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20. Dezember 2013

Mama_ist_muede

Ich hatte es ja schon im 23 Wochen Babyglück post unter „Schreckmomente“ erwähnt… aber mir sitzt dieses Erlebnis noch so derart in den Knochen, dass ich doch ausführlicher berichten muss/möchte. Ich hatte letzte Woche Freitag irgendwie einen körperlichen Totalausfall – wenn man das so nennen kann. Die Nacht.. ähm… eher die Nächte… davor waren mal wieder zum wegrennen. Ich saß also am besagten Freitag mit dem Kindlein auf der Krabbeldecke und spürte mehr und mehr, wie es bergab ging. Am Anfang machten wir noch Quatsch, ich sang ihr Lieder vor, klatschte in die Hände, das Kind lachte. Ich sprach mit ihr, wir schauten Bücher an. Doch irgendwann spürte ich, dass ich gar nicht mehr reden konnte. Die gedachten Wörter konnten meinen Mund einfach nicht verlassen.

Ich dachte, ich bin wohl einfach nur müde und legte mich neben dem Kindlein auf die große Krabbeldecke, die sooo schön von der Fußbodenheizung angewärmt war. Ich lag und lag, das Kind begann zu quengeln. Ich rasselte mit allem Möglichen, spürte aber auch, dass meine Gedanken schon in weiter Ferne waren. Sie begann zu weinen und schrie auch. Aber ich nickte einfach für einige, wenige Sekunden weg. Als ich wieder zu mir kam und begriff was gerade geschehen war, wurde mir ganz anders. Ich war neben meinem weinenden Kind eingeschlafen. Ich hatte den Schock meines Lebens. Beziehungsweise habe ihn immer noch, da mich das Erlebte gar nicht loslassen will. Ich rief Männe an und berichtete ganz niedergeschlagen.

Zum Glück kam die Tante vom Kindlein gerade nach Hause. Ich gab ihr das Kind mit den Worten „ich kann nicht mehr“ und verzog mich ins Schlafzimmer. Ich habe sonst wirklich große Probleme mit dem Einschlafen, aber an diesem Tag war ich innerhalb von 3 Sekunden im Tiefschlaf. Ich erwachte zwei Stunden später und fühlte mich wie neu geboren. Und hatte ganz tiefe Schuldgefühle, dass ich scheinbar nicht stark genug bin um mich komplett um mein Baby zu kümmern. Ich lief nach oben und schloss mein Kind erst einmal wieder ganz fest in die Arme. Männe war mit der Tante und dem kleinen Äffchen sogar einkaufen und ich habe absolut nix davon mitbekommen.

Ich weiß nicht so recht wie ich mit dem Vorfall umgehen soll… ehrlich gesagt. Ich wusste ja, dass das Stillen und die Schlafstörungen zehren… aber nicht, dass es solche Ausmaße annimmt. Gut, meine letzte Erkältung zog sich fast vier Wochen, das hätte ich als Warnschuss auffassen können. Aber irgendwie muss man ja weiter machen. Man hat ja Verantwortung. An Schlafmangel leide ich auch nicht wirklich, es sind eher die ständigen Unterbrechungen, die mir das Leben schwer machen. Dabei kann unsere Puppe es ja – 5-6h am Stück gab es schon einmal. Nur ist das schon wieder etliche Tage oder gar Wochen her. Ich vertraue aber weiterhin ganz fest auf meinen Bauchi und werde keine Experimente durchführen. Das Ganze wird sich schon einspielen, davon bin ich ganz fest überzeugt! In diesem Sinne: allen eine ruhige Nacht!

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  • Miri 20. Dezember 2013 at 11:56

    Liebe Kathi,
    ich kann gut verstehen, dass dieses Erlebnis dich sehr verunsichert. Dennoch möchte ich dir sagen, dass ganz sicher jede Mutter immer mal wieder an ihre Grenzen im Alltag und in der Erziehung ihres Kindes stößt oder sie gar überschreitet. Erst recht, wenn sie so anspruchsvoll und hingebungsvoll ist, wie du. Klar, es ist unglaublich erschreckend, dass man einschlafen kann, obwohl sein eigenes Kind weint und dies einen ja sonst in Alarmbereitschaft versetzt. Gleichwohl denke ich, es ist wirklich gut und sinnvoll, dass der Körper in Extremsituationen für sich sorgt oder zumindest auf sich aufmerksam macht. Auch fand ich die Worte von Claudia aus der Säuglingsgruppe sehr treffend: „Wenn dein Kind wirklich in Gefahr gewesen wäre, wärst du sicher nicht eingeschlafen.“ Ich denke, du bist so eine feinfühlige und sensible Mutter und da kannst du ganz sicher auf dein Instikt und dein – wie du immer so schön sagst bzw. schreibst – „Bauchi“ vertrauen! Wichtig ist, dass wir Mütter trotz unserer hingebungsvollen Erziehung auch für uns sorgen und achtsam mit uns sind! Das heißt auch, zu erkennen, wann eine Pause nötig ist und sich diese einräumen. Du hast also genau richtig gehandelt und dir einen Freiraum geschaffen. Das heißt doch lange nicht, dass du keine starke Mutter bist. Stärke zeichnet sich eher darin aus, Grenzen zu erkennen und für sich zu sorgen. Aber ich weiß ganz genau, es ist nicht immer leicht! Ich muss mich auch immer wieder aufs Neue daran erinnern! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich in keiner anderen Lebenssituation so sehr dazu neige, Schuldgefühle zu verspüren, wie in der Erziehung des eigenen Kindes. Aber Eines ist sicher, wir tun alles nach besten Wissen und Gewissen und allein das ist so viel wert!
    Fühl dich lieb gedrückt, wenn du magst.
    Liebe Grüße von Miri

    • kathi 20. Dezember 2013 at 12:39

      Ach Miri… das hast Du so schön geschrieben! Danke für Deine lieben Worte! :-*
      So kann ich gleich entspannter in das Wochenende starten… Und heute ist auch der letzte Arbeitstag für Männe und so steht der Erholung nichts mehr im Weg! Ich hoffe Eure Nacht war erholsam und der Abend zuvor nicht zu sehr anstrengend!!