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Ja, richtig. S-c-h-w-e-i-n-e-b-a-u-m-e-l. Habe mir sagen lassen, dass diesen Begriff nicht jeder kennt. Musste ich das Wort also erst einmal bei Google eingeben. Und tatsächlich! Die Anzahl der Suchergebnisse ist so gering, dass es vermutlich etwas sehr Regionales ist. Die Bilder sind eindeutig, aber es gibt nicht wirklich einen Beitrag, der erklärt, worum es bei einer Schweinebaumel geht. In mir weckt sie Kindheitserinnerungen an lange Sommertage auf dem Spielplatz oder in der Schule. Definieren würde ich eine Schweinebaumel als Rolle am Reck. Selbst das muss man sich vermutlich erst einmal bildlich vorstellen..und eine komplette Rolle ist es auch nicht. Man baumelt halt an der Stange. Baumeln trifft es ziemlich gut. Aber worauf ich eigentlich hinaus will: das Kindlein hatte zum sechsten Geburtstag noch einen ganz besonderen Wunsch.
Trotz eher mäßiger Handwerkskünste – es klappte alles super.
„Eine Stange zum Schweinebaumel machen. So eine wie in der Kita!“
Gut, in der Kita steht ein uraltes Klettergerüst, auf dem vermutlich ich selbst schon meine Runden gedreht bin (ja, ich selbst war schon in der Kita, die das Kindlein besucht hat). Exakt so ein Teil auftreiben? Vermutlich unmöglich. Also musste ein neuer Plan her. Wir kommunizierten den Wunsch an ein ganz bestimmtes Familienmitglied – an Opa R. Opa R. hat im Grunde genommen alles. Und mit alles, meine ich auch alles. Jedes Mal bringt er etwas mit, was wir dann tatsächlich gebrauchen können. Mal ein Fass, welches als Stehtisch fungiert, dann ein Elektroauto, mit dem das Kindlein seine Runden drehen kann oder eine Kabeltrommel, nachdem unsere in alle Einzelteile zerfallen ist. Einen Opa R. braucht jeder! Und so brachte er beim letzten Besuch eine mehr als perfekt passende Schweinebaumel-Stange mit. Aus Edelstahl ist das gute Stück. Soll ja auch draußen stehen und ist bei Regen also nicht geschützt.
Noch im Nachthemdchen wird gehämmert.
Eine Stange allein reicht natürlich nicht um sich so eine Vorrichtung zu bauen. Der Ehemann machte also neulich einen Abstecher zum Baumarkt und kaufte noch weitere Sachen, so dass der Traum des Kindleins nicht länger ein Traum blieb. Ich möchte euch nicht vorenthalten, was wir alles erworben haben – für den Fall der Fälle, dass ihr das Ganze nachbauen möchtet.
Was braucht man für eine Schweinebaumel-Turnreck-Stangenkonstruktion?
- zwei Holzpfosten (7×7) – Höhe 1,80m – man kann auch dickere Pfosten nehmen
- eine Edelstahl-Stange
- zwei H-Pfostenträger
- Gewindestangen mit Muttern & Schrauben
- Unterlegscheiben
- einen Sack Zement (25kg)
- Sand & Wasser
- einen Bottich zum Mischen
- Pfostendeckel 2x
- Wasserwaage
Arbeitskraft braucht man natürlich auch noch ein kleines bisschen. Ach und eine Schaufel um die Löcher vorab auszuheben, in welche dann die H-Pfostenträger mit den Pfosten kommen. Dabei haben die Kinder übrigens ganz toll geholfen. Das gesamte Teil sollte natürlich bestenfalls einbetoniert werden. So kann es nicht umfallen und ist fest im Boden verankert. Einen Mischer braucht es dafür jedenfalls nicht… es reichte uns ein großer Bauarbeiter-Bottich. Darin Sand, Zement und Wasser nach dem richtigen Verhältnis mischen und zack: Beton. Rein in das Loch und aushärten lassen. Wir haben den einen Pfosten an einem Tag und den zweiten am darauf folgenden gegossen. Leider hatten wir an dem entsprechenden Wochenende noch allerhand zu tun, so dass wir es auf zwei Tage verteilen mussten und das Kindlein etwas genervt neben dem halbfertigen Ding stand und quengelte wann sie denn nun endlich ihre Schweinebaumel machen könne.
Dem Ziel schon sehr nahe.
Solltet ihr keine Lust haben, euch selbst so etwas in den Garten zu bauen.. man hat entweder keinen eigenen Garten oder auch einfach keine Zeit… man kann die Dinger auch kaufen. Man findet sie ganz gut unter dem Begriff „Turnreck“, vor allem in den Outdoor Bereichen. Bei baby-walz findet ihr zum Beispiel so ein Turnreck, sogar mit zwei Stangen und drei Pfosten. Eine doppelte Stange ist für die Zukunft eine echte Überlegung, da ja auch das Baby M. größer wird und wir so zwei unterschiedliche Höhen benötigen.
Nun ist das hübsche Teil aber erst mal für die eine Tochter fertig und das Kindlein dreht fleißig ihre Runden. Natürlich zusammen mit Freunden.. Vermutlich muss ich es nicht extra erwähnen, tue es aber trotzdem: Auch wenn das Kindlein schon sechs Jahre alt ist, heisst das nicht, dass sie sich schon unwahrscheinlich lang an so einer Stange mit den Beinen halten kann. Erst neulich beim Abholen aus der Kita ist sie von genau so einer Stange mit dem Kopf zuerst herunter gefallen, ohne sich mit den Händen abzustützen, weil sie es einfach nicht besser wusste. Das sah fies aus und sie hatte arge Rückenschmerzen danach. Ich habe ihr also erklärt, dass sie, falls sie da so runter hängt und sich nicht mehr halten kann, immer die Arme ausstrecken und sich beim Herunterfallen damit abfangen kann. Genau für solche Fälle ist der Boden unter solchen Geräten wichtig. Wir haben hier eine Mischung aus Rasen, Unkraut und Moos. Es ist also verhältnismäßig weich. Sand geht auch, wird hier aber zu sehr von den Katzen als Toilette missbraucht. Und nun: viel Spaß beim Nachbauen! Die Kinder haben wahnsinnigen Spaß damit!
Fertig. Das Kindlein baumelt.