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Ich schiebe gerade einen „Sentimentalen“…

24. Mai 2014

Traurig_2… denn: mein Kind wird in wenigen Wochen ein Jahr alt. Von Vorfreude keine Spur. Es ist eher Angst, die sich hier herumtreibt. Ich glaube, das Jahr mit dem Kindlein war eines der schnellsten überhaupt. Aber auch das glücklichste Jahr meines Lebens… gut, noch ist es ja auch kein volles Jahr. Noch sind wir hier ja bei den 10 Monaten. Puh, Glück gehabt!

Wenn ich mir aber die Bilder der ersten Wochen ansehe… dann stütze ich meinen Kopf auf meine Hand… bekomme ganz große Augen… mein Herz schlägt irgendwie schneller. Verdammt… sie war doch gestern noch in meinem Bauchi. Dann lese ich mir meine Babyglück Posts durch und könnte heulen. Vor Freude.. über die Entwicklung, über unser Kindlein, über alles was sie so ausmacht. Ich bin so froh, dass ich durchgehalten habe und jede Woche alle Details festhalte. Das ist etwas für die Ewigkeit!

Dieses (fast komplette) Jahr zeigt mir aber auch diese schreckliche Vergänglichkeit. Und mein Alter.. ich bin vor wenigen Tagen 28 geworden.. und springe der „30“ damit sozusagen entgegen. Ich hasse meinen Geburtstag, ich feiere ihn nie. Am liebsten hätte ich ihn nicht einmal. Das gleiche trifft daher übrigens auf die Zeit zu…wer braucht denn schon Zeit, eine Uhr? Ich jedenfalls nicht und ich glaube wir zwei werden uns in diesem Leben nicht mehr anfreunden. Vielleicht ja aber im nächsten – sag niemals nie!

Seit das Kindlein auf der Welt ist rasen die Tage nur so an mir vorbei.. wie bei 250km/h auf der Autobahn. Das macht mir Angst – große Angst! Und das, obwohl man an manchen Tagen das Gefühl hat, dass sie sich wie Kaugummi ziehen… da schaut man drei Mal auf die Uhr und denkt sich „noch vier Stunden, dann kommt endlich Männe nach hause!“ Das ist vielleicht ein seltsamer Widerspruch in sich :/. Etwas Gutes hat diese Zeitraserei aber: ich versuche wirklich, die Tage mehr „anzunehmen“. Was meine ich damit… hmm.. schwierig zu beschreiben. Früher habe ich relativ ins Leben hineingelebt, habe viel gearbeitet… aber eigentlich nur um ENDLICH Wochenende oder Urlaub oder Feiertage zu haben. Das ist ja auch nicht der Sinn des Lebens.. Arbeiten… Geld… Urlaub… Arbeiten… und so flogen plötzlich vier, fünf Jahre vorbei. Und ich habe an diese Jahre natürlich eine Erinnerung, aber diese ist weder detailliert noch besonders schön. Es war eben Arbeit. Viel Arbeit, viel Fahrerei.

Das Kindlein hat mich diesbezüglich – und auch in vielen anderen Dingen des Lebens – zu einem besseren Menschen gemacht. Ich bin das erste Mal richtig glücklich. Und mit richtig meine ich auch richtig… nicht so um die 80%… klar habe ich schwierige Tage… es gibt oft Streit, ich bin ein ungeduldiger und oft pessimistischer Mensch (an dieser Stelle ein Dankeschön an meinen Mann, der es so lange mit mir aushält ;))… aber trotz alle dem: der Sinn des Lebens ist nun endlich bei uns. Ich kann mir nicht mehr ansatzweise vorstellen, meine künftigen Wege ohne diesen kleinen Menschen zu beschreiten. Ich bin so froh, dass ich Dich habe…

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  • Wiebke (Verflixter Alltag) 25. Mai 2014 at 14:00

    Du sprichst mir aus der Seele: für mich liegt der Sinn des Lebens auch darin sein eigenes Kind in den Händen zu halten. Da fühlt man sich lebendig, vollkommen. Auch wenn es anstrengend ist, es ist auch wunderschön und erfüllend!
    Lieben Gruß, Wiebke

    • kathi 30. Mai 2014 at 16:58

      Oh jaaaa…. wie Recht Du hast *herz*!

  • Marli 8. Juni 2014 at 23:07

    Hallo, ich schon wieder 😀
    Auch wenn man sich oft nach seiner alten Zeit mit Arbeit und mehr Freizeit sehnt, merkt man doch, dass es einen eigentlich nie erfüllt hat.
    Jetzt mit Kind sieht man oft nur die anstrengenden, nervigen Dinge, aber in
    Wahrheit geben uns die Kinder soviel, was man über die Jahre vergessen hat.
    Weil man eben hauptsächlich mit Arbeit oder sonstigem Stress beschäftigt war.
    Unsere Große schreit bei jedem Ding OH schau mal da oder OH wie schön, ein Flieger und so weiter und ich denke mir echt, wie recht sie doch hat. Das alles seh ich schon lang nicht mehr. Also ich hab schon einiges wieder von ihr gelernt, was ich ohne sie noch mehr verloren hätte.
    Dinge aus der Arbeit vergisst man irgendwie, aber nicht das Gefühl, dass man durch die Kinder wieder bekommt.
    Deswegen sind sie weiterhin oft nervig und ich frage mich echt, warum es immer so nervig sein muss, aber das geht ja allen so. Wahrscheinlich muss ich erst noch ein bisschen von ihr lernen geduldiger zu werden 😀
    Liebe Grüße!