Ich weiß, ich weiß, das Kindlein ist noch gar keine 18 Monate. ABER: ich konnte schon während der Schwangerschaft nicht mehr durchschlafen und mich in diesem Bereich schon vorher perfekt einleben. Meine Blase wollte Nachts gut und gerne 2-4x entleert werden, so dass ich diese regelmäßigen Unterbrechungen nur zu gut kannte.
Mit Baby war das natürlich etwas anderes. Es wurde wach, wir stillten und an guten Tagen schlief es direkt weiter. Nach 3 oder 4 Wochen hatten wir dann so etwas wie einen Tag/Nacht Rhythmus, der sich aber auch immer mal wieder änderte. Das längste, was das Kindlein mal geschafft hatte waren 7 1/2 Stunden am Stück – und das in einer einzigen Nacht. Danach nie wieder. Und ich kann bis heute nicht sagen, ob ich das Stillen vielleicht einfach nicht mitbekommen habe. Ansonsten sind die Nächte schon immer von zahlreichen Unterbrechungen gekennzeichnet. Gerne mal alle 30 Minuten, aber auch mal alle 3-4 Stunden. Will heißen: wir hatten schon alles.
Momentan schläft sie schwer ein und kommt direkt nach ein bis zwei Stunden und im Laufe der weiteren Nacht noch weitere zwei bis vier Mal. Das war schon mal besser, aber gut… man steckt nicht drin.
Was kann ich nun sagen? Das es schlimm ist? Joah, schon irgendwie. Das es immer noch schlimmer geht? Natürlich! Unser Highlight war mal eine Nacht mit Abständen im 30 Minuten Takt, nach welcher mein Mann zu Hause bleiben musste, da ich sonst für nichts garantiert hätte. Aber solche Tage gehörten eher der Seltenheit an. Was ich aber auf jeden Fall sagen kann: es wird einfacher! Zumindest für mich als Stillende Mama. Ganz zu Beginn konnten wir noch nicht im Liegen stillen, ich musste mich aufrichten, das Kind nehmen, versuchen anzudocken. Ich war danach hellwach und hatte meine Müh und Not wieder einzuschlafen. Jetzt drehe ich mich zur Seite wo das Kindlein liegt, es dockt selbstständig an und in 90% der Fälle schlafe ich noch beim Stillen direkt wieder ein. Die Unterbrechungen sind also human und absolut auszuhalten. Trotzdem geht so eine lange Zeit natürlich nicht spurlos an einem vorbei.
Was bereitet mir also heute noch Probleme, verursacht durch Schlafmangel?
- gibt es auch nur eine „Ausreißernacht„, in der ich zu wenig Schlaf bekomme, dann spüre ich das sofort. Früher hätte mich das kaum tangiert, ich wäre genauso fit gewesen. Habe ich jetzt eine Nacht mit nur 5 Stunden Schlaf, kann man mich vergessen
- was mich direkt zum nächsten Punkt bringt. Mein Körper reagiert auf solche Nächte dann schon extrem. Ich fühle mich wirklich extrem müde und schlapp, gähne andauernd und habe einen Knatschkopf. Etwas, was ich früher vielleicht mal nach drei oder vier schlechten Nächten gehabt hätte. Oder während einer Erkältung.
- meine Konzentration ist ziemlich gestört. Jemand sagt mir etwas und ich behalte es nicht – manchmal sagt mein Mann, dass er mir doch etwas erklärt habe… ich habe dann erstens nichts mitbekommen und zweitens schon gar nicht das Gesprochene behalten. Das ist wirklich wirklich schlimm. Man muss mir alles doppelt sagen und trotzdem vergesse ich vieles.
- Mein Motor ist oft auf Minimalstufe eingestellt.. ich komme selten über 20km/h um das mal drastisch auszudrücken. Oder metaphorisch. Sport machen kann ich gleich vergessen. Ich würde mich nach fünf Metern an den Rand legen und einschlafen wollen. Mir fehlt für viele Dinge manchmal der Elan und ich spüre deutlich, dass das an meinem Körper und dem Entzug des Schlafes liegt.
- Einschlafen: früher brauchte ich nicht allzu lange um ins Land der Träume zu huschen. Heute liege ich gerne mal eine Stunde wach. In den schlimmen Phasen waren es auch mal zwei oder drei Stunden. Es war ein Teufelskreis – verzweifelt versuchte ich schnellst möglich einzuschlafen um wenigstens eine Stunde abzugreifen. Ich pushte mich so sehr, dass es noch schlechter funktionierte und ich manchmal weinend hinter Peter Pan herflog.
Was ist noch schwierig? Früher… wenn das Kind dann nach ein oder zwei Stunden das erste Mal ins Babyphone quakte.. ist mein Mann runter, hat sie hochgenommen, leicht geschuckelt und wieder hingelegt. Ein Versuch dieser Art endet heutzutage in einer Schreiorgie, die ihres gleichen sucht. Ich muss IMMER ran… nur die Brust beruhigt. Alles andere ist vergebene Müh. Das macht es natürlich für mich schwerer… vor einigen Monaten konnte ich immerhin abends mal zu einer Freundin. Das ist gerade undenkbar. Aber ich weiß: es wird auch wieder anders – eben weil es schon mal anders war. Und das ist meiner kleiner Strohhalm.
Kenn ich…
während der Schwangerschaft wurde ich (gottseidank) auch auf mehrere Schlafunterbrechungen in einer Nacht getrimmt, so dass es jetzt gar ned soooo schlimm ist. Vorausgesetzt ich schlafe dann unter tags noch 1 – 2 Stunden. Die drei Wochen in denen ich jetzt stille hatten wir erst eine „Ich glaub ich brech zusammen-Nacht“ mit halbstündlichen Minischlafeinheiten, dominiert von Still-/Wickel-/Beruhigungsphasen. Ansonsten versuche ich grad das nächtliche am Busen einschlafen zu minimieren. Ich finds zwar einerseits gut, wenn die Kleine und ich während dem Stillen selig einschlafen, andererseits befürchte ich, dass es dann irgendwann gar nimmer „ohne“ geht. Und trotzdem zweifel ich dann auch wieder da dran, weil ich mich frage ob bei einem knapp 3 Wochen alten Knirps solche erzieherischen Anwandlungen gut sind, oder man nicht besser Geborgenheit senden sollte, wos nur geht…
Ach ja… das schöne Einschlafstillen 🙂 Das wollte ich auch mal abgewöhnen.. aber sorry… irgendwann geht man einfach den Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn es mit dem Einschlafstillen 5 Minuten dauert und alles andere eher so um die 5h.. ja dann meine güte, still ich das Kind eben 😀
Und das Einschlafstillen kommt und geht hier übrigens… mal so mal so.
Hallo,
der Text hätte eins zu eins von mir sein können, nur dass unser Mini erst ein halbes Jahr alt ist. Ich hoffe jeden Tag auf bessere Zeiten, denn der Schlafmangel macht einen wirklich auch übellaunig.
Lg Verena mit den sehr großen Augenringen
Durchschlafen wird überbewertet 🙂 mein Kleiner ist 19 Monate. Mittlerweile wird er einmal in der Nacht kurz wach und schläft sofort wieder ein. Ich habe in den Schlaf stillen geliebt. Irgendwann hab ich ihn zwar abends versucht in den Schlaf zu stillen aber er wollte nicht schlafen. Ich habe mit 14 Monaten abgestillt. Nicht wegen dem Schlaf sondern einfach weil es für mich der richtige Zeitpunkt war. Manchmal denke ich jetzt wehmütig daran zurück. Wenn er krank ist und er sich nicht beruhigen lässt. Schnell stillen und alle sind zufrieden:) 🙂
Ahhh, Durchschlafen… Was ist das eigentlich? Es ist seit 10 Monaten auch für mich ein Fremdwort. Meine Tochter hat mich damals, als sie Baby war, richtig verwöhnt. Sie konnte mit 3 Monate schon durchschlafen! Aber mein Sohn hält leider gar nichts von ruhigen Nächten. Ich hoffe, dass diese schlaflose Phase bald vorbei ist. Ich wünsche dir viele entspannten Nächte 🙂
Liebe Grüße,
MIhaela
So unterschiedlich sind unsere Murkel 🙂