Ich erweitere die Überschrift gleich noch: Gedanken zum Schlafverhalten und ganz besonders zum Einschlafverhalten unseres Kindes. Ich selbst bin ein mittelmäßiger Schläfer. Es gab Zeiten, da war ich ratzifatzi weg und es gibt Tage, da brauche ich Stunden, bis ich endlich im Land der Träume bin. Mal schlafe ich durch, mal weckt mich das Geschnarche meines Gatten und mal wache ich einfach so zwischendrin auf. Ich habe Hochs und Tiefs und kann im Nachinein auch nicht wirklich sagen, was diese Schwankungen herbeigeführt hat.
Aus dieser NichtErkenntnis heraus, war es mir sehr wichtig, dass Schlafverhalten des Kindleins zu allererst ernst zu nehmen. Das beinhaltet eigentlich die einfachen Sachen: nicht schreien lassen, nicht einfach den Raum verlassen… Weiterhin war es mir wichtig, sie in den Schlaf zu begleiten, sofern es von ihr gewünscht wurde. Und es wurde gewünscht. Und so habe ich manche Abende Stunden damit verbracht zu singen, Videos auf dem Handy mit ihr zu schauen, sie zu schuckeln oder zu stillen. Es gab Tage, da hätte ich sie und anschließend mich selbst am liebsten gegen die Wand gefeuert. Stuuuundenlaaaaang lag ich da und sah meine spärliche Freizeit an mir vorbei fliegen. Und dann kamen plötzlich Wochen in denen es sich besserte. Sie gewöhnte sich von ganz allein das Einschlafstillen ab und schläft nur noch bei vollkommener Erschöpfung wirklich an der Brust ein.
Ansonsten stillen wir Abends noch mal, Madame dockt sich dann ab, rollt von einer Seite zur anderen, hampelt ein bisschen, schaut noch mal tiiiief in Mamas Augen, schnappt sich ihren Daumen und ist im Traumland. An den meisten Tagen ist das ein Ritual von zehn bis fünfzehn Minuten und es ist herrlich unkompliziert. Uns war es sehr wichtig, dass sie von ganz allein diesen Punkt findet…Ich glaube allein einzuschlafen ist auch gar nicht so einfach. Zumindest das „Lernen“ des Prozesses. Wenn ich mich heute ansehe und mich dabei beobachte, welche argen Probleme ich manchmal damit habe… dann denke ich mir immer: Mensch, wie ist das dann erst für so ein Würmchen? Und so habe ich das Einschlafstillen monatelang „ertragen“… aber auch mal „Einschlafstillen abschaffen“ gegoogelt (natürlich ohne nennenswertes Ergebnis). Und nun hat es ganz allein geklappt… und ich glaube ganz fest daran: problemlos einschlafen zu können zahlt sich aus – vermutlich ein Leben lang.
Vom Durchschlafen sind wir mit 14 Monaten übrigens noch weeeeit entfernt (so viele „e“ kann ich gar nicht einsetzen um es deutlicher zu machen). Momentan will sie nach dem Einschlafen in den ersten drei Stunden bereits zwei Mal stillen. Manchmal aber auch erst nach drei Stunden den ersten Schluck Mumi haben. Alle alternativen Beruhigungsversuche in der Nacht schlugen übrigens fehl. Es hilft ausschließlich Mamas Brust… und das zwischen zwei und sechs Mal die Nacht. Seltsamerweise stört mich das gar nicht mehr und ich bekomme es auch immer weniger mit. Es gibt kaum einen Tag an dem ich wirklich mit 100%iger Sicherheit sagen kann, wie oft das Kindlein stillen wollte. Wir unternehmen auch weiterhin keinerlei Versuche, ihr irgendwie das Durchschlafen anzutrainieren oder in einer anderen Art und Weise zu konditionieren. Einfach weil es erstens mit Aufwand verbunden ist (und aktuell ist das nächtliche Stillen wirklich Pillepalle dagegen) und weil es zweitens nicht im Sinne von meinem Mann und mir ist ein Kind zum Thema Schlafen zu konditionieren.
Nun ist aber auch hier wieder DER Spruch angesagt: jedes Kind ist anders. Und es gibt bestimmt Kinder, die man einfach ablegt und die innerhalb der nächsten Minuten allein mit Peter Pan um die Wette fliegen. Und trotzdem macht man sich als Mama Gedanken.. erst neulich hatte ich ein Gespräch mit Kindleins Erzieherin zu dem Thema und meinte „Wissen sie, manchmal da frage ich mich, was ich anders hätte machen können… damit sie an der oder der Stelle vielleicht eher so oder so ist“… ich bekam eigentlich genau das, was ich hören wollte – eine sehr liebevolle Antwort: „Jedes Kind ist besonders und das ist auch gut so! Sie können nicht alles beeinflussen“.
Hui – wir haben wohl eher eines der anderen Kinder. Bei uns war das einschlafen in der Regel nie ein großes Thema. Das durchschlafen auch überhaupt nicht. Unser Sohn hat schon im Krankenhaus ziemlich gut geschlafen. Die ersten Monate war das letzte mal Stillen gegen Mitternacht und das erste mal so gegen 6 Uhr. Das ging ganze 3 Monate so. Danach wurde die Schlafphase immer länger, dann gab es auch mal Nächte mit 10-12 Stunden. Wahnsinn. Jetzt stille ich nicht mehr und unser Sohn ist 7 Monate alt. Aber geändert hat das nicht wirklich was.
Aber ich bewundere jede Mama, die mit der Gegebenheit, wie sie bei euch ist, umgeht. Bei meiner Schwester sieht das ganze schon wieder anders aus. Sie musste in den ersten 1,5 Monaten quasi durchgängig stillen. Ist jetzt jedoch auch am abstillen und ihr kleiner bekommt die Flasche, weil die Muttermilch ihn anscheinend einfach nicht satt macht und das Gewicht sowieso schon beobachtet wurde…
Jetzt haben ich irgendwie mehr über das Stillen, als über das schlafen geschrieben… hmmm…
Mensch… da erzählst Du mir ja Sachen. Und das, nachdem das Kind in den letzten 2 1/2 Stunden 2x zum stillen kam und einmal einfach nur kuscheln wollte. So sieht es bei uns mit dem „Durchschlafen“ weiterhin aus… *gähn*
Bei uns ist auch nicht an Durchschlafen zu denken.. wir haben zur Zeit einen 45-Minuten-Rhythmus (wobei manchmal auch Singen und Streicheln hilft) – auch nachts 😉 Man gewöhnt sich irgendwie an alles..
Gut zu wissen, dass das Einschlafstillen auch ohne Probleme von alleine aufhören kann. Ich habe da bisher hauptsächlich Schauergeschichten gehört („so lernt sie nie alleine einschlafen“), und hatte deswegen ein schlechtes Gewissen, denn es ist für uns klar der einfachste Weg. Mir geht es ebenso wie dir, die Kleine kommt nachts oft (drei Stunden Schlaf am Stück haben Seltenheitswert), aber meist stille ich sie im Halbschlaf und könnte das am nächsten Morgen gar nicht genau rekonstruieren. Nun ja, sie ist erst 4 Monate alt, da kann sich noch viel tun. Aber mit der aktuellen Situation kommen wir erstaunlich gut zurecht, verglichen mit den Horrorszenarien, die man sich in der Schwangerschaft ausmalt bei der Vorstellung, nur in zwei-Stunden-Etappen schlafen zu können…
LG, Julia
Wie wunderbar, von anderen Kindern zu lesen, die auch nicht mir nichts, dir nichts einschlafen! In meiner Umgebung scheint es nämlich nur Kinder zu geben, die, wenn sie müde sind, egal wo, einfach selig entschlummern und sich dabei auch noch x-mal umbetten und umziehen lassen. Das Schlimme ist: da ich das selbst schon beobachtet habe, ist das keine Schönrederei. Die machen das echt! Allerdings wurde das ein oder andere auch direkt zu Beginn schreien gelassen. Mal mit händchenhaltender Mama (wenigstens das), mal ohne. Mein Kind hat dagegen sehr schnell unmissverständlich klar gemacht: Schlafen nur mit Körperkontakt. Am liebsten einschlafstillen, sonst aber zumindest im Arm oder in der Tragehilfe (und damit bitte laufen und nicht rumstehen oder gar sitzen). MaxiCosi ist im Auto auch ok. Kinderwagen wird rigoros abgelehnt. Nur ein paar Mal ist mein Kind bisher einfach so eingeschlafen. Hatte sie kurz abgelegt, weil ich aufs Klo musste. Hätte danach fast ne Party geschmissen, als ich das schlafende Kind auf dem Bett sah. Meist ist schlafen aber eben nur mit Mama möglich. Sowie auch gerade. Aber dann und wann gibt es Zufälle, und die Tendenz ist da steigend. Der Bericht hier macht Mut, weiter geduldig zu sein. Und bei dem Ekelwetter gibt es ja eh Schlimmeres, als mit Flauschi im Bett zu liegen…
Flauschi? *hach* das klingt echt niedlich… das Einschlafen wird hier übrigens von Monat zu Monat unkomplizierter! Also.. wie immer gilt: Phase Phase Phase!!!