Das Kindlein ist aktuell krank. Mal wieder. Gerade einmal vier Wochen nach dem letzten Infekt liegt sie wieder flach.. Erneut kurz nach der Impfung, aber das ist ein anderes Thema. Nun fummelt sie sich zusätzlich die ganze Zeit mit den Fingern in der Gusche herum… und wieder einmal stehe ich vor der Frage:
Warum?
Warum ist sie krank? Die Zähne? Ein Schub? Außeneinwirkungen? Hunger? Durst? Allgemeines Unwohlsein? Gar Blähungen? Seit dieses Kind auf der Welt ist, rate ich so viel herum… das kann nicht normal sein. Während Krabbelgruppensupermom neben mir das Gekrähe ihres Sohnes eindeutig mit dem Satz „ach der hat wieder Blähungen“ quittierte, starrte ich meine Tochter an und dachte: keinen Plan. In den ersten Wochen war es recht einfach. Da hatte sie einfach nur Hunger. Brust Brust Brust, Mumi ohne Ende. Aber ab Woche fünf wendete sich das Blatt und es begann das muntere Raten.
Sie quakte und es half weder die Brust noch das Tuch? Ich schob es auf die Zähne, die sich aber auch Monate später nicht einmal ansatzweise blicken ließen. Ich hatte mich – zugegebenermaßen – geirrt. Vielleicht war es doch der Bauch, vielleicht tat irgendetwas anderes weh. Vielleicht vielleicht vielleicht. Im Grunde genommen tappte ich die ganze Zeit im Dunkeln. Auch als das Kindlein einen Speichelfluss hatte, mit dem sie womöglich einen 4 Personen Haushalt mit Flüssigkeit hätte versorgen können, war ich mir sicher: die Zähne. Doch auch hier passierte nichts. Auch als sie mit den Beinchen eine ganze Zeit überstreckte, war ich felsenfest davon überzeugt, dass es Blähungen und Verdauungsprobleme waren. Wir haben alles gegeben um das zu behandeln. Effekt: gleich Null. Ich kann bis heute nicht sagen, ob es tatsächlich der Bauchi war. *grummel*
Momentan hat sie Fieber, Rotz und hustet wie eine 80-Jährige nach 70 Jahren Tabakkonsum. Fuchtelt sich aber gleichzeitig an der Kauleiste herum. Und nun stehe ich wieder vor diesem Ratedilemma und denke mir:
Fehlt mir da Intuition? Wissen?
Andere Muttis um mich herum wissen – scheinbar – immer sofort Bescheid. Wird das beim zweiten Kind besser? Immerhin habe ich ja ein beachtliches Repertoire an Möglichkeiten zusammen gesammelt, die dem Kind das Leben akut sehr schwer machen. Ich könnte eine Liste anfertigen, alles nach und nach abarbeiten und jeweilig behandeln. Aber das ist ja auch irgendwie nicht Sinn der Sache. Was einem das Leben noch schwerer machte waren die…
… gut gemeinten Ratschläge!
Es ist nicht so, dass ich diese nicht annehmen würde. Ich war immer froh über jeden Tipp, jeden kleinen Schnipsel Muttiwissen zum Thema xy. Es gab und gibt Sachen, die hat man eben noch nicht gelesen, gehört oder selbst erlebt. Austausch hilft. Manchmal. Aber wenn dir dann Madame 3252723542637 erklärt, dein Kind bekomme Zähne, dann kriechst du wiederum auf deinem eigenen Zahnfleisch. Und wieder war es so, dass monatelang nicht ein Beißerchen zu sehen war. *hust* Leider reicht der derzeitige Wortschatz des Kindleins noch nicht aus, um mir konkret zu vermitteln, was ihr weh tut oder was sie belastet. Ich sage euch, ich streiche mir den Tag im Kalender rot an, an dem sie mir ganz normal erklären kann, was ihr fehlt! Bis dahin: fleißiges Raten!
Ich glaube nicht, dass andere Mütter ihre Kinder so viel besser verstehen. Aber gerade wenn man wenig Ahnung hat, versteift man sich auf ein „Problem“, denn dann kann man was tun (oder eben auch nicht, aber man hat eine Erklärung zur Hand). Blähungen waren für mich nur dann klar erkennbar, als es der armen kleinen Maus den Bauchnabel nach aussen gewölbt hat, da halfen auch die Mittel. Und sonst? Tja, in einer Stunde gehen wir zur Kinderärztin, eig. für die nächste Impfung, aber dazu mit einer leichten Tropfnase und mehreren anderen Symtomen und hoffen auf ärztlichen Rat…
LG, Julia
Tja, manchmal kann offenbar selbst die Kinderärztin nur raten. Was immer hinter Töchterleins aktuellem Unwohlsein steckt, Zahnschmerzen sind es wohl nicht, sonst hätte uns das Paracetamol zu einer ruhigeren Nacht verhelfen müssen. Tröstlich und befremdlich zugleich…
Liebe Kathi,
dein Beitrag hat mich an diese Nächte erinnert in denen unser Äffchen nachts plötzlich wach ist, schreit und die Flasche nichts hilft. Sie schreit und schreit und will gar nicht mehr aufhören. Wir gehen nacheinander alles durch: Nase verschnupft? > Kochsalzlösung, Zähne? > Osanitkügelchen und Dentinox, Verstopfung? > aufs Töpfchen….
Manches Mal haben wir sicherlich auch einen Alptraum behandelt… %/ denn nichts half und nach einer Stunde rumtragen war alles wieder normal….
Sie war nie ein Schreikind oder sonst besonders empfindlich. Jetzt ist sie 14 Monate alt und der letzte Vorfall dieser Sorte liegt vielleicht einen guten Monat zurück.
Also verzweifle nicht, auch andere spielen regelmäßig das „fröhliche Ratespiel“ 😉
Liebe Grüße,
Melly