trauten wir uns noch nicht. Warum? Weil der Weg dorthin einfach total heftig ist. Das hat verschiedene Gründe. Erstens läuft man eine ganze Weile und zweitens ist es sehr gefährlich. Aber mal ganz von vorn.

Der Weg zum „Gipfel“ – ab da erst mal nur noch bergab zum Meer

Der Weg zum Playa des Coll Baix. 

Also. Zunächst einmal fährt man ein ganzes Stückchen mit dem Auto. Fragt mich nicht mehr, wie wir dorthin gefunden haben. Ich glaube letztlich haben wir einfach die Koordinaten des Playa des Coll baix gegoogelt und diese dann per Navi gesucht und auch gefunden. Es gibt aber auch etliche Beschreibungen, die man im Internet ergooglen kann. Der Anfang der Straße ist noch gut asphaltiert. Doch das ändert sich recht schnell. Irgendwann schafft es dann auch der beste Mietwagen nicht mehr weiter. Wann genau, sieht man eigentlich ganz gut. Einfach da parken, wo auch der Rest am Wegesrand steht. Die Autos lassen sich ganz gut im Schatten parken. Von dort aus geht ein Weg zunächst bergauf – zu Fuß versteht sich. Nicht zu steil und im Schutz von etlichen Bäumen. Festes Schuhwerk ist hier noch nicht erforderlich, wird aber für den weiteren Weg unabdingbar. Zwischendurch trifft man immer wieder auf Ziegen, die aber friedlich irgendwo fressen oder durch die Gegend laufen. Kamera nicht vergessen! Ich glaube vom Auto zur Anhöhe haben wir etwa 20 Minuten gebraucht, vielleicht auch weniger. Der Weg ab der Spitze des Berges bis zum Strand selbst dauerte trotz gutem Schuhwerk ein bisschen, nicht zuletzt weil wir jetzt keine Ausdauersportler sind. Vermutlich sind wir noch mal so 30-40 Minuten gewandert und geklettert.

Die Aussicht auf dem Weg nach „unten“

Von der Anhöhe abwärts

Ganz oben angekommen führt ein schmaler Weg rechts in eine Art Wald. Hier sollte man sich immer rechts halten, auch wenn einem das erst mal komisch vorkommt, weil man quasi von der Bucht und dem Strand weg läuft. Sollte man nicht so geübt sein, kein perfektes Schuhwerk oder gar Kinder dabei haben.. immer auf dem Hauptweg halten! Zwischendurch schlängeln sich immer wieder kleine Wege links vom Hauptweg ab. Die gehen sicherlich schneller nach unten, sind aber unsagbar steil und den ein oder anderen legte es mächtig auf die Nase. Also immer rechts halten… irgendwann macht der Weg dann kehrt und man läuft wieder nach links. Man kann es quasi nicht verpassen. Der Hauptweg ist ordentlich ausgetrampelt und eigentlich trifft man immer den ein oder anderen Wanderer.

Über steile Klippen – sehr gefährlich!

Irgendwann erreicht man dann die Klippen. Und tja… das ein oder andere Mal steht man davor und denkt sich: hier kann es nicht weiter gehen. Hier kann kein Mensch rüber kommen. Und doch musste es ja irgendwie weiter gehen. Also zack: rüber geklettert. Mein Vater meinte nur immer: „Ihr seid doch irre!“ – letztlich war es das Klettern aber wert und das eigentliche Highlight. Spätestens bei den Felsen sind gute Schuhe wichtig. FlipFlops und Co. haben wir nix zu suchen, sieht man aber trotzdem immer wieder. Vor allem bei dem jungen Publikum. Die Steine sind mitunter schon etwas glatt.. uns ist nix passiert. Aber der Abgrund war zum Teil schon sehr tief, die Wellen peitschen gegen die Felsen und man war froh, wenn man die heftigsten Hindernisse ohne Probleme meisterte. Wir sahen etliche Leute umdrehen, vor allem aber die, die keine vernünftigen Schuhe an hatten. Ich wiederhole mich: Wasser und Schuhe sind hier das A und O!

Glasklares Wasser, kaum Menschen, wenige Boote

Und mit Kindern?

Tja also eigentlich sollte man am besten nur da hin kraxeln wenn man gar keine Kinder hat. Das ist auch der Grundtenor, den man so liest oder aus Gesprächen mit bekommt. Denn: es ist einfach krass gefährlich. Einem selbst kann dort fix was passieren. Mit Kindern ist das Ganze noch mal eine ganz andere Hausnummer. Uns war klar: wenn wir dort hin wandern und klettern, dann nur wenn das Kindlein in der Trage ist. Nun war sie zum Zeitpunkt des Urlaubes 4 Jahre alt und wog etwa 15 kg. Auszuhalten – am besten in der Manduca mit Stegverbreiterer. Dennoch: festes Schuhwerk ist unabdingbar. Besonders, wenn man noch einen kleinen Passgier auf dem Rücken trägt. Die Klippen waren teilweise schwer zu überwinden und man brauchte ein Minimum an Ausdauer und Können um da rüber zu können. Ich habe dort sonst kaum Kinder gesehen… es gab welche, keine Frage…aber die meisten wurden wirklich mit Tragesystemen dorthin transportiert. Alles andere ist fahrlässig. Im Nachhinein fand ich es ziemlich grenzwertig, trotz dieser atemberaubenden Erlebnisse dorthin und direkt vor Ort.

Wanderung nach „unten“

Dennoch würde ich rückblickend eher von der Wanderung mit kleinen Kindern abraten. Auch bei größeren Kindern frage ich mich, wie sie das packen. Sollte doch etwas passieren, so kann man nicht mal eben jemanden anrufen… es gibt keine Rettungswacht oder ähnliches. Bis zum Auto dauert es ewig, der Handyempfang ist super schlecht. Es ist und bleibt gefährlich. Sollte es zu viel werden, zwischendurch lieber noch mal umdrehen.

Highlights des Playa des Coll Baix

1. Ruhe

Ein Geheimtipp ist die Bucht schon lange nicht mehr. Aber was ist das schon auf Mallorca? Mittlerweile ist dort alles recht überlaufen und selbst kleinste Buchten sind bekannt und überlaufen. Wir hatten im September immerhin den Vorteil der Nebensaison. Dennoch war die Insel voll. Nicht aber so die Playa des Coll baix. Dies hat vor allem zwei Gründe. Erstens ist der Weg dorthin so heftig, dass viele umgedreht sind oder es gar nicht erst versucht haben. Zweitens gibt es keinen reinen Sandstrand. Vielmehr kleine Minikiesel säumen dieses schöne Fleckchen Erde. Egal. Jedenfalls sorgten diese zwei Gründe für eine sehr leere Bucht. Menschen waren anwesend, keine Frage, aber es war sooo viel Platz und überhaupt nicht überfüllt. Es war ruhig und entspannt. Hin und wieder kam ein Touri Boot vorbei, schmiss einmal 30 Menschen ins Wasser und zog nach weniger als einer Stunde wieder ab.

Papa und das Kindlein

2. Ziegen

Auf dem Weg zur Bucht trifft man ja schon wie beschrieben die ein oder andere Ziege. Aber in der Bucht wird es dann etwas… nun ja… persönlicher. Wenn man das so sagen kann. Die Ziegen dort sind sehr sehr penetrant. In vielen Bewertungen habe ich das als harsche Kritik an der Bucht gelesen. Wir sahen das nicht so. Es war einfach ein Highlight so auf Tuchfühlung mit den einheimischen Tieren zu gehen. Man muss allerdings wachsam sein. Essen und Getränke sollten gut beaufsichtigt oder sehr sehr gut verpackt sein. Die Ziegen schrecken auch nicht davor zurück in Beuteln und Rucksäcken zu kramen. Haben wir alles erlebt. Das Kindlein fand die Tiere natürlich super spannend. Und auch wir empfanden sie eher als Bereicherung und nicht als störend. Sie sind leicht weg zu scheuchen und waren zu keinem Zeitpunkt aggressiv.

3. Landschaft und Co.

Hach… also diese Aussicht. Sie beginnt schon beim Abstieg zur Bucht. Zwischendurch musste ich immer und immer wieder anhalten um die Kamera zu zücken. Es war einfach zu schön. Der Tag war nicht komplett windstill, aber auch nicht super stürmisch. Das Wasser schlug dennoch keine Wellen und lag ganz flach und glasklar vor uns. Diese Farben. Es war atemberaubend schön. Noch auf dem höchsten Punkt der Wanderung ist man ganz hin und weg. Unten angekommen bleibt es dabei. Das Wasser ist klar, herrlich sauber und wir hatten an dem Tag keine einzige Welle. Gerade bezüglich Wellengang liest man im Internet sehr unterschiedliches. Bei uns jedenfalls war alles ruhig. Für kleine Minikinder ohne Schwimmärmel ist der Strand zumindest zum seichten Hineinlaufen ins Wasser nicht geeignet. Es geht recht schnell recht steil ins Wasser. Das Kindlein zeigte sich mit 4 Jahren ziemlich unbeeindruckt davon. Die mitgebrachte Luftmatratze wurde hinein geworfen und los ging der Spaß. Der Strand hat wie gesagt keinen feinen Sand – die Kieselchen sind ziemlich heiß wenn die Sonne mit voller Wucht drauf scheint. Da rennt man auch schon mal zum Wasser. Badeschuhe würde ich trotzdem nicht unbedingt empfehlen. Das Kindlein jedenfalls lief ohne Probleme umher.

Und sonst so?

Handyempfang

Tja.. also das mit dem Empfang.. das kann man da unten getrost vergessen. Zumindest fast. Schon während ich beim Absteigen zur Bucht die ersten Bilder an diverse Familienchats versenden wollte, merkte ich.. das wird so schnell nix. Entweder hatte ich gar keinen Empfang oder nur sehr sehr spärlichen, der kaum zum Versand von einem Bild reichte. Unten in der Bucht wurde es nicht besser. Eher schlechter. Wir hatten an dem Tag noch zwei Nachkümmlinge zu verbuchen, die sich etwas schwer taten den Weg zu finden. Und so wirklich kommunizieren konnten wir nicht. Die meiste Zeit war der Empfang komplett weg. telefonieren kann man quasi gleich streichen. Wer also kaltes Bier und Co. ordern will, der sollte auf eine Brieftaube umsteigen oder wie viele der Besucher von einer Ecke in die nächste laufen, immer mit der Hoffnung auch nur einen Balken Empfang zu erhaschen.

Das Bild ist eigentlich noch harmlos – Klettern über die Felsen – Kindlein auf dem Rücken

Verpflegung und Co.

Es gibt weder eine Verpflegung vor Ort, noch sanitäre Einrichtungen. Auf der Anhöhe, kurz vor dem eigentlichen Abstieg gab es ein kleines Toilettenhäuschen – wenn ich mich jetzt recht erinnere. Mehr aber nicht. Man kann nichts zu Essen und nichts zu Trinken kaufen. Wichtig also: alles mitschleppen! Vor allem an Wasser sollte man nicht sparen, nicht zuletzt weil der Aufstieg zum Schluss wieder echt heftig wird. So manch einer kam mit knallrotem Kopf wieder auf der Anhöhe an. Mir inklusive – so ganz by the way. Mein Kreislauf wollte zwischendurch sogar mal kurz nicht mehr und ich musste mich hin und wieder hinsetzen. Wieder oben auf der Anhöhe angekommen, geht es ganz entspannt zurück bergab zum Auto. Der deutlich entspanntere Teil.

Fazit Playa des Coll baix mit Kind

Wenn ich mir all die gemachten Bilder so ansehe.. kommen diese dennoch nicht annähernd an diese beeindruckende Landschaft heran. Die Dimensionen wirken auf den Bildern immer so „falsch“.. diese Bucht war wirklich groß und imposant und der Weg dorthin war ein echtes Abenteuer mit der ganzen Familie. Es machte riesig Spaß, es entstanden tolle Bilder und vor allem: Geschichten, über die man sich noch Jahre unterhalten kann. Nie werden wir diesen Ausflug vergessen. Zu krass war das Klettern und diese berauschende Natur auf dem Weg zur und in der Bucht selbst. Wie oben beschrieben: mit kleinen Kindern würde ich es vermutlich nicht noch mal machen… es ist schon sehr gefährlich. Sobald die Kinder älter sind (ich habe hier leider keine Erfahrung) könnten sie selbst klettern. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, steuert die Bucht per Boot an, auch das ist möglich. Tolles Erlebnis, sehr sehenswert!

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